Servette nur mit Remis gegen Winterthur

24.03.2014 00:00:00 | maroons

Nur ein Unentschieden gegen den FC Winterthur!

Ein guter und ein glücklicher Punkt: (landbote.ch / Urs Kindhauser / 24.03.2014)

 FCW holt in Genf ein 0:0 heraus und damit den ersten Punkt in einem fremden Stadion seit Anfang November.

Servette konnte mit diesem 0:0 nicht zufrieden sein. Denn die Genfer waren 70 Minuten lang die überlegene Mannschaft gewesen und hatten sich ein klares Chancenplus herausgearbeitet. Anders die Winterthurer: «Wir haben uns gegen einen starken Gegner insgesamt gut gewehrt», sagte FCW-Trainer Boro Kuzmanovic. «Es war wichtig, auswärts wieder einmal zu punkten.» Das war seit einem 4:1 in Locarno am 2. November nicht mehr gelungen. Seither gabs viermal eine 0:1-Niederlage, und selbst der Match davor in ... Genf hatte mit diesem Resultat geendet.

Heikle Entscheide

Damals hatte Servette dank einem Offsidetor Geoffrey Tréands gewonnen. Diesmal waren es die Genfer, die mit dem Schiedsrichter nicht zufrieden waren. Mit dem Polen Tomasz Super­czynski war es übrigens derselbe wie damals im Herbst. Es waren drei strittige Szenen, die Superczynski allesamt zugunsten des FCW entschied: In der 15. Minute taxierte er einen Schubser von Paulo Menezes an Tréand im Strafraum als nicht penaltywürdig. Was korrekt war, denn der Genfer fiel kaum wegen Menezes’ Eingreifen hin.

In der 24. Minute konnte Jocelyn Roux nach einem weiten Pass von Christopher Routis alleine auf FCW-Goalie Sascha Studer zulaufen, wurde aber wegen angeblichen Offsides zurückgepfiffen. In diesem Fall wohl zu Unrecht. Schlicht Pech hatte Servette schliesslich, als ein Kopfball von Routis in der 31. Minute von der Lattenunterkante auf die Linie prallte, jedenfalls kaum mit vollem Umfang dahinter war.

Diese Szenen zeigen aber auch: Der FCW hatte lange seine liebe Mühe mit den Genfern. Besonders wenn es im Mittelfeld nicht gelang, die Angriffe zu stoppen, wurde es gefährlich, oder wenn Servette mit Tréand rechts oder David Marazzi links über die Seiten kam. Da waren Jonas Elmer und Paulo Menezes nicht immer sattelfest, freilich fehlte ihnen in den kritischen Si­tua­tio­nen auch die Unterstützung.

Vor allem vor der Pause hatte Servette die Möglichkeiten besessen, in Führung zu gehen. Eine der besten vergab Tréand in der 42. Minute, als er an der Fünfmeterlinie frei zum Schuss kam, das Tor aber nicht traf. In der zweiten Halbzeit drückte Servette zwar immer noch, doch nur noch einmal gab es eine ganz grosse Tormöglichkeit: In der 57. Minute feuerte Maxime Dominguez den Ball aus kurzer Distanz ein zweites Mal an die Latte.

Bengondos Kopfball

Spätestens von diesem Moment an musste man von einem glücklichen Punkt für den FCW sprechen, das wollte auch Trainer Kuzmanovic nicht in Abrede stellen: «Servette hatte einige Möglichkeiten und wir in diesen Si­tua­tio­nen sicher etwas Glück.» All das hatte sich zu Beginn noch nicht abgezeichnet. Der FCW hatte das Heimteam in der Startphase relativ gut im Griff, weil im Mittelfeld die Zweikämpfe gewonnen wurden. Patrick Bengondo bot sich nach einer halben Stunde gar eine Grosschance. Doch Servettes Goalie Roland Müller wehrte den Kopfball des Kameruners reflexschnell ab und war damit erfolgreicher als der Vaduzer Peter Jehle vor einer Woche. Gegen ihn hatte Bengondo in einer ähnlichen Si­tua­tion zum 2:1 getroffen, auch damals war die Flanke von Marco Aratore gekommen.

Ansonsten konnten sich die Winterthurer über die Seiten jedoch nicht so gut durchsetzen, wie es sich Trainer Kuzmanovic vorgestellt hatte. Aratore nicht und auch nicht Amin Tighazoui, der auf der rechten Flanke zum ersten Mal von Anfang an zum Zug kam. Je länger das Spiel dauerte, desto weniger kam der FCW überhaupt noch dazu, sich offensiv in Szene zu setzen. Immerhin gelang es nach einer Stunde, die Genfer besser zu kontrollieren. Richtig gefährlich wurde es danach nämlich nicht mehr. Das lag auch an den Genfern: «Die Spieler fühlten sich nicht gerecht behandelt und waren danach auch etwas frustriert», meinte Trainer Aeby. Hinzu komme, dass der FCW eine «sehr schwer zu spielende Mannschaft» sei.

Das haben in den vergangenen Wochen bereits andere Teams zu spüren bekommen: Der FCW ist (nach dem 1:1 gegen Schaffhausen und dem 3:1 gegen Vaduz) zum dritten Mal in Folge ungeschlagen geblieben gegen ein Team, das vor ihm platziert ist. Diesmal auch auswärts und ohne Gegentor. Deshalb ists nicht nur ein glücklicher, sondern auch ein guter Punkt für die Winterthurer.


Das Video des Spiels auf der SFL Homepage: Klicke hier

Servette FC – FC Winterthur 0:0

Stade de Genève : 2‘215 Zuschauer
Schiedsrichter : Tomasz Superczynski; Julien Mora, Efe Kurnazca; Vital Jobin
Tore : -

Servette FC : Müller ; Markovic, Rodrigues, Routis, Mfuyi ; Doumbia, Pont ; Tréand (72’ Bua), Dominguez (77’ Pasche), Marazzi ; Roux (86’ Tadic)
FC Winterthur : Studer ; Elmer, Paulinho, Schuler, Baumann ; D‘Angelo ; Aratore, Tighazoui (70’ Pacar), Kuzmanovic (85’ Iten), Marchesano (78’ Krasniqi); Bengondo

Verwarnungen : 36’ Kuzmanovic, 56’ Tighazoui, 67’ D‘Angelo, 89’ Doumbia, 91’ Iten
Bemerkungen : Servette ohne Aiyegbusi, Dams, Margairaz (Verletzt), Placca Fessou, Crettenand, Sauthier, Cespedes, Kutesa (Nicht im Aufgebot); Winterthur ohne Exouzidis, Zuffi, Dakouri, Ritter (Verletzt), D’Acunto (Krank), Sereinig (Nicht im Aufgebot)