Das wars mit dem Aufstieg...
In der Challenge League gewinnt der FC Wil das Heimspiel gegen Servette Genf mit 6:1 (fcwil.ch / 24.02.2014)
Nachdem der Bergholz-Klub in den ersten beiden Partien des Jahres nur ein Tor zustande gebracht hat, lässt er es gegen Servette so richtig krachen. Den Absteiger schickt er mit einer 6:1-Packung auf die lange Heimreise. Als Doppel-Torschützen zeichnen sich der starke Gjelbrim Taipi und Haris Tabakovic in seinem knapp 30-minütigen Einsatz aus. Die weiteren Treffer erzielen Pascal Cerrone mittels Foulpenalty und Jordan Brown. Mit diesem Sieg übernehmen die Ostschweizer von den Genfern Platz drei in der Tabelle.
Ausgerechnet gegen Servette gab es für den FC Wil den bisher höchsten Saisonsieg. Ausgerechnet gegen jenes Team, das vor dieser Partie hinter Leader Vaduz die zweitbeste Abwehr der Liga gestellt hatte. Scheinbar scheint der Genfer Mannschaft aber nicht gut zu kommen, dass in der Winterpause der sofortige Wiederaufstieg zum Saisonziel erklärt wurde. Im Jahr 2014 setzte es bisher nur Niederlagen ab. In den drei Spielen haben die Genfer schon fast so viele Tore kassiert (12) wie in der gesamten Hinrunde (14).
Den Wilern gelangen wie schon im Heimspiel gegen Winterthur Anfang Oktober sechs Tore. Alles in allem erzielten die Äbtestädter in der neuen IGP Arena seit vergangenem Sommer schon 27 Treffer. Kein anderes Challenge-League-Team hat vor eigenem Anhang öfter getroffen. Gegen Servette deutete allerdings nach einer halben Stunde noch wenig auf einen derart deutlichen Erfolg hin. Zwar waren die Ostschweizer die bessere Mannschaft und hatten Vorteile im Zweikampfverhalten, Chancen gab es aber nicht allzu viele. Da half es, dass Gjelbrim Taipi ein wahrer Sonntagsschuss glückte. Mit seinem linken Aussenrist setzte er den Ball ins rechte hohe Eck. Ein Klasse-Treffer.
Cerrone und die Penaltys
Entschieden wurde die Partie in den Minuten vor und nach der Pause. Kurz vor dem Seitenwechsel verwehrte Servettes Verteidiger Christopher Mfuyi mit einem Foul Sandro Lombardi das sichere 2:0. Es gab Penalty und Platzverweis für den Genfer. Es war eine jener Aktionen, in denen der Schiedsrichter das Regelwerk korrekt anwandte, man sich aber fragte, ob einen solche Doppelbestrafung eines Spielers wirklich nötig ist. Pascal Cerrone, in Abwesenheit des verletzten Marko Muslins als Captain eingesetzt, nutzte die Gelegenheit, um seinen dritten Saisontreffer zu erzielen, zum dritten Mal mittels Foulpenalty notabene.
In der zweiten Halbzeit war noch keine Minute gespielt, als die Genfer den nächsten Genickschlag hinnehmen mussten. Taipi schickte Jordan Brown steil, der keine Mühe bekundete, auf 3:0 zu stellen. An der Feststellung, die Partie sei entschieden, änderte auch der erste und einzige Genfer Treffer nach knapp einer Stunde nichts, als der genauso versierte wie auch junge Maxime Dominguez auf Igor Tadic spielte und dieser in einer Kombination zweier eingewechselten Spieler auf 1:3 verkürzte. Zwar witterten die Genfer in der Folge kurz Morgenluft, kamen den Anschlusstreffer aber nie nahe.
„Ein Klassenunterschied“
Vielmehr schalteten die Wiler danach wieder einen Gang höher und kamen noch zu drei schön herausgespielten Toren. Seine ersten beiden Treffer im Dress des FC Wil erzielte Haris Tabakovic, der erst nach gut einer Stunde eingewechselt wurde und laut eigenen Angaben nach seiner Knieverletzung erst etwa zu 70 Prozent fit ist. Zwar verspürt er keine Schmerzen mehr, muss aber noch einen Trainingsrückstand aufholen. Beinahe wäre ihm gar ein Hattrick gelungen, jedoch flog ein Freistossball von ihm über das Tor und ein weiterer Treffer wurde wegen Offside annulliert. Da Taipi in der letzten Nachspielminute ebenfalls sein zweiter persönlicher Treffer an diesem Tag glückte, hatte der FC Wil zwei Doppeltorschützen.
Während man im Genfer Lager hinterher nach Erklärungen rang, wieso von den bisher neun Partien gegen die drei vor ihnen klassierten Mannschaft nur eine gewonnen werden konnte, fielen im Wiler Lager Analysen leichter. „Das war eine erstaunliche Leistung von hoher Qualität“, sagte Trainer Axel Thoma. Präsident Roger Bigger ergänzte: „Es war ein Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften ersichtlich.“
FC Wil 1900 – Servette FC 6:1 (2:0)
IGP Arena : 1'570 Zuschauer
Schiedsrichter : Luca Gut ; Marco Zürcher, Christopher Chaillet
Tore : 31' Taipi (1:0), 44' Cerrone (Foulpenalty) (2:0), 47' Brown (3:0), 57' Tadic (3:1), 69' Tabakovic (4:1), 75' Tabakovic (5:1), 90'+3 Taipi (6:1)
Servette FC : Müller ; Sauthier, Mfuyi, Pont, Markovic ; Doumbia, Pasche ; Placca (46' Dominguez), Margairaz (55' Tadic), Marazzi ; Roux (46' Routis)
FC Wil 1900: Favre ; Cha, Koubsky, Platero, Cerrone ; Stillhart, Lombardi (86' Bozic) ; Brown, Taipi, Holenstein (64' Tabakovic) ; Audino (83' Wellington Junior)
Verwarnungen : 24' Markovic, 79' Sauthier, 90'+2 Tabakovic
Rot : 43' Mfuyi
Bemerkungen : Servette ohne Tréand (Gesperrt), Aiyegbusi, Bua, Bytyqi, Dams (Verletzt), Cespedes, Crettenand, Gazzetta, Kutesa (Nicht im Aufgebot) ; Wil ohne Berisa, Dutra, Muslin (Verletzt), Blejdea (Noch nicht qualifiziert), Steuble, Zotti (Nicht im Aufgebot)
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