Ex-Servette-Präsident fühlt sich als Sündenbock
Der frühere Präsident des Genfer Fussballclubs Servette, Marc Roger, ist am Dienstag in Genf vor der Anklagekammer erschienen.
Diese muss darüber befinden, ob Roger weiterhin in Haft bleibt. Rogers Anwalt beschwerte sich vor dem Richter, sein Mandant diene als Sündenbock. Er sei der einzige Angeklagte, während die früheren Genfer Verantwortlichen des Fussballclubs nicht zur Rechenschaft gezogen würden. Roger bezichtigte den Anwalt des FC Servette zudem der Lüge und Manipulation. Der ehemalige Servette-Präsident war am vergangenen Donnerstag von Spanien, wo er seit 23. Februar in Auslieferungshaft sass, an die Schweiz ausgeliefert worden. Roger werden in Genf Veruntreuung, Betrug und Misswirtschaft beziehungsweise betrügerischer Konkurs vorgeworfen. Roger hatte Servette, das im Februar 2005 Konkurs ging und zwangsrelegiert wurde, im Februar 2004 übernommen. Unter dem früheren Spielervermittler häufte der mehr als 115 Jahre alte Genfer Traditionsverein Schulden von mehr als zwölf Millionen Franken an. Die Anklagekammer wird am Freitag entscheiden, ob Roger in Haft bleibt.
Ganz aktuell:
(sda) Sein Klient habe sein Fernbleiben mit gesundheitlichen Gründen gerechtfertigt, sagte Marc Rogers Anwalt Alain Marti auf Anfrage. Auf Antrag von Roger wurde der Entscheid des Gerichts unter Ausschluss der Öffentlichkeit getroffen.
Laut Marti beurteilten die Richter die Vorwürfe an die Adresse Rogers als «schwerwiegend». Gegen Roger wird wegen betrügerischen Konkurses, Betrugs, Veruntreuung und Urkundenfälschung ermittelt. Er soll sich besonders aus der Klubkasse bedient haben, um seinen Lebensstil zu finanzieren.
Die Richter erachteten das Fluchtrisiko als zu gross. Dies weil sich Roger nach seiner Verhaftung 2005 und seiner vorläufigen Freilassung gegen eine Kaution von 300'000 Franken durch eine Flucht nach Frankreich der Schweizer Justiz entzogen hatte. Um die Untersuchung abzuschliessen, müsse Roger noch viele Fragen beantworten, sagten die Richter laut Anwalt Marti.
Marc Roger befindet sich seit dem 11. Oktober wieder im Genfer Gefängnis Champ-Dollon. Er war, nachdem er in Spanien aufgrund eines internationalen Haftbefehls verhaftet worden war, an die Schweiz ausgeliefert worden. / tagesanzeiger oneline
André Neury gestorben. Der Schweizer Altinternationale André Neury ist in Minusio bei Locarno im Alter von 86 Jahren gestorben. Der Neuenburger trug als Verteidiger 29 Mal das Nationaldress, so auch an den WM 1950 in Brasilien und 1954 in der Schweiz. Neury spielte zwischen 1939 und 1955 für die Young Fellows, Servette, La Chaux-de-Fonds und Locarno.
Nächste Spiele:
Sonntag 21. Oktober 15.00 Uhr Stade Nyon – Servette FC (Schweizer Cup)
Sonntag 28. Oktober 16.00 Uhr Servette FC - AC Lugano
Sonntag 04. November 14.30 Uhr FC Winterthur - Servette FC
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