In der Winterpause wird der Halbjahresvertrag mit dem 23-jährigen Italiener Lorenzo Cinque nicht mehr verlängert. Crettenand wechselt zu den Orange County Blues. Den beiden wird niemand nachweinen. Roux wird mit Lugano in Verbindung gebracht, bleibt dann aber. Boris Cespedes (19) und Meriton Bytyqi (18) wechseln auf Leihbasis zu Etoile Carouge. Dafür gibt es ein Cabaret mit dem Winterthurer Menezes genannt „Paulinho“. In der Erwartung dass er Ablösefrei übertreten kann, reiste er mit der Servette Mannschaft ins Trainingslager in die Türkei. Dort durfte er jedoch aus Angst vor einer Verletzung nicht mittrainieren. Sein Vertrag hatte sich ohne sein Wissen automatisch verlängert. Die Ablöse war zu hoch. Er durfte wieder zurück nach Winterthur reisen. Dafür stösst Benjamin Besnard (22) vom Meyrin FC zu Servette. Er ist der Sohn von Ex-Servettien Gilles Besnard und Neffe des wohlbekannten Pascal Besnard. Im Trainingslager in der Türkei schlägt Servette im ersten Testspiel den Chemnitzer FC mit 2:1. Das zweite Spiel gegen den Hallescher FC geht dann mit dem gleichen Resultat verloren. Im dritten Vorbereitungsspiel schlägt Servette den Bundesligisten Eintracht Frankfurt in der eigenen Commerzbank-Arena mit 3:4! Der Fussball ist immer wieder erstaunlich. Das Spiel fand nur eine Woche vor Bundesligastart statt und die Eintracht war nicht etwa mit einer B-Elf aufgelaufen. Das letzte Vorbereitungsspiel gegen das „zähe“ Thun geht wieder im Schneetreiben verloren. Obwohl ab der 38. Minute in Überzahl, verlor Servette in Thun mit 0:1. In Frankfurt waren mehr Servette Fans als im Berner Oberland. Um das Goalie-Problem noch vor Meisterschaftsstart zu lösen stösst Jérémy Frick (21) leihweise zu den Grenats. Der Genfer konnte sich bei Olympique Lyon selten in Szene setzen. Da Müller für drei Spiele gesperrt wurde und João Barroca wieder mal verletzt war, kommt er zu Handkuss. Ebenfalls kommen der Schweizer Junioreninternationale Robin Kamber von Basel und U17-Weltmeister Bruno Martignoni von Aarau leihweise bis Ende Saison zu den Servettiens. Das sind gute Transfers die man nicht mehr erwarten konnte. Da Servette sein 125-jähriges Jubiläum feiert spielt das Team neu in einem Jubiläums Maillot. Ein gestickter Schriftzug ziert das Logo. Wo Klubs mit einem ähnlichen Renomé eine Festschrift oder Jubiläumsaktivitäten veranstalten gibt es bei Servette ein Gala-Diner und fertig. Wenigstens gibt es endlich einen funktionierenden Online-Shop der Fourteen Bekleidung anbietet. Im ersten Rückrundenspiel kann Lugano zu Hause geschlagen werden. Gegen den Tabellenzweiten stand Jérémy Frick im Tor. Er sollte den Torhüter-Posten bis Ende Saison nicht mehr verlassen. Mit der ersten Aktion in der zweiten Halbzeit konnte das Heimteam in Führung gehen. Sauthier lancierte Bua, dieser verlud Lugano-Keeper Russo und versenkte die Pille gekonnt im Tor. Erwähnenswert ist, dass Doumbia nach fünf Monaten Verletzungspause wieder zurück war. Pasche machte mit einem wunderbaren Konter den Sack zu. Sein Tor zum 2:0 wird später zum Tor des Monats gekürt. Als Randnotiz noch die Einwechslung des jungen Kutesa, der nebst Frick und Martignoni ebenfalls sein Debüt feierte. Für Servette bedeutet dies ein Start nach Mass. Der talentierte aber unzufriedene Maxime Dominguez erzwingt einen Abgang zum FCZ. Der U19-Nationalspieler wird bis Ende der nächsten Saison ausgeliehen und kann danach, mittels Kaufoption übernommen werden. Dominguez wird aber nur bei den Reserven eingesetzt. Ober er sich da nicht verschätzt? Dominguez hatte seinen Abgang provoziert indem er die Servette-Verantwortlichen und Trainer Cooper kritisiert hatte. Auf der offiziellen Website des Vereins wendet sich Dominguez in einem Abschiedsbrief an die Fans und entschuldigt sich für die Aussagen, welche er gegenüber der Lokalpresse geäussert hatte. Auf der notfallmässig vom Schnee befreiten Schaffhauser Breite fand Servette nur langsam ins Spiel. Nach der Pause trifft Vonlanthen nach Corner. Den Grenats scheint der Pausentee im Jahr 2015 gut zu bekommen. Es war dies der zweite Treffer in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel. Den zwischenzeitlichen Ausgleich konnte Servette nicht aus der Ruhe bringen. Bua trifft kurz vor Schluss zum 2:1 Siegtreffer. Es war das Debut von Benjamin Besnard. Die Grenats liegen nun noch einen Punkt hinter Leader Wohlen! Der Servette FC hat in Schaffhausen mit 8 Spielern unter 25 Jahren agiert und in der gesamten Saison bisher 10 Akteure unter 22 Jahren eingesetzt. Es gibt nicht wenige die denken dass Servette zu jung für den Aufstieg ist. Servette gewinnt das dritte Spiel gegen Chiasso mit 1:0 und übernimmt die Tabellenspitze. Besnard traf mit einer herrlichen Bicicletta zu seinem ersten Tor für Servette! Eine Augenweide! Das Niveau des Spiels war allerdings unter aller Sau. Dann gibt Servette die Verpflichtung von Yagan Hiraç bekannt. Der armenisch-belgische Mittelfeldspieler kommt von Meyrin. Er erhält bis Ende Saison einen Leihvertrag. Im ruppigen Nachtragsspiel in Lausanne gewinnt Servette wieder mit 0:1 durch ein Tor von Besnard in der 92. Minute. Er stand da gerade mal 12 Minuten auf dem Platz. Eine hervorragende Bilanz für den Neo-Servettien (3 Spiele, 2 Tore, 1 Assist). Dams und Pasche sind beide verletzungsbedingt ausgeschieden. Durch die Verletzung von Pasche, kam Robin Kamber zu seinem Pflichtspieldebüt. Servette baut mit diesem Sieg im 179. Léman-Derby seine Leaderpostition in der Brack.ch-Challenge League weiter aus! Servette siegte zum 78. Mal gegen die Lausanner (45 Unentschieden). Durch Tore von Gazzetta und Vonlanthen gewinnt Servette das Heimspiel gegen Winterthur mit 2:1. Entscheidend war eine Doublette der Genfer nach einer Stunde. Servette war über weite Strecken die bessere Mannschaft. In Baulmes ging es dann gegen die rote Laterne Le Mont. Wie immer in Baulmes war eine grosse Fankolonie der Grenats anwesend! Kamber spielte an Stelle von Gazzetta. Nach einem Rückstand legten Besnard und Roux vor. Die Partie schien nun unter Kontrolle. Vonlanthen verpasste es kurz vor Schluss noch auf 1:3 zu erhöhen. In der Nachspielzeit egalisierte Le Mont mit einem Freistoss. Ein enttäuschendes Resultat trotz langer numerischer Überzahl. Schade. Die gute Arbeit mit den Jungtalenten spiegelt sich auch in den Aufgeboten der Juniorennationalteams wieder. Sage und schreibe 27 (!) Servettiens tragen momentan auf den Stufen der U15- bis zur U21-Nati das Schweizerkreuz auf der Brust. Mit dem an Zürich ausgeliehenen Maxime Dominguez wäre es sogar noch einer mehr! Damit figuriert die Academy aus Genf an der nationalen Spitze. Weder Basel, GC, der FCZ oder YB können so viele Juniorennationalspieler vorweisen. In der Vorbereitung des Wil-Spiels forderte das Fanionteam den FC Chapel zu einem Testkick auf Kunstrasen (2:0-Sieg für Chapel). Kursner riss sich dabei das vordere Kreuzband. Die Saison ist für ihn zu Ende. Das Spiel in Wil geht ohne den gesperrten Pasche mit 0:0 aus. Wil Goalie Brecher hält einfach alles. Er wird eine Woche später vom Besitzer FCZ zurück beordert. In dieser Zeit fällt Servette mit einer Charity Kampanie "Servette Community Challenge" #MakeADiff auf. Warum eigentlich? Da und dort sickert durch das wieder Geld fehlt um die Saison zu beenden. Wie kann man als Wohltäter auftreten und selber von der Hand ins Maul leben? Wird Quennec jemals verstanden werden? Die Beteiligung der Fans jedenfalls bleibt aus. Ebenfalls soll das Stade de Genève redimensioniert werden. Mit einem Budget von 25-30 Millionen Franken soll die Stadionkapazität von 30‘000 Sitzplätzen auf 18‘000 Plätze reduziert werden. Den neu geschaffenen Platz will man verwenden, um Büroräume und Detailhandel Geschäfte unterzubringen. Es soll auch ein Kunstrasen verlegt werden. Ausserdem will man in Grand-Saconnex eine neue Trainingsanlange eröffnen, deren Bau vom Steuerzahler mitfinanziert werden soll. Es scheint mit den Finanzen alles gut zu sein, wenn man solche Pläne für die Zukunft hegt… Aber nein, wenige Tage später platzt die Bombe. Lieferanten und Angestellte warten mal wieder auf ihren Lohn. Sportlich ist Servette auf Aufstiegs-Kurs, finanziell steckt der Klub in der Krise. Mein Gott, schon wieder die gleiche Misere. Bis Ende Saison werden fünf Millionen Franken benötigt. Quennec räumt finanzielle Schwierigkeiten ein und hat die öffentliche Hand um Unterstützung gebeten. «Seit ich beim Servette FC eingestiegen bin, waren und sind hohe Aufwendungen für die Wartung des Stadions zu erfüllen. Insgesamt ist dies ein Betrag von sechs Millionen Franken. Ich strebe eine Rückerstattung dieser Auslagen an», sagt Quennec. Die Optimisten vermuten hinter der Pressemitteilung einen Marketing-Gag, um Druck auf den Kanton, die Stadt und potenziellen Sponsoren auszuüben und an Geld zu kommen. Äusserst fragwürdig sind die letzte Charity-Aktion und auch das Ankünden eines Stadion-Umbaus. Julian Jenkins spricht zwar von vorübergehenden Cash-Flow Problemen. „Wir stehen nicht vor dem Konkurs“, sagt er. Aber es ist schon erstaunlich wie ein Klub mit einem Budget von fünf Millionen dann gegen Ende des Jahres fünf Millionen Schulden anhäufen kann. Hugh Quennec versteht nichts von Fussball. Muss er auch nicht. Er ist der Präsident und soll vom Geld etwas verstehen. Das ist seine einzige „Daseinsberechtigung“. Aber auch das klappt nicht. In dieser schwierigen Lage erreicht das Team zu Hause gegen Biel nur ein 1:1. Servette startet zwar wie die Feuerwehr, baut dann aber stark ab. Servette ist dem Siegestor zwar näher, schwächt sich aber wegen einer gelb-roten Karte gegen Sauthier gleich selber. Positiv ist, dass man in der Rückrunde noch ungeschlagen ist. Da das Augenmerk immer mehr auf Quennec gerichtet wird gesteht er der TdG dass er seit seiner Ankunft viel privates Vermögen in den Verein und die Juniorenakademie gesteckt habe. Es sollen 15 Millionen sein. Wegen den Stadionkosten sitzt Quennec mit dem Präsident der Stadionfondation Laurent Moutinot und dem Grossen Rat von Genf zusammen. In einer Pressemitteilung gibt es eine Erfolgsmeldung. Ein erster grosser Schritt für die „Rettung des SFC“ ist getan. Der dazumal von Majid Pishyar über 32 Jahre abgeschlossene, Nutzungsvertrag wurde annulliert. Der Servette FC gilt fortan nur noch als Mieter des Stadions und darf die Betriebskosten an den Kanton Genf abtreten. Zur aktuellen Schuldenlage ist zu sagen, dass der SFC bis zum 27. April 2015 die Zahlungsbestätigung der Löhne und Sozialgelder bei der SFL eingereicht haben muss. Sonst drohen Konsequenzen. In dieser Zeit kündigt Jenkins. Das wird aber nicht kommuniziert. In einem tollen Spitzenkampf erobert Servette gegen Wohlen mit dem 3:1-Sieg wieder die Tabellenspitze in der Challenge League. Die Grenats dürfen damit neun Spiele vor Saisonende weiterhin vom Aufstieg in die höchste Schweizer Spielklasse träumen. Im turbulenten Spiel mit vier Toren, drei Treffern ans Aluminium, zwei nicht verwerteten Elfmetern und einem Platzverweis in der Nachspielzeit fand Servette nach drei Remis in Serie wieder zum Siegen zurück. Die Genfer (ohne Sauthier) gefielen durch beschwingten Angriffsfussball und brachten dem auswärts starken Wohlen (nach sechs Away-Siegen in Serie) die zweite Niederlage auf fremden Platz bei. Auch in der Hinrunde (1:0) vermochten die Genfer als einziges Team der Challenge League die Aargauer zu bezwingen. Wohlen fiel keineswegs ab und stand in der 77. Minute knapp vor dem 2:2-Ausgleich. Doch der ex-Servettien Ramizi setzte einen Penalty an den Pfosten und im Gegenzug markierte Johan Vonlanthen das 3:1 und sorgte damit für die Entscheidung. Torschützen waren Martignoni, Besnard und Vonlanthen. Auf diesen tollen Sieg gibt es wieder ein trostloses 1:1 Unentschieden in Chiasso. Ende April wird dann die Hälfte der März-Löhne überwiesen. Alle Jahre wieder: Servette erhält keine erstinstanzliche Lizenz. Somit ist noch nicht klar ob Servette überhaupt in die Super League aufsteigen könnte. Zur Erinnerung: Im letzten Jahr ebenfalls nach einigen Turbulenzen, musste Servette sein Budget für das Jahr 2015 überarbeiten, da sie offenbar mit zu hohen Beträgen gerechnet hatten. Genützt hat es nichts, Servette fehlen trotzdem wieder fünf Millionen bis Ende Saison. Das Ganze ist für Servette Fans sehr ermüdend. Vor 8`600 Zuschauern schlägt Servette dann im Heimspiel Lausanne zum vierten Mal in dieser Saison. Nach einer Stunde Verspätung (aufgrund eines Verkehrsunfalls auf der Autobahn) konnte das Spiel dann doch noch beginnen. Und was der Servette Fan da zu sehen bekam konnte überzeugen. Kein Anzeichen von finanziellen Problemen. Die Fans unterstützen lautstark! Servette ging nach Toren von Besnard (6 Tore und 4 Assist in 10 Spielen!!!), Bua 2x und Vonlanthen in Front. Bua war schlicht sensationell. Nach zwei Schwächeanfällen der Abwehr stand es am Schluss dann doch noch 4:2. Schade: Christopher Mfuyi verletzt sich mit einem komplizierten Zehenbruch. Mit einem 0:1 Mini-Sieg auf der altehrwürdigen Gurzelen bleibt Servette im Aufstiegsrennen. Den herrlichen Siegtreffer schoss Kamber in der 89 Minute! Ob Konkurs, Aufstieg oder Nichtaufstieg – einige Servettiens werden in der nächsten Saison mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit in der Super League spielen. Vor fast 6‘000 Zuschauern schlägt dann Servette FC den Angstgegner aus Wil mit 2:1. Nach fader Partie schiesst wieder Kamber den Siegtreffer in der Nachspielzeit. Nach dem sensationellen 3:2-Erfolg von Le Mont gegen den FC Lugano, übernehmen die Grenats sogar wieder die Tabellenspitze, bevor es zum Kracher ins Tessin geht. Dass der Servette FC fünf Runden vor Saisonende an der Tabellenspitze der Brack.ch Challenge League steht, verdankt er zwei Dingen: Der «SFC-Viertelstunde» und seinen Goldjungen Benjamin Besnard und Robin Kamber. Servette-Trainer Kevin Cooper hievte seine Mannschaft nicht nur physisch auf Top-Niveau sondern impfte den «Grenats» auch eine typisch britische Mentalität ein: Kämpfen bis zum Schlusspfiff! Von den bisher 46 Toren in dieser Saison erzielte der SFC 19 jeweils in den letzten 15 Spielminuten (Quote von 41%): 9 Tore zwischen der 75. und 85. sowie 10 Treffer ab der 86. Spielminute. Sechsmal trafen die Genfer in der Nachspielzeit. Das ist der Spitzenwert der gesamten Swiss Football League. Ohne diese Schlussspurts, die Servette 23 Punkte einbrachten, läge die Mannschaft nur auf Rang 5. Die hervorragende Ausgangslage für den Wiederaufstieg in die RSL nach zwei Jahren Zweitklassigkeit verdankt der SFC aber auch Benjamin Besnard (6 Toren und 4 Assists) und Mittelfeldspieler Robin Kamber. Kambers spielentscheidenden Treffer gegen Biel (1:0) und Wil (2:1) sind sinnbildlich für die Stärken Servettes und fielen allesamt kurz vor Spielende. In einem Montagsspiel kommt es in Lugano zum Spitzenkampf der beiden Aufstiegs-Favoriten. Das vorentscheidende Spiel in Lugano gewinnen die Tessiner diskussionslos mit 2:0. Lugano spielte ganz einfach aggressiver. Die härte bekamen auch Vonlanthen (Achillessehnenriss) und Doumbia (Oberschenkelblessur) zu spüren. Die Tabellenführung war damit weg. Mit einem Mini-Aufgebot reiste Servette anschliessend nach Wohlen. In der zweiten Hälfte dreht Servette das Spiel und gewinnt 3:1. Die Genfer bleiben damit Leader Lugano mit einem Punkt Rückstand auf den Fersen. Servette verdiente sich den Sieg mit einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte. Kevin Bua avancierte mit einem Tor und zwei Vorlagen zum Matchwinner. Bereits vier Minuten nach dem Wiederanpfiff glich Jocelyn Roux per Kopf die Aargauer Führung aus der 21. Minute aus. Das wegweisende 2:1 für Servette erzielte in der 67. Minute der 18-jährige Denis Zakaria mit seinem ersten Challenge-League-Tor, zwei Minuten vor dem Ende erhöhte Bua per Foulpenalty zum 3:1. Die Leistung der Grenats ist umso erstaunlicher, als sie auf zehn gesperrte oder verletzte Spieler verzichten mussten. Im folgenden Heimspiel brechen die Aufstiegschancen und die Hoffnung massiv ein. Zwar gingen die Grenats durch ein weiteres Tor von Zakaria in Führung. Anschliessend wurden sie für die Passivität und einem unglaublichen „Stolperer“ von Martignoni bestraft. Das war Ende Mai die erste Heimniederlage im Jahr 2015!
Im letzten Heimspiel gegen Le Mont war dann die Luft komplett draussen. Die 1:2 Niederlage der jungen Mannschaft war durchaus verdient. Der spanische Sportartikel Hersteller Joma wird als neuer Ausrüster kommuniziert.Im letzten Spiel auf der Schützenwiese zerlegt Winterthur unser Team komplett.
Vom Präsidium sind schon länger keine Neuigkeiten mehr zu hören. Unter den Fans kreisen Gerüchte. Aber, warum sollten vor einem Konkurs neue Marketing Aktivitäten gemacht, Stadionumbau angezogen und neue Hersteller kommuniziert werden? Das Grinsen von Quennec war schon breiter. Dann der unerwartete Hammer. Servette erhält keine BCL Lizenz! Die Rekursinstanz für Lizenzen der SFL hat ihre Entscheide gefällt: Servette wird auch in zweiter Instanz die Lizenz für die Saison 2015/16 verweigert. Somit verbleibt Biel in der BCL. Hugh Quennec sagt dazu: „Wir haben gestern den Entscheid der Rekurs Behörde zur Kenntnis genommen. Wir müssen jetzt, zusammen mit unseren Anwälten, prüfen, welche Möglichkeiten uns in dieser Situation bieten. Das Ziel ist, einen Konkurs nach Möglichkeit zu verhindern. Aber, da steht uns ein Loch von fünf Millionen budgetierten Franken entgegen. Wir werden alles versuchen. Wir folgen dabei dem Rat unserer Anwälte.“ Mein Gott Hugh! Gegen 80 Personen trafen sich am Montagabend vor den Toren des Stadions, um den Rücktritt des Präsidenten Hugh Quennec zu fordern. Ein Dutzend Spieler nahm ebenfalls am Treffen teil. Die Fans sind zornig, vor allem aber bitter enttäuscht. Die Meinung ist einhellig: Quennec soll demissionieren nach diesem Fiasko! Er hatte die volle Verantwortung und hat versagt. Er soll gehen! Bordell!
02.08.2015 Rückblick Teil 2 und einige Fotos zurück/back/retour
Dem zweiten Teil des Saisonrückblicks, der uns von http://www.super-servette.ch/ zur Verfügung gestellt wurde, sind endlich einige Fotos der letzten 3 Meisterschaftsspiele angefügt.
In der Winterpause wird der Halbjahresvertrag mit dem 23-jährigen Italiener Lorenzo Cinque nicht mehr verlängert. Crettenand wechselt zu den Orange County Blues. Den beiden wird niemand nachweinen. Roux wird mit Lugano in Verbindung gebracht, bleibt dann aber. Boris Cespedes (19) und Meriton Bytyqi (18) wechseln auf Leihbasis zu Etoile Carouge. Dafür gibt es ein Cabaret mit dem Winterthurer Menezes genannt „Paulinho“. In der Erwartung dass er Ablösefrei übertreten kann, reiste er mit der Servette Mannschaft ins Trainingslager in die Türkei. Dort durfte er jedoch aus Angst vor einer Verletzung nicht mittrainieren. Sein Vertrag hatte sich ohne sein Wissen automatisch verlängert. Die Ablöse war zu hoch. Er durfte wieder zurück nach Winterthur reisen. Dafür stösst Benjamin Besnard (22) vom Meyrin FC zu Servette. Er ist der Sohn von Ex-Servettien Gilles Besnard und Neffe des wohlbekannten Pascal Besnard. Im Trainingslager in der Türkei schlägt Servette im ersten Testspiel den Chemnitzer FC mit 2:1. Das zweite Spiel gegen den Hallescher FC geht dann mit dem gleichen Resultat verloren. Im dritten Vorbereitungsspiel schlägt Servette den Bundesligisten Eintracht Frankfurt in der eigenen Commerzbank-Arena mit 3:4! Der Fussball ist immer wieder erstaunlich. Das Spiel fand nur eine Woche vor Bundesligastart statt und die Eintracht war nicht etwa mit einer B-Elf aufgelaufen. Das letzte Vorbereitungsspiel gegen das „zähe“ Thun geht wieder im Schneetreiben verloren. Obwohl ab der 38. Minute in Überzahl, verlor Servette in Thun mit 0:1. In Frankfurt waren mehr Servette Fans als im Berner Oberland. Um das Goalie-Problem noch vor Meisterschaftsstart zu lösen stösst Jérémy Frick (21) leihweise zu den Grenats. Der Genfer konnte sich bei Olympique Lyon selten in Szene setzen. Da Müller für drei Spiele gesperrt wurde und João Barroca wieder mal verletzt war, kommt er zu Handkuss. Ebenfalls kommen der Schweizer Junioreninternationale Robin Kamber von Basel und U17-Weltmeister Bruno Martignoni von Aarau leihweise bis Ende Saison zu den Servettiens. Das sind gute Transfers die man nicht mehr erwarten konnte. Da Servette sein 125-jähriges Jubiläum feiert spielt das Team neu in einem Jubiläums Maillot. Ein gestickter Schriftzug ziert das Logo. Wo Klubs mit einem ähnlichen Renomé eine Festschrift oder Jubiläumsaktivitäten veranstalten gibt es bei Servette ein Gala-Diner und fertig. Wenigstens gibt es endlich einen funktionierenden Online-Shop der Fourteen Bekleidung anbietet. Im ersten Rückrundenspiel kann Lugano zu Hause geschlagen werden. Gegen den Tabellenzweiten stand Jérémy Frick im Tor. Er sollte den Torhüter-Posten bis Ende Saison nicht mehr verlassen. Mit der ersten Aktion in der zweiten Halbzeit konnte das Heimteam in Führung gehen. Sauthier lancierte Bua, dieser verlud Lugano-Keeper Russo und versenkte die Pille gekonnt im Tor. Erwähnenswert ist, dass Doumbia nach fünf Monaten Verletzungspause wieder zurück war. Pasche machte mit einem wunderbaren Konter den Sack zu. Sein Tor zum 2:0 wird später zum Tor des Monats gekürt. Als Randnotiz noch die Einwechslung des jungen Kutesa, der nebst Frick und Martignoni ebenfalls sein Debüt feierte. Für Servette bedeutet dies ein Start nach Mass. Der talentierte aber unzufriedene Maxime Dominguez erzwingt einen Abgang zum FCZ. Der U19-Nationalspieler wird bis Ende der nächsten Saison ausgeliehen und kann danach, mittels Kaufoption übernommen werden. Dominguez wird aber nur bei den Reserven eingesetzt. Ober er sich da nicht verschätzt? Dominguez hatte seinen Abgang provoziert indem er die Servette-Verantwortlichen und Trainer Cooper kritisiert hatte. Auf der offiziellen Website des Vereins wendet sich Dominguez in einem Abschiedsbrief an die Fans und entschuldigt sich für die Aussagen, welche er gegenüber der Lokalpresse geäussert hatte. Auf der notfallmässig vom Schnee befreiten Schaffhauser Breite fand Servette nur langsam ins Spiel. Nach der Pause trifft Vonlanthen nach Corner. Den Grenats scheint der Pausentee im Jahr 2015 gut zu bekommen. Es war dies der zweite Treffer in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel. Den zwischenzeitlichen Ausgleich konnte Servette nicht aus der Ruhe bringen. Bua trifft kurz vor Schluss zum 2:1 Siegtreffer. Es war das Debut von Benjamin Besnard. Die Grenats liegen nun noch einen Punkt hinter Leader Wohlen! Der Servette FC hat in Schaffhausen mit 8 Spielern unter 25 Jahren agiert und in der gesamten Saison bisher 10 Akteure unter 22 Jahren eingesetzt. Es gibt nicht wenige die denken dass Servette zu jung für den Aufstieg ist. Servette gewinnt das dritte Spiel gegen Chiasso mit 1:0 und übernimmt die Tabellenspitze. Besnard traf mit einer herrlichen Bicicletta zu seinem ersten Tor für Servette! Eine Augenweide! Das Niveau des Spiels war allerdings unter aller Sau. Dann gibt Servette die Verpflichtung von Yagan Hiraç bekannt. Der armenisch-belgische Mittelfeldspieler kommt von Meyrin. Er erhält bis Ende Saison einen Leihvertrag. Im ruppigen Nachtragsspiel in Lausanne gewinnt Servette wieder mit 0:1 durch ein Tor von Besnard in der 92. Minute. Er stand da gerade mal 12 Minuten auf dem Platz. Eine hervorragende Bilanz für den Neo-Servettien (3 Spiele, 2 Tore, 1 Assist). Dams und Pasche sind beide verletzungsbedingt ausgeschieden. Durch die Verletzung von Pasche, kam Robin Kamber zu seinem Pflichtspieldebüt. Servette baut mit diesem Sieg im 179. Léman-Derby seine Leaderpostition in der Brack.ch-Challenge League weiter aus! Servette siegte zum 78. Mal gegen die Lausanner (45 Unentschieden). Durch Tore von Gazzetta und Vonlanthen gewinnt Servette das Heimspiel gegen Winterthur mit 2:1. Entscheidend war eine Doublette der Genfer nach einer Stunde. Servette war über weite Strecken die bessere Mannschaft. In Baulmes ging es dann gegen die rote Laterne Le Mont. Wie immer in Baulmes war eine grosse Fankolonie der Grenats anwesend! Kamber spielte an Stelle von Gazzetta. Nach einem Rückstand legten Besnard und Roux vor. Die Partie schien nun unter Kontrolle. Vonlanthen verpasste es kurz vor Schluss noch auf 1:3 zu erhöhen. In der Nachspielzeit egalisierte Le Mont mit einem Freistoss. Ein enttäuschendes Resultat trotz langer numerischer Überzahl. Schade. Die gute Arbeit mit den Jungtalenten spiegelt sich auch in den Aufgeboten der Juniorennationalteams wieder. Sage und schreibe 27 (!) Servettiens tragen momentan auf den Stufen der U15- bis zur U21-Nati das Schweizerkreuz auf der Brust. Mit dem an Zürich ausgeliehenen Maxime Dominguez wäre es sogar noch einer mehr! Damit figuriert die Academy aus Genf an der nationalen Spitze. Weder Basel, GC, der FCZ oder YB können so viele Juniorennationalspieler vorweisen. In der Vorbereitung des Wil-Spiels forderte das Fanionteam den FC Chapel zu einem Testkick auf Kunstrasen (2:0-Sieg für Chapel). Kursner riss sich dabei das vordere Kreuzband. Die Saison ist für ihn zu Ende. Das Spiel in Wil geht ohne den gesperrten Pasche mit 0:0 aus. Wil Goalie Brecher hält einfach alles. Er wird eine Woche später vom Besitzer FCZ zurück beordert. In dieser Zeit fällt Servette mit einer Charity Kampanie "Servette Community Challenge" #MakeADiff auf. Warum eigentlich? Da und dort sickert durch das wieder Geld fehlt um die Saison zu beenden. Wie kann man als Wohltäter auftreten und selber von der Hand ins Maul leben? Wird Quennec jemals verstanden werden? Die Beteiligung der Fans jedenfalls bleibt aus. Ebenfalls soll das Stade de Genève redimensioniert werden. Mit einem Budget von 25-30 Millionen Franken soll die Stadionkapazität von 30‘000 Sitzplätzen auf 18‘000 Plätze reduziert werden. Den neu geschaffenen Platz will man verwenden, um Büroräume und Detailhandel Geschäfte unterzubringen. Es soll auch ein Kunstrasen verlegt werden. Ausserdem will man in Grand-Saconnex eine neue Trainingsanlange eröffnen, deren Bau vom Steuerzahler mitfinanziert werden soll. Es scheint mit den Finanzen alles gut zu sein, wenn man solche Pläne für die Zukunft hegt… Aber nein, wenige Tage später platzt die Bombe. Lieferanten und Angestellte warten mal wieder auf ihren Lohn. Sportlich ist Servette auf Aufstiegs-Kurs, finanziell steckt der Klub in der Krise. Mein Gott, schon wieder die gleiche Misere. Bis Ende Saison werden fünf Millionen Franken benötigt. Quennec räumt finanzielle Schwierigkeiten ein und hat die öffentliche Hand um Unterstützung gebeten. «Seit ich beim Servette FC eingestiegen bin, waren und sind hohe Aufwendungen für die Wartung des Stadions zu erfüllen. Insgesamt ist dies ein Betrag von sechs Millionen Franken. Ich strebe eine Rückerstattung dieser Auslagen an», sagt Quennec. Die Optimisten vermuten hinter der Pressemitteilung einen Marketing-Gag, um Druck auf den Kanton, die Stadt und potenziellen Sponsoren auszuüben und an Geld zu kommen. Äusserst fragwürdig sind die letzte Charity-Aktion und auch das Ankünden eines Stadion-Umbaus. Julian Jenkins spricht zwar von vorübergehenden Cash-Flow Problemen. „Wir stehen nicht vor dem Konkurs“, sagt er. Aber es ist schon erstaunlich wie ein Klub mit einem Budget von fünf Millionen dann gegen Ende des Jahres fünf Millionen Schulden anhäufen kann. Hugh Quennec versteht nichts von Fussball. Muss er auch nicht. Er ist der Präsident und soll vom Geld etwas verstehen. Das ist seine einzige „Daseinsberechtigung“. Aber auch das klappt nicht. In dieser schwierigen Lage erreicht das Team zu Hause gegen Biel nur ein 1:1. Servette startet zwar wie die Feuerwehr, baut dann aber stark ab. Servette ist dem Siegestor zwar näher, schwächt sich aber wegen einer gelb-roten Karte gegen Sauthier gleich selber. Positiv ist, dass man in der Rückrunde noch ungeschlagen ist. Da das Augenmerk immer mehr auf Quennec gerichtet wird gesteht er der TdG dass er seit seiner Ankunft viel privates Vermögen in den Verein und die Juniorenakademie gesteckt habe. Es sollen 15 Millionen sein. Wegen den Stadionkosten sitzt Quennec mit dem Präsident der Stadionfondation Laurent Moutinot und dem Grossen Rat von Genf zusammen. In einer Pressemitteilung gibt es eine Erfolgsmeldung. Ein erster grosser Schritt für die „Rettung des SFC“ ist getan. Der dazumal von Majid Pishyar über 32 Jahre abgeschlossene, Nutzungsvertrag wurde annulliert. Der Servette FC gilt fortan nur noch als Mieter des Stadions und darf die Betriebskosten an den Kanton Genf abtreten. Zur aktuellen Schuldenlage ist zu sagen, dass der SFC bis zum 27. April 2015 die Zahlungsbestätigung der Löhne und Sozialgelder bei der SFL eingereicht haben muss. Sonst drohen Konsequenzen. In dieser Zeit kündigt Jenkins. Das wird aber nicht kommuniziert. In einem tollen Spitzenkampf erobert Servette gegen Wohlen mit dem 3:1-Sieg wieder die Tabellenspitze in der Challenge League. Die Grenats dürfen damit neun Spiele vor Saisonende weiterhin vom Aufstieg in die höchste Schweizer Spielklasse träumen. Im turbulenten Spiel mit vier Toren, drei Treffern ans Aluminium, zwei nicht verwerteten Elfmetern und einem Platzverweis in der Nachspielzeit fand Servette nach drei Remis in Serie wieder zum Siegen zurück. Die Genfer (ohne Sauthier) gefielen durch beschwingten Angriffsfussball und brachten dem auswärts starken Wohlen (nach sechs Away-Siegen in Serie) die zweite Niederlage auf fremden Platz bei. Auch in der Hinrunde (1:0) vermochten die Genfer als einziges Team der Challenge League die Aargauer zu bezwingen. Wohlen fiel keineswegs ab und stand in der 77. Minute knapp vor dem 2:2-Ausgleich. Doch der ex-Servettien Ramizi setzte einen Penalty an den Pfosten und im Gegenzug markierte Johan Vonlanthen das 3:1 und sorgte damit für die Entscheidung. Torschützen waren Martignoni, Besnard und Vonlanthen. Auf diesen tollen Sieg gibt es wieder ein trostloses 1:1 Unentschieden in Chiasso. Ende April wird dann die Hälfte der März-Löhne überwiesen. Alle Jahre wieder: Servette erhält keine erstinstanzliche Lizenz. Somit ist noch nicht klar ob Servette überhaupt in die Super League aufsteigen könnte. Zur Erinnerung: Im letzten Jahr ebenfalls nach einigen Turbulenzen, musste Servette sein Budget für das Jahr 2015 überarbeiten, da sie offenbar mit zu hohen Beträgen gerechnet hatten. Genützt hat es nichts, Servette fehlen trotzdem wieder fünf Millionen bis Ende Saison. Das Ganze ist für Servette Fans sehr ermüdend. Vor 8`600 Zuschauern schlägt Servette dann im Heimspiel Lausanne zum vierten Mal in dieser Saison. Nach einer Stunde Verspätung (aufgrund eines Verkehrsunfalls auf der Autobahn) konnte das Spiel dann doch noch beginnen. Und was der Servette Fan da zu sehen bekam konnte überzeugen. Kein Anzeichen von finanziellen Problemen. Die Fans unterstützen lautstark! Servette ging nach Toren von Besnard (6 Tore und 4 Assist in 10 Spielen!!!), Bua 2x und Vonlanthen in Front. Bua war schlicht sensationell. Nach zwei Schwächeanfällen der Abwehr stand es am Schluss dann doch noch 4:2. Schade: Christopher Mfuyi verletzt sich mit einem komplizierten Zehenbruch. Mit einem 0:1 Mini-Sieg auf der altehrwürdigen Gurzelen bleibt Servette im Aufstiegsrennen. Den herrlichen Siegtreffer schoss Kamber in der 89 Minute! Ob Konkurs, Aufstieg oder Nichtaufstieg – einige Servettiens werden in der nächsten Saison mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit in der Super League spielen. Vor fast 6‘000 Zuschauern schlägt dann Servette FC den Angstgegner aus Wil mit 2:1. Nach fader Partie schiesst wieder Kamber den Siegtreffer in der Nachspielzeit. Nach dem sensationellen 3:2-Erfolg von Le Mont gegen den FC Lugano, übernehmen die Grenats sogar wieder die Tabellenspitze, bevor es zum Kracher ins Tessin geht. Dass der Servette FC fünf Runden vor Saisonende an der Tabellenspitze der Brack.ch Challenge League steht, verdankt er zwei Dingen: Der «SFC-Viertelstunde» und seinen Goldjungen Benjamin Besnard und Robin Kamber. Servette-Trainer Kevin Cooper hievte seine Mannschaft nicht nur physisch auf Top-Niveau sondern impfte den «Grenats» auch eine typisch britische Mentalität ein: Kämpfen bis zum Schlusspfiff! Von den bisher 46 Toren in dieser Saison erzielte der SFC 19 jeweils in den letzten 15 Spielminuten (Quote von 41%): 9 Tore zwischen der 75. und 85. sowie 10 Treffer ab der 86. Spielminute. Sechsmal trafen die Genfer in der Nachspielzeit. Das ist der Spitzenwert der gesamten Swiss Football League. Ohne diese Schlussspurts, die Servette 23 Punkte einbrachten, läge die Mannschaft nur auf Rang 5. Die hervorragende Ausgangslage für den Wiederaufstieg in die RSL nach zwei Jahren Zweitklassigkeit verdankt der SFC aber auch Benjamin Besnard (6 Toren und 4 Assists) und Mittelfeldspieler Robin Kamber. Kambers spielentscheidenden Treffer gegen Biel (1:0) und Wil (2:1) sind sinnbildlich für die Stärken Servettes und fielen allesamt kurz vor Spielende. In einem Montagsspiel kommt es in Lugano zum Spitzenkampf der beiden Aufstiegs-Favoriten. Das vorentscheidende Spiel in Lugano gewinnen die Tessiner diskussionslos mit 2:0. Lugano spielte ganz einfach aggressiver. Die härte bekamen auch Vonlanthen (Achillessehnenriss) und Doumbia (Oberschenkelblessur) zu spüren. Die Tabellenführung war damit weg. Mit einem Mini-Aufgebot reiste Servette anschliessend nach Wohlen. In der zweiten Hälfte dreht Servette das Spiel und gewinnt 3:1. Die Genfer bleiben damit Leader Lugano mit einem Punkt Rückstand auf den Fersen. Servette verdiente sich den Sieg mit einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte. Kevin Bua avancierte mit einem Tor und zwei Vorlagen zum Matchwinner. Bereits vier Minuten nach dem Wiederanpfiff glich Jocelyn Roux per Kopf die Aargauer Führung aus der 21. Minute aus. Das wegweisende 2:1 für Servette erzielte in der 67. Minute der 18-jährige Denis Zakaria mit seinem ersten Challenge-League-Tor, zwei Minuten vor dem Ende erhöhte Bua per Foulpenalty zum 3:1. Die Leistung der Grenats ist umso erstaunlicher, als sie auf zehn gesperrte oder verletzte Spieler verzichten mussten. Im folgenden Heimspiel brechen die Aufstiegschancen und die Hoffnung massiv ein. Zwar gingen die Grenats durch ein weiteres Tor von Zakaria in Führung. Anschliessend wurden sie für die Passivität und einem unglaublichen „Stolperer“ von Martignoni bestraft. Das war Ende Mai die erste Heimniederlage im Jahr 2015!
Der neue Fanclub, ob sie in der neuen Saison auch noch dabei sein werden?
Im letzten Heimspiel gegen Le Mont war dann die Luft komplett draussen. Die 1:2 Niederlage der jungen Mannschaft war durchaus verdient. Der spanische Sportartikel Hersteller Joma wird als neuer Ausrüster kommuniziert.
Im letzten Spiel auf der Schützenwiese zerlegt Winterthur unser Team komplett.
Vom Präsidium sind schon länger keine Neuigkeiten mehr zu hören. Unter den Fans kreisen Gerüchte. Aber, warum sollten vor einem Konkurs neue Marketing Aktivitäten gemacht, Stadionumbau angezogen und neue Hersteller kommuniziert werden? Das Grinsen von Quennec war schon breiter. Dann der unerwartete Hammer. Servette erhält keine BCL Lizenz! Die Rekursinstanz für Lizenzen der SFL hat ihre Entscheide gefällt: Servette wird auch in zweiter Instanz die Lizenz für die Saison 2015/16 verweigert. Somit verbleibt Biel in der BCL. Hugh Quennec sagt dazu: „Wir haben gestern den Entscheid der Rekurs Behörde zur Kenntnis genommen. Wir müssen jetzt, zusammen mit unseren Anwälten, prüfen, welche Möglichkeiten uns in dieser Situation bieten. Das Ziel ist, einen Konkurs nach Möglichkeit zu verhindern. Aber, da steht uns ein Loch von fünf Millionen budgetierten Franken entgegen. Wir werden alles versuchen. Wir folgen dabei dem Rat unserer Anwälte.“ Mein Gott Hugh! Gegen 80 Personen trafen sich am Montagabend vor den Toren des Stadions, um den Rücktritt des Präsidenten Hugh Quennec zu fordern. Ein Dutzend Spieler nahm ebenfalls am Treffen teil. Die Fans sind zornig, vor allem aber bitter enttäuscht. Die Meinung ist einhellig: Quennec soll demissionieren nach diesem Fiasko! Er hatte die volle Verantwortung und hat versagt. Er soll gehen! Bordell!
Die Fans fordert den Rücktritt des Präsidenten
Es wirkt schon fast höhnisch in diesem Moment das die Regierungsrätin Anne Emery-Torracinta die schrittweise Renovation des Stadions verkündet. Es wird ein Budget in der Höhe von 5,6 Millionen Franken erlassen. Bedenklich, wenn die Behörden eine Summe in der Höhe annehmen, welche dem SFC vor wenigen Wochen noch verweigert wurde. Auch die Tatsache, dass man dem Verein für die 1. Liga Promotion einen „Freundschaftspreis“ von CHF 75‘000 Semestermiete offeriert hat, lässt einem die Galle hoch kommen. Der Klub steht einmal mehr vor einem Scherbenhaufen. Gibt es gar noch den Konkurs? Entgegen ersten Informationen behalten wenigstens sämtliche bestehenden Spielerverträge ihre Gültigkeit. Ein Abstieg aus dem Profifussball in die 1. Liga Promotion gilt nicht als Grund, einen Profivertrag für ungültig zu erklären. In der aktuellen Situation wäre es zwar jedem Spieler möglich, seinen Arbeitsvertrag aufgrund ausstehender Lohnzahlungen aufzulösen, doch Servette darf sich trotz allem Hoffnungen auf Transfererlöse machen. Das natürlich nur im Falle ohne eines neuen Konkurses. Definitiv zurück gehen die Spieler, welche auf Leihbasis gespielt haben. Jérémy Frick, Robin Kamber, Bruno Martignoni und Anthony Sauthier. Nach den positiven Neuigkeiten mit den Spielerverträgen, soll Hugh Quennec Kontakt mit drei Interessenten für eine Übernahme haben. Derweil verlässt Roux Servette Richtung Lausanne. Andere werden ihm folgen. Niemand kann es ihnen verübeln. Der neuer Ausrüster Joma steigt ebenfalls wieder aus. Wenige Tage später gibt der Klub bekannt, dass eine Lösung zu einer Übernahme gefunden worden ist. Der Konkurs kann abgewendet werden. Die Gläubiger, Spieler, Trainer und sonstigen Mitarbeiter werden umgehend bezahlt. Die „Fondation 1890“ übernimmt fortan den Servette Football Club 1890 SA sowie die Association Servette Football Club. Doch wer ist die Fondation 1890? Didier Fischer ist Präsident. Er stellt klar: „Die von Hugh Quennec getragene Vision, die Ausbildungsstrukturen weiterzuentwickeln und aufrecht zu erhalten, war eine grosse Inspiration für uns ; wir engagieren uns, an die bisher geleistete Arbeit anzuknüpfen, welche einen hervorragenden Einfluss auf die Entwicklung der Jungen gehabt hat. Die Anzahl junger Spieler, welche das Trikot der Juniorennationalmannschaften und des A-Teams tragen, ist ein Beweis für die hohe Qualität der hiesigen Jugendarbeit. Die „Fondation 1890“ hat bereits die nötigen finanziellen Mittel zusammengetragen, um den Bankrott zu verhindern und die Zukunft des Vereins zu sichern.“ In diesem Moment tritt Julian Jenkins offiziell zurück um den neuen Kräften freien Weg zu machen. Er war ein Guter. Leider hatte er nie die finanziellen Möglichkeiten um auch für unseren Klub einen guten Job zu machen. Die Zukunft des Servette FC soll breit gefächert auf den Schultern mehrerer wohlhabender Genfer abgestützt sein. War das nicht schon bei Quennec so? Waren es eventuell gar die gleichen Leute die Quennec zum Schluss haben fallen lassen? Warum geben die sich nicht zu erkennen? Warum kamen sie nicht zwei Wochen früher? Fakt ist, dass Servette in der 1. Liga Promotion spielen wird und der Klub wieder um Jahre zurück geworfen wird.
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