Ousmane Doumbia wieder zum Zuschauen verdammt
Doumbia darf nicht mehr für Servette spielen: (tdg.ch / 24.08.2015 18:32 Uhr / Daniel Visentini)
Die Arbeitsbewilligung des Ivorers wird auf Bundesebene zum Problemfall. Auch die Akte Paulinho ist hängig.
Man weiss nicht genau, ob die Neuigkeiten befürchtet werden konnten, aber auf jeden Fall sind sie wie ein Peitschenhieb für Servette: Ousmane Doumbia darf vorerst nicht mehr für die Grenats auflaufen! Ein herber Rückschlag für den Vertreter der Promotion League, welcher erst seit kurzem dachte, endlich auf den Ivorer setzen zu können.
Man kennt die Komplexität der Situation: Administrativ wurde Servette anfangs Juni zwangsrelegiert. Dabei schied der Verein auch aus der Swiss Football League aus, welche die beiden professionellen schweizer Fussballligen organisiert. Man erinnert sich allerdings an den rechtskräftigen Entscheid, der von SFL und SFV angenommen wurde und sämtlichen Vereinen unterhalb der 2. Liga Interregio verbietet, als Aktiengesellschaft oder professionell geführter Verein zu agieren.
Dieser Entscheid spricht für Servette und führte dazu, dass der Kanton eine Voranmeldung für eine Arbeitsbewilligung Doumbias ausgestellt hatte, welche vom Verband akzeptiert worden ist. So kam es, dass Doumbia die Spiele gegen Kriens, Luzern und Cham absolvieren konnte. Es fehlte fortan nur noch ein letztes Ok für die definitive Arbeitsbewilligung. Diese kommt vom bundesweiten Arbeitsamt, welche dem Spieler einen negativen Bescheid ausgestellt hatte.
Der Geschäftsführer des SFC, Constantin Georges, bestätigt dies: „Obschon eine Voranmeldung des Kantons vorliegt, stellt uns die Beschaffung der Arbeitsbewilligung von Ousmane Doumbia vor Probleme.“
Auch wenn die Promotion League vom Kanton und dem Schweizer Fussballverband als Profimannschaft taugliche Liga bezeichnen, was die Instanzen des Sportgerichts seit 2012 bestätigen, muss die Bewilligung in Bern ausgestellt werden, da Doumbia als „Nicht-EU-Bürger“ gilt und die Elfenbeinküste kein bilaterales Abkommen mit der Schweiz unterzeichnet hat.
Wenn Bern die Ausstellung einer Arbeitsbewilligung in erster Instanz verweigert, heisst dies, dass die Promotion League noch immer als reine Amateurliga bewertet wird und vom Verband Dokumente verlangt, welche das Gegenteil beweisen. Trotz bisherigen grünen Lichts des Kantons und des Verbandes ist Doumbia gezwungen, auf der Tribüne Platz zu nehmen, bis der Fall geklärt ist.
Es muss nicht gesagt werden, dass die Anwälte des Klubs mit Hochdruck an dem verstrickten Fall dran sind, um ihn schnellstmöglich zu lösen. De schlechten Nachrichten lassen Servette aber nicht rebellieren. Man wird kein Risiko eingehen und Doumbia trotzdem aufstellen, bevor man die Bestätigung aus Bern vorliegen hat. So sollen allfällige Proteste der gegnerischen Teams im Keim erstickt werden.
Übersetzung: Peter
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