Servette grüsst vom Leaderthron!
Aufstiegsanwärter Servette sorgt für viel Betrieb: (marchanzeiger.ch / 28.09.2015 / Tatjana Kistler)
Der FC Tuggen kassiert im Spitzenkampf der Promotion League gegen Servette eine 0:2-Heimniederlage und rutscht in der Tabelle auf den vierten Platz ab.
Der 17-fache Schweizer Meister und siebenfache Cupsieger Servette-Genf wurde gestern an der beschaulichen Linthstrasse in Tuggen erwartet. Dementsprechend gross war das Interesse, wohnten – trotz Siebner Märt – doch 581 Zuschauer, darunter ein lautstarker Servette-Fanblock, der um 15 Uhr angepfiffenen Partie bei.
Die Ausgangslage war für den FC Tuggen mit einer starken Mannschaftsleistung, grosser Laufbereitschaft und drei Siegen in Serie – 1:0 gegen YF Juventus, 0:1 im Obersee-Derby gegen den FC Rapperswil-Jona und das 3:2 gegen den SC Brühl vor Wochenfrist – immerhin aussichtsreich. Die Grenats fuhren nach zwei Siegen gegen Breitenrain (1:3) und Zürich 2 (3:1) hingegen in der letzten Runde ein Unentschieden gegen Etoile Carouge ein.
Ein Meister auf dem Platz
Servette zeigte der Tuggner Elf von Beginn an den Meister. Dies, obwohl Servette-Coach Kevin Cooper wegen einer Roten Karte aus dem Spiel gegen Carouge auf der Tribüne hatte Platz nehmen müssen. Das in der vergangenen Saison zwangsrelegierte Team aus Genf liess den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren und machte mit diversen gefährlichen Einzelaktionen, schnellen Angriffen und schönem Passspiel den Klassenunterschied deutlich – zwei Abschlüsse in den ersten sieben Minuten gegen das zunächst tief stehende Tuggen waren sinnbildlich.
Scheinbar mühelos dribbelte sich Servette in der ersten Halbzeit mehrfach über beide Seiten vor das Tuggner Gehäuse. Mit Glück konnte das Heimteam das 0:0 – trotz eines satten Schusses nur unweit neben das rechte Lattenkreuz von Kutesa – bis in die 18. Minute halten: Nach einem schnellen Angriff Servettes und einiger Verwirrung im Tuggner Strafraum war es aber ein Eigentor Weibels, das die Tuggner Niederlage einleitete. Nur elf Minuten später vermochten die Gäste ihren Vorsprung auszubauen: Pacar spielte sich
alleine zu Waldvogel durch, der das Duell verlor – der Ball kullerte gemächlich ins Tuggner Gehäuse. Der brandgefährliche Kutesa verlagerte in der 38. Minute das Spiel abermals auf die rechte Seite; sein Zuspiel nahm Pacar dankend an, konnte aber dieses Mal nicht verwerten. Die Märchler, die mittlerweile höher standen, konnten sich aber nicht aus der Genfer Umklammerung lösen.
Zu ungenau vor dem gegnerischen Tor
Ramadani liess fortan aber mehrmals sein Können aufblitzen und wusste seinen temporären Freiraum mit schönen Dribblings zu nutzen. Doch die abschliessende Passgenauigkeit in der Offensive des Heimteams fehlte. So abermals in der 51. Minute, als Ramadani zum für den Genfer Schlussmann harmlosen Abschluss kam. Umso mehr sorgte ein von Schiedsrichter Schärli zu unrecht gepfiffenes Offsides in der 56. Minute für Trubel, machte es doch dem aufkeimenden Tuggner Offensivdrang einen Strich durch die Rechnung.
Dieses Aufflackern der Allenspach-Elf wurde in der 60. Minute durch die Auswechslung des am rechten Knie lädierten Ramadanis zwar gedämpft, doch lancierte Senn mit einem gut erkämpften Ball den seit der 14. Minute ersten gefährlichen Angriff: Kuhn scheiterte aber am Genfer Schlussmann (66.). Nur eine Minute darauf war es wieder Kuhn, der mit seiner Flanke auf Zverotic für Aufsehen sorgte. Doch der Kopfball der Tuggner Nummer Neun war zu ungenau.
Zweimal Rot bremst Tuggen aus
Ein Ruck ging plötzlich durch das Tuggner Team. Die Einwechslung Pizzis brachte frischen Wind und mündete in einer weiteren guten Chance: Auf Senns Flanke traf Kuhn in der 76. Minute den Pfosten. Nach einem Dreifachwechsel der Gäste hatten die Tuggner die Partie ab der 85. Minute noch zu Zehnt weiterzuspielen; Weibel flog mit Gelb-Rot vom Platz.
Doch die Nachspielzeit sollte die Platzherren erst richtig in eine suboptimale Ausgangslage für die kommende Partie bringen: Tuggens Captain Senn erhielt für eine Tätlichkeit direkt Rot – diskussionswürdig. Denn Servettes Rodrigues sperrte im Duell gegen Senn ohne Ballkontakt, was ebenfalls geahndet hätte werden können. Senn gab mit dem Ellbogen Gegensteuer: Die Tuggner waren für die letzten Sekunden noch zu Neunt.
FC Tuggen – Servette FC 0:2 (0:2)
Sportplatz Linthstrasse : 581 Zuschauer
Schiedsrichter : David Schärli
Tore : 18‘ Weibel (Eigentor) (0:1), 29‘ Pacar (0:2)
Servette FC : Guedes ; Yagan, Mfuyi, Rodrigues, Sauthier ; Doumbia, Pont ; Fargues (79’ Gazzetta), Vitkieviez, Kutesa (79’ P. Cardoso) ; Pacar (79’ Guillemenot)
FC Tuggen : Waldvogel ; Manca, Gugelmann, Weibel, D. Schiendorfer ; Jakupov (46‘ Senn), Moser, Santana (46‘ D’Acunto), Ramadani (59‘ Pizzi) ; Kuhn, Zverotic
Verwarnungen : 16‘ Jakupov, 27‘ Fargues, 28‘ Weibel, 47‘ Manca, 63‘ Mfuyi, 90‘+2 Gugelmann
Gelb-Rot : 84‘ Weibel
Rot : 90‘+4 Senn
Bemerkungen : Servette ohne Besnard, Cespedes, Kursner, Vonlanthen (Verletzt), Sabaly, Shala (Nicht im Aufgebot) ; Tuggen ohne Schlauri (Verletzt), C. Schiendorfer, Tinner, Trovato (Nicht im Aufgebot), 75‘ Pfostenschuss von Kuhn

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