Kevin Mbabu startet auf der Insel durch

03.10.2015 00:00:00 | maroons

Mbabu verzaubert die Insel


Ist das unser nächster Nati-Stern? : (blick.ch / Matthias Dubach / 02.10.2015)


Mit 17 spielte er bei Servette in der Super League. Mit 20 gab Kevin Mbabu sein Premier-League-Debüt für Newcastle. Wer ist der Schweizer Shootingstar mit der Rasta-Mähne?

So klingt in England ein Sonderlob. «Das war fucking unbelievable!», sagt Newcastle-Trainer Steve McClaren nach dem 2:2 gegen Chelsea zu Kevin Mbabu (20). «Das war verdammt nochmal unglaublich!» Mbabu erzählt es ganz cool.

Der Rasta-Boy aus dem Genfer Vorort Chêne-Bougeries denkt schon weiter: «Ich arbeite jeden Tag hart, um wieder eine Chance zu bekommen.» Gegen Chelsea meldet er die Stars Pedro und Eden Hazard ab. Und das bei seinem Debüt in der Premier League. «Eine Stunde vor dem Spiel habe ich erfahren, dass ich spiele. Beim Aufwärmen war ich schon etwas nervös», sagt Mbabu. «Aber meine Teamkollegen sagten zu mir, spiel einfach so, wie du es im Training machst.»

Seit drei Wochen trainiert der Nachwuchsspieler mit den noch sieglosen Newcastle-Stars, kommt im Carling-Cup zum Profi-Debüt. Er ist endlich topfit, zuvor fehlte er in drei Jahren 13 Monate wegen Verletzungen.

Am Tag vor dem Chelsea-Spiel fragt McClaren, ob Rechtsverteidiger Mbabu auch links spielen könne. Die beiden Linksverteidiger Paul Dummett und Massadio Haidara sind verletzt. Der Schweizer U20-Natispieler sagt «Yes, I can» und beweist es 24 Stunden später! Auftritt vor 48'682 Fans im St. James’ Park statt wie sonst in der U21-Liga vor 2000 Nasen.

Wieder ein Schweizer, der im Ausland durchstartet, ohne in der Super League gespielt zu haben? Nicht ganz! Servette-Junior Mbabu wurde 2012 gegen Lausanne für 24 Minuten eingewechselt. «Mit der U19-Nati spielte ich in Schottland ein EM-Quali-Spiel. Da hat mich Newcastle entdeckt und wollte mich», sagt Mbabu, der seine Rasta-Mähne schon seit Kindsbeinen trägt. Mit 17 geht er auf die Insel. Seine Mutter stammt aus dem Kongo und lebt mit Kevins Schwestern in Genf. Ein Bruder lebt in den USA.

In Newcastle bewohnt Mbabu mit seinen Teamkollegen Rolando Aarons (19) und Ivan Toney (19) eine grosse Wohnung. «Es wird ziemlich viel Fifa auf der Playstation gezockt», sagt der Genfer und grinst. Auf der Konsole spielt er WM und Champions League, bald auch in der Realität? «Davon träumt jeder. Mit der Schweiz mal an einer WM zu spielen, wäre genial! Ich mache alles dafür, um eine Chance zu kriegen», hofft der Shootingstar aus Genf.