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Weiler-Trick in WM-Qualifikation - ein Genfer wird zum Helden

17.11.2025 18:32:05 | Peter

Demokratische Republik Kongo eliminiert Nigeria

 

Die marokkanische Hauptstadt Rabat war gestern Abend der Austragungsort der afrikanischen Pre-Play-Off-Partie zwischen Nigeria und der demokratischen Republik Kongo. Aussenseiter Kongo setzte sich im Elfmeterschiessen durch - mit einem Genfer im Tor und einem wohlbekannten "Weiler-Trick".

In der Schweiz ist Timothy Fayulu den Meisten als Torhüter des FC Sion bekannt. Zu Juniorenzeiten stand der heute 26-jährige aber im Tor des Servette FC. Im letzten Sommer ist Fayulu im Wallis in Ungnade gefallen und wurde nach Armenien zum FC Noah verliehen. Im Kongo, der Heimat seiner Eltern, ist der gebürtige Genfer seit gestern Abend ein Held.

In den Pre-Play-Offs zur FIFA Weltmeisterschaft 2026 konnte sich der Underdog aus Zentralafrika, trotz frühem Rückstand, noch einmal an die "Super Eagles" herantasten. Meshack Elia, hierzulande noch von YB-Zeiten bekannt, glich nach 32 Minuten aus. Mittlerweile lief die 120. Minute der Verlängerung. Es stand noch immer 1:1. In Gedanken bereiteten sich beide Seiten auf einen Elfmeterkrimi vor. So auch Sébastien Desabre, der Trainer der kongolesischen Nationalelf. Als das Spiel unterbrochen wird, gibt er dem Unaperteiischen zu erkennen, dass er noch einmal wechseln möchte - und zwar auf der Torwartposition! Der französische Übungsleiter macht "den Weiler"! Lionel Mpasi-Nzau (Le Havre AC /FRA) räumt seinen Platz und überlässt Timothy Fayulu den Kasten. Kurz darauf pfeift der Schiedsrichter ab. Im Elfmeterschiessen macht Nigeria den Anfang. Calvin Bassey (Fulham FC /ENG) verfehlt das Tor. Die Kongolesen jubeln und könnten in Führung gehen. Doch auch Samuel Moutoussamy (PAE Atromitos Athen /GRE) versagen die Nerven. Simon Moses (Paris FC /FRA) lief als nächstes an - und scheiterte an Fayulu! Der Aussenseiter lag während zwei Schützen in Front. Dann scheiterte auch Axel Tuanzebe (Burnley FC /ENG) vom Punkt. Als sechster Schütze übernahm Semi Ajayi (Hull City FC /ENG) die Verantwortung. Fayulu parierte den Schuss des Innenverteidigers und stiess die Tür zum internkontinenatalen Play-Off weit auf! Kapitän Chancel Mbemba (Lille OSC /FRA) hielt dem Druck stand und entschied das Geschehen für den Kongo! Die "Leoparden" liessen sich vom mitgereisten Anhang feiern. Fayulu hatte Tränen in den Augen.

Noch sind der einstige Servette-Junior und seine Teamkollegen nicht am Ziel. Im kommenden März muss die demokratische Republik Kongo nochmals in den interkontinentalen Play-Offs ran. Dort werden die beiden letzten Endrundentickets vergeben. An den Play-Offs werden sechs Nationen teilnehmen. Nebst den Kongolesen haben sich bereits Bolivien und Neukaledonien für das Mini-Turnier qualifiziert.