Was macht man als Servette-Fan an einem nasskalten Sonntagnachmittag im Oktober? Richtig - man fährt ins Stade de Genève und schaut sich das Spiel der Grenats gegen den FC Lugano an. Der Verein nutzte die Partie, um unter dem Motto "Halloween" neues Publikum anzulocken. Die Spieler sorgten mit einem Sieg dafür, dass dieses mit guten Erinnerungen heimgereist sein dürfte.
Der SFC stellte die Weichen schon früh in Richtung Wunschergebnis. Erst elf Minuten waren absolviert, da erreichte eine Njoh-Ecke den Kopf des freistehenden Ayé. Der Chancentod von Thun machte seinen Fauxpas aus der Vorwoche wett und nickte esikalt zum 1:0 ein. Ein Horrorstart für Lugano, das zuletzt drei Siege aneinanderreihen konnte.
Nach dem verheissungsvollen Start flachte die Partie ab. Erst nach einer halben Stunde sorgte Cimignani mit einem Distanzversuch für ein wenig Torgefahr. Servette, das mit dem Duo Ayé-Mráz in die Partie ging, begeisterte den eigenen Anhang ebenfalls nicht mit Offensivaktionen. Viel eher gab eine Defensivaktion zu reden. An der eigenen Strafraumgrenze grätschte Rouiller Gegenspieler Mahou um. Die Bianconeri kamen zu einem Freistoss in verheissungsvoller Position. Grgic nahm Mass und schlenzte die Kugel herrlich ins Netz. Das 1:1 war eine Augenweide. Das muss man selbst als Fan des Heimteams gestehen.
Noch vor dem Seitenwechsel versuchte die Elf von Jocelyn Gourvennec zu reagieren. Antunes sorgte mit zwei Weitschüssen für ein Raunen im Publikum. Für einen Torjubel reichte es noch nicht.
Mit einem unspektakulären 1:1 ging es in die Pause. Noch konnte die Parie auf beide Seiten kippen.
Im zweiten Durchgang ging es ähnlich weiter, wie in Halbzeit eins. Eine gute Stunde verstricht, da fasste sich Grgic ein Herz. Der Versuch des Torschützen sauste deutlich über die Latte, war bis dahin aber die beste Szene des zweiten Abschnitts.
So ging das bis in die Schlussviertelstunde. Dann eröffnete der eingewechselte Mahmoud den Endspurt mit einer Riesenchance. Der Tunesier profitierte von einem Stellungsfehler von Nationalmannschaftskollege Bronn. Mit viel Zug spedierte er einen Flachschuss in Richtung genfer Gehäuse. Die Calvin-Städter hatten Glück, dass das Geschoss sein Ziel verfehlte. So aber hatten sie die Möglichkeit, die Partie für sich zu entscheiden. 82 Minuten standen auf der Uhr, da trat Cognat die Kugel hoch in die Spitze. Ayé hielt den Ball mit dem Kopf in den eigenen Reihen und bediente Stevanovic. Dieser passte clever zu Srdanovic. Bei seinem Comeback spielte der Juniorennationalspieler scharft auf den Fünfmeterraum, wo Ayé nur noch den Fuss hinzuhalten brauchte! 2:1! Für einmal wurde die Beharrlichkeit belohnt!
Nun galt es, die Punkte heimzuschaukeln. Douline, der ebenfalls zu seinem Comeback kam, räumte in bester Manier ab und hielt seine Mannschaft zusammen.
Dann war der "Spuk" vorbei. Der Servette FC sichert sich die sehnlichst erwarteten drei Punkte. Ein wichtiges Erfolgserlebnis vor dem Léman-Derby vom kommenden Mittwoch. Kann die Gourvennec-Truppe darauf aufbauen? Wichtig wird vor allem sein, dass man in der Defensive gut steht. Lausanne zeigte sich in den letzten beiden Heimspielen besonders treffsicher. Satte zehn Tore erzielte "LS" in den beiden Duellen mit YB und Basel. Zumindest auf dem Papier klingt es nicht nach einem ruhigen Abend für Mall, Rouiller & co.
Servette FC – FC Lugano 2:1 (1:1)
Stade de Genève : 7'069 Zuschauer
Schiedsrichter : Luca Cibelli ; Vital Jobin, Nicolas Tuberosa
VAR : Luca Piccolo ; Mirel Turkes
Tore : 11' Ayé (1:0), 37' Grgic (1:1), 82' Ayé (2:1)
Servette FC : Mall ; Mazikou, Rouiller, Bronn, Njoh (74' Srdanovic) ; Stevanovic, Fomba (90' Baron), Cognat, Antunes (74' Morandi) ; Mráz (46' Douline), Ayé (87' Atangana)
FC Lugano : von Ballmoos ; Zanotti, Papadopoulos, Mai, Alioski (21' Marques) ; Bislimi, Grgic (87' Cassano) ; Cimignani (87' Duville-Parsemain), Dos Santos (59' Mahmoud), Mahou ; Behrens (59' Koutsias)
Verwarnungen : 20' Alioski, 35' Rouiller, 69' Douline, 75' Bislimi, 90'+3 Srdanovic
Bemerkungen : Servette ohne Guillemenot, Jallow, Varela, Vincent (Verletzt), Anselme, Aubert, Scandurra, Severin, Zuka (Nicht im Aufgebot) ; Lugano ohne Bottani, Kelvin, Kendouci, Steffen (Verletzt), Amirzade, Gamba, Maslarov, Mina, Ndiaye, Peverelli, Pihlström, Pseftis, Sbai (Nicht im Aufgebot)

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