Servette zwingt Rapperswil-Jona in die Knie
Der FCRJ verliert den Spitzenkampf bei Servette äusserst unglücklich: (zsz.ch / 25.10.2015 22:29 Uhr / Dominic Duss – Zürichsee Zeitung)
Rapperswil-Jona bot dem Leader gestern in Genf die Stirn. Die Gäste holten in Unterzahl einen 0:1-Rückstand auf, mussten sich Servette aber noch 1:2 geschlagen geben. Ein Weitschuss in der 80. Minute wurde dem FCRJ zum Verhängnis.
Einen Punkt hätte Rapperswil-Jona im Stade de Genève verdient gehabt. Das sah auch Trainer Stefan Flühmann so, der seinen Spielern für ihre Leistung in der zweiten Halbzeit ein Kompliment aussprach. «Darauf können wir aufbauen», betonte er. Denn die Rosenstädter hielten Servette im Spitzenduell der Promotion League nach der Pause zu zehnt mächtig auf Trab – und hatten sogar Möglichkeiten, die Partie zu drehen.
Der Leader konnte eine solche Schmach gerade noch abwenden. Zum einen, weil FCRJ-Captain Carlos Da Silva bei einer grossen Konterchance (61.) im Strafraum leicht zögerte, statt abzuziehen. Und zum anderen, weil Goalie Guedes einen Kopfball von Dominik Schwizer – auf Da Silvas Flanke – parierte (73.). Anders als bei Denis Simanis Ausgleich in der 55. Minute, der nach einer von Jonas Elmer getretenen Eckballflanke ungestört hatte einnicken können. Servettes Keeper und Verteidiger hatten beim 1:1 keine gute Falle gemacht. Vier Minuten zuvor war Da Silva durchgebrochen, aber von Guedes in extremis noch am Abschluss gehindert worden.
Lange hinten dichtgemacht
Auf der anderen Seite hielt die FCRJ-Defensive dem Druck der Genfer stand, welcher mit jeder Minute wuchs. Und wenn die Gastgeber doch zu Torschüssen kamen, war Christian Leite zur Stelle. Der Goalie hielt jene von Pacar (60.), Kutesa (63.) und Hasanovic (69.) stilsicher. Und konnte sich bei Besnard sowie Vitkieviez bedanken, dass diese herrliche Vorlagen über die Latte droschen (62./64.). Besonders Zweiterer hätte mehr daraus machen müssen, als vier Genfer gegen zwei Rapperswil-Joner anstürmten.
Es schien, als könnten die Gäste dem Spitzenreiter in Unterzahl einen Punkt abringen, doch just dann liessen sie sich erwischen. Nachdem in der 80. Minute mehrere Genfer Abschlussversuche erfolgreich geblockt worden waren, versuchte Mirsad Hasanovic mit einem Schuss aus gut 18 Metern sein Glück. Der Ball flog am chancenlosen Leite vorbei ins Netz. Das 1:2 konnte der FCRJ trotz grossen Bemühungen – und Rebronjas sowie Le Bigonsans Einwechslungen (85.) – nicht mehr wettmachen.
Zwei Schicksalsschläge
So konnten die Genfer doch noch von Nakim Youssoufas Platzverweis profitieren, welcher in der 42. Minute für ein kleines Foul mit Gelb-Rot hart bestraft worden war. Bereits zuvor hatte der FCRJ mit dem Schicksal gehadert, denn in der 31. Minute war der Ball nach einer Freistossflanke im Strafraum unglücklich an Daniele Fischers Hand geprallt. Tibert Pont liess Leite beim Penalty null Abwehrchance. Das 1:0 ging aufgrund ihrer druckvollen Spielweise in der ersten halben Stunde zwar in Ordnung. Doch die FCRJ-Abwehr bewies, weshalb sie (noch immer) die beste der Liga ist. Stürmer Besnard war nur einmal richtig zum Abschluss gekommen (28.) und Leite zur Stelle gewesen. Umso mehr taten der Elfmeter- und der spätere Siegtreffer weh.
Stimmen zum Spiel
Denis Simani, FCRJ-Verteidiger und 1:1-Schütze: «In der ersten Halbzeit war Servette klar stärker. Wir wurden vom Tempo der Genfer überrascht, obwohl wir um ihre Spielstärke wussten. Doch wir verteidigten stark. Nach der Pause lief es uns besser. Wir erspielten uns in Unterzahl sogar Chancen und kamen dem 2:1 nahe. Schade, dass wir diese vergaben und das 1:1 nicht über die Zeit bringen konnten. Ein Sonntagschuss brachte dem Gegner den Sieg. Aber es gibt ja noch ein Rückspiel?...»
Mirsad Hasanovic, Mittelfeldspieler und Siegtorschütze Servette:«Insgesamt zeigten wir ein gutes Spiel und hatten mehr Torchancen. Nach dem 1:0 und dem Platzverweis gegen Rapperswil-Jona bekundeten wir zwischenzeitlich zwar Mühe. Diese Schwächephase kann ich mir zwar nicht erklären, aber oftmals ist es schwierig, gegen zehn zu spielen. Letztlich haben wir uns den Sieg erkämpft und sind nun alle zufrieden.»
Servette FC – FC Rapperswil-Jona 2:1 (1:0)
Stade de Genève : 1'330 Zuschauer
Schiedsrichter : Lionel Tschudi ; Matthias Sbrissa, Benjamin Zürcher
Tore : 30‘ Pont (Handspenalty) (1:0), 55‘ Simani (1:1), 79‘ Hasanovic (2:1)
Servette FC : Guedes ; Yagan, Rodrigues, Pont, Hebib ; Hasanovic, Gazzetta (73’ Guillemenot) ; Kutesa (83’ Fargues), Vitkieviez, Pacar ; Besnard
FC Rapperswil-Jona : Leite ; Fischer, Schmid, Simani, Elmer ; Pecci ; Siefkes (83‘ Rebronja), Youssoufa, Al Obadie (83‘ Le Bigonsan), Güntensperger (46‘ Schwizer) ; C. Da Silva
Verwarnungen : 11‘ Besnard, 11‘ Simani, 28‘ Youssoufa, 54‘ Guedes, 90‘+1 Guillemenot,
Gelb-Rot : 42‘ Youssoufa, 90‘+4 Simani
Bemerkungen : Servette ohne Cespedes, Doumbia, Kursner, Mfuyi, Sauthier, Vonlanthen (Verletzt), Da Silva, Cardoso, Infante, Shala (Nicht im Aufgebot) ; Rapperswil-Jona ohne Giallongo, Lo Russo, Morina, Samson,Teixeira, Yanz (Nicht im Aufgebot)
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