Zauberfuss im falschen Trikot
Patrick Pflücke verzaubert Belgien
Nur ein Jahr stand Patrick Pflücke in Genf unter Vertrag. Dann entschied er sich für einen Wechsel nach Belgien (wir berichteten). Während sich der Schritt aus Sicht des Spielers absolut gelohnt hat, dürfte man sich beim SFC mittlerweile grün und blau ärgern.
Für den Servette FC stand Pflücke in 44 Pflichtspielen auf dem Platz. Mit 10 Toren und 5 Assists hinterliess der offensive Mittelfeldspieler solide Werte. Dennoch schien der Deutsche keine Rolle zu spielen, als René Weiler im Sommer 2023 bei den Calvin-Städtern anheuerte. Der Trainer setzte auf Kutesa und Stevanovic als Flügelzange. Hinter der Spitze präferierte er Antunes oder andere Spieler. Für Pflücke schien schnell klar zu sein, dass eine neue Herausforderung nötig war. Der KV Mechelen war zur Stelle und sicherte sich die Dienste des gebürtigen Dresdners.
Den Wechsel liess sich Mechelen knapp 500'000 Euro kosten. Kritiker sahen beim Deal ein Risiko. Zu schmächtig, zu wenig robust für Belgiens Spitzenliga - Pflücke startete mit wenig Kredit, aber auch mit wenig Druck in sein neues Abenteuer. Als er dann auf dem Platz stand, überraschte der heute 28-jährige. In der Jupiler Pro League fand sich der Ex-Servettien gut zurecht. Mit starken Leistungen machte er auf sich aufmerksam. Schliesslich kam der Royal Charleroi SC und transferierte den feinen Techniker innerhalb der Liga. Auch bei seinem neuen Arbeitgeber in Wallonien kann sich der ehemalige Juniorennationalspieler in den Fokus spielen. Am letzten Freitag gelang ihm, auwärts beim KAA Gent, ein Traumtor. Der Linksfuss zirkelte einen Freistoss unhaltbar in den Winkel. Das zwischenzeitliche 1:1 konnte Charleroi nicht über die Zeit bringen. Gent erzielte später das "goldene Tor" zum 2:1.
Ce coup franc de maître, pleine lucarne, signé Patrick Pflucke ! ????️????
— Royal Charleroi Sporting Club (@SportCharleroi) October 6, 2025
Un mot pour le décrire ? ????#GNTCHA #NapoleonScore ⚫️⚪️ pic.twitter.com/l7musLNNE5
Als Servette-Fan schaut man wehmütig nach Belgien. Genau solche Aktionen wären auch bei uns gefragt. Gegen den FC Basel 1893 wurden letzten Sonntag wieder kreative Mängel im Angriffsspiel offenbart. Es fehlt jemand, der etwas unerwartetes mit dem Ball machen kann. Es fehlt ein neuer Zauberfuss. Und unser alter trägt das falsche Trikot.