Welche Verträge laufen aus?
So gestaltet sich die Vertragssituation beim SFC
Das sommerliche Transferfenster ist geschlossen. Dasjenige des Winters öffnet in wenigen Monaten. Einige Personaldossiers sind bis dahin noch zu klären.
Bereits vor ein paart Tagen verkündete der Verein die Vertragsverlängerung von Steve Rouiller (wir berichteten). Auch Timothé Cognat durfte erst kürzlich ein neues Arbeitspapier unterschreiben (wir berichteten). Bei anderen Spielern, deren Verträge im Sommer 2026 auslaufen, ist die Situation noch ungewiss. Werden sie demnächst mit einem neuen Kontrakt ausgestattet? Wird ein Wechsel in der Winterpause angestrebt? Oder lässt man den Vertrag einfach auslaufen? Folgende Akteure stehen vor wegweisenden Monaten:
Alexis Antunes
Im offensiven Mittelfeld hat sich Alexis Antunes längst etabliert. Der 25-jährige hat sich zum soliden Super-League-Spieler entwickelt. Für den ganz grossen Karrieresprung ins Ausland scheint es dem früheren Junioreninternationalen aber nicht mehr zu reichen. Antunes bringt Kreativität ins Spiel der Grenats. Und genau dies dürften auch die Verantwortlichen beim 17-fachen Schweizermeister wissen. Wir gehen davon aus, dass es im Interesse beider Parteien liegt, wenn der Schweiz-Spanier über den Sommer 2026 hinaus im Stade de Genève aufläuft.
Marwan Aubert
Der junge Goalie wartet auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz bei den Profis. Das Eigengewächs gilt, seit dieser Spielzeit, als dritter Torwart hinter Joël Mall und Jérémy Frick. Auf dem Papier hat Aubert keinen Stress. Seine mittelfristige Zukunft beim SFC hängt von Léo Besson ab, der die Saison 2025/2026 auf Leihbasis beim FC Stade-Lausanne-Ouchy verbringt. Vielleicht würde auch Aubert eine Leihe in die Challenge League gut tun. Man darf davon ausgehen, dass eine Vertragsverlängerung mit dem Nachwuchstalent angestrebt wird.
Anthony Baron
Der 32-jährige ist das, was man in der deutschen Sprache als "eierlegende Wollmilchsau" betiteln würde. In der Defensive der Genfer ist Baron schon in verschiedensten Positionen in Erscheinung getreten. Gegen vorne bringt, der Kapitän der Nationalelf Guadeloupes, bei Standards weitere Qualitäten zum Vorschein. Weil der Linksfuss über einen eher unkonventionellen Weg in Servettes Fanionteam gelandet ist, gehört er nicht zu den Topverdienern. Diese Tatsache spricht, nebst seiner Polyvalenz, für eine Erneuerung des Arbeitspapiers. Dagegen spricht, dass er einem Nachwuchskicker den Weg zu den Profis blockiert. Bleibt er fit und hegt nicht zu hohe Lohnansprüche, dürfte aber auch bei ihm eine Vertragsverlängerung drinliegen.
David Douline
Der Franzose dürfte demnächst, nach längerer Verletzungspause, in die Mannschaft zurückkehren. Mit 32 Jahren gehört Douline zu den erfahrenen Akteuren im Servette-Dress. Spielerisch ist der defensive Mittelfeldspieler ein Mehrwert. Gerade seine Verletzungsanfälligkeit könnte aber ein Handicap in den Vertragsverhandlungen bedeuten. Seine Zukunft wird sich wohl in den nächsten Wochen entscheiden (wir berichteten). Gibt es im Winter ein passendes Kaufangebot, dürfte man sich beim SFC wohl als verhandlungsbereit zeigen.
Jérémy Guillemenot
Der Angreifer hat einen schweren Stand. Nach einer eigentlich guten Saisonvorbereitung wurde er zum Bauernopfer des schlechten Saisonstarts. Angesichts der momentanen Lage müsste ein Wechsel eine valable Option für den 27-jährigen sein. Derzeit fehlt Guillemenot verletzungsbedingt. Ob schon im Winter ein Abnehmer für das Servette-Eigengewächs bereitsteht, ist aufgrund des Formtiefs fraglich. Guilllemenot gehört am Genfersee zu den Topverdienern. Ein neuer Vertrag wäre wohl an eine drastische Lohnkürzung geknüpft.
Gaël Ondoua
Der "General", wie man ihn in Genf nennt, hat seinen Stammplatz schon seit einiger Zeit verloren. Mit der Verpflichtung von Lamine Fomba liess der Klub andeuten, dass Ondouas Zeit am Genfersee bald zu Ende sein könnte. Vor ein paar Tagen wollte ein afrikanisches Fussballportal wissen, dass Servette dem Kameruner die Freigabe für Verhandlungen mit anderen Vereinen erteilt habe (wir berichteten). Ein Transfer im Winter scheint möglich. Ein Abgang im nächsten Sommer quasi beschlossen.
Miroslav Stevanovic
Auch der Kontrakt des Flügelläufers endet offiziell im nächsten Sommer. Es besteht allerdings eine Vertragsklausel mit einer Option auf eine weitere Saison. Sollte der Bosnier weiterhin so performen, wie zu Beginn der Spielzeit, scheint es nur eine Formsache zu sein, um diese Option zu aktivieren. Voraussetzung dafür ist auch das Einverständnis des Spielers, seine Fussballschuhe nicht schon im nächsten Sommer an den Nagel zu hängen.
Alonzo Vincent
Beim 16-jährigen Nachwuchstalent gestaltet sich die Situation nochmals etwas anders. Trotz zwei Einsätzen für die 1. Mannschaft besitzt Vincent derzeit noch keinen Profivertrag. Dieser soll aber in Ausarbeitung sein. Denn Jocelyn Gourvennec scheint auf den jungen Schweiz-Peruaner zu bauen. Ohne Profivertrag könnte es aber ganz schnell gehen und Vincent könnte für "Peanuts" zu einem Ligakonkurrenten oder ins Ausland wechseln.