Wichtige Reaktion! Kantersieg gegen den FCW
Winterthur kommt in Genf unter die Räder
Das Cup-Out vom letzten Wochenende war ein unerwarteter Dämpfer. Im Wissen, dass man sich nun ganz der Super League widmen kann, war eine Reaktion gegen Winterthur zwingend nötig. Für das Spiel gegen die Eulachstädter stellte Gourvennec seinen Sturm um. Anstelle eines Zweimannangriffs entschied sich der Trainer für ein 4-4-1-1 mit Antunes als hängender Spitze. Der Schweiz-Spanier soll Kreativität ins Offensivspiel der Hausherren bringen.
Begonnen hat die Partie dann aber ganz konservativ. Servette kam in der Startphase zu einem Eckball. Njoh trat diesen auf den ersten Pfosten. Dort wischt Ayé die Flanke mit der Stirn in Richtung Tor. Die Nummer 97 findet die Lücke und erzielt das 1:0! Es war der erste Ligatreffer des Neuzugangs aus Auxerre. Mit der Führung im Rücken nahm sich der SFC schon früh Ballast von den Schultern. Ein grosses Offensivfeuerwerk zündeten die Platzherren trotzdem nicht. Sie waren präsent und hatten das Geschehen im Griff. Dennoch waren Chancen lange Mangelware.
Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis wieder ein Raunen durch das Stadion ging. Njoh passte von links in die Gefahrenzone. "Hart und präzise", was wie ein Schnupfspruch an einer Dorfchilbi klingt, war in Wahrheit eine perfekte Vorlage für Varela. Aus dem Lauf zog der Servettien direkt ab. FCW-Goalie Kapino verkürzte den Winkel un parierte den Schuss mit einer Parade.
Winterthur meldete sich erst vor der Pause so richtig in der Partie an. Dann steckte Dansoko auf Buess durch. Der Routinier hatte freie Schussbahn, scheiterte aber an Mall, der den 1:0-Pausenstand festhielt.
Ein positiver Zwischenstand nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit.
Auch im zweiten Durchgang durfte sich Njoh früh das Leder für einen Eckball bereitlegen. Der Flankenball misslang, wurde vom FCW aber nochmals an die Eckballfahne geklärt. Dort fasste sich Njoh nochmals ein Herz. Mit Gefühl spielte er nochmals hoch in die Mitte. Fomba verlängert zu Stevanovic. Dieser hält den Kopf hin und markiert das 2:0! Traumstart in die zweite Halbzeit! Das Tor war im übrigens der einhunderstste Super-League-Skorerpunkt für den Bosnier.
Mit dem zweiten Tor des Abends brach Servette den Gästen aus der Deutschschweiz das Genick. Nach 58 Minuten bejubelten die Genfer gar das 3:0! Varela dribbelte sich stark über den linken Flügel. Sidler und Schneider werden zu Statisten degradiert. Auch vor dem Tor behielt das SFC-Eigengewächs die Coolness. Problemlos bezwang er Kapino.
Nun war der Korken gezogen. Nur wenige Augenblicke nach dem dritten Tor tauchte Ayé im gegnerischen Sechzehner auf. Der Franko-Beniner verzögert gekonnt und lupft die Kugel, über Kapino hinweg, zum 4:0 ins Netz. Als kurz darauf auch Cognat zu einer guten Möglichkeit gekommen ist, rieb man sich als Servette-Fan verwundert die Augen. Der Abschlussversuch des Mittelfeldspielers war aber zu unpräzise.
Von den Gästen kam nicht mehr viel. Bezeichnend, dass eine missglückte Diaby-Flanke lange die beste Tormöglichkeit des FCW war. Immerhin traf der Aussenverteidiger die Latte. Einen Aluminiumtreffer sollte es auch noch auf der anderen Seite geben. Nach einem kurz ausgeführten Freistoss hämmerte der eingewechselte Morandi das Spielgerät an den Pfosten.
Für den Schlusspunkt waren dann doch die Winterthurer besorgt. Nach einem Corner können die Servettiens nicht klären. Sidler kommt zum Abschluss. Mall ist geschlagen, aber Bronn rettet auf der Linie! Somit bringt man den Sieg "zu Null" ins Trockene.
Gegen das Tabellenschlusslicht erfüllt Servette den Job. Mit dem 4:0 kann man gar etwas Selbstvertrauen tanken. Dieses wird auch benötigt. Denn am kommenden Sonntag ist der FC Basel 1893 zu Gast im Stade de Genève. Für Gourvennec und seine Mannschaft geht es nun darum, sich optimal auf den Härtetest vorzubereiten. Hoffen wir, dass gelingen wird.
Servette FC – FC Winterthur 4:0 (1:0)
Stade de Genève : 6'511 Zuschauer
Schiedsrichter : Fedayi San ; Linda Schmid, Noël Lötscher
VAR : Lionel Tschudi ; Marijan Drmic
Tore : 8' Ayé (1:0), 49' Stevanovic (2:0), 58' Varela (3:0), 61' Ayé (4:0)
Servette FC : Mall ; Mazikou, Bronn, Severin (89' Rouiller), Njoh ; Stevanovic, Cognat, Fomba (89' Vincent), Varela (77' Atangana) ; Antunes (77' Morandi) ; Ayé (85' Mráz)
< FC Winterthur : Kapino ; Sidler, Arnold, Martins, Diaby ; Ulrich (59' Hunziker), Schneider (59' Jankewitz), Zuffi, Dansoko (80' Golliard) ; Maluvunu (73' Chiappetta), Buess (73' Burkart)
Verwarnungen : 55' Severin, 79' Chiappetta
Bemerkungen : Servette ohne Douline, Guillemenot, Jallow, Magnin, Srdanovic (Verletzt), Anselme, Aubert, Scandurra (Nicht im Aufgebot), 79' Pfostenschuss von Morandi ; Winterthur ohne Lüthi, Rohner, Spagnoli (Verletzt), Beyer, Camara, Diethelm, Durrer, Holder, Kasami, Maksutaj, Momoh, Mühl, Stillhart (Nicht im Aufgebot), 78' Lattenschuss von Diaby