Ist das der Dosenöffner? Ausgerechnet im Tourbillon fährt Servette den ersten Meisterschaftssieg der Saison ein. Lässt der Funke nun ein Feuer entfachen?
Drücken wir etwas auf die Euphoriebremse. Der Auftritt in Sion ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Momentan ist das Fundament aber noch zu instabil, auf dem der gestrige Erfolg aufgebaut ist. Dennoch kann man der Partie viel Positives abgewinnen. Man war von Beginn weg hellwach, was Ayés gute Torchance nach zwei Minuten bewies. Zudem wirkte man hinten sehr abgeklärt. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis Kololli zur ersten nennenswerten Aktion der Sittener kam. Und auch dann hiess es "Endstation Joël Mall".
Kritikpunkt war einzig das Offensivspiel, dem es an Kreativität gefehlt hatte.
Im zweiten Durchgang justierte man aber auch in diesen Belangen nach. So, wie zum Beispiel in Minute 59. Cognat und Njoh spielen sich über den linken Flügel nach vorne. Njoh bringt den Ball auf den Penaltypunkt, wo Mráz in Lauerstellung wartet. Der Slowake zeigt sich kaltschnäuzig und trifft zum 0:1!
Im abklingenden Freudentaumel der Gäste wollte Sion reagieren. Nivokazi setzte sich im Laufduell gegen Bronn durch. Der letztjährige Torschützenkönig der Challenge League brachte sich in Abschlussposition und schob hauchdünn am Tor vorbei. Da wären die Servettiens beinahe in ein altes Muster verfallen.
Dem Schock zum Trotz brachten die Grenats die Partie sofort wieder unter Kontrolle. Und sie kamen zur nächsten gefährlichen Aktion. Stevanovic passte das Leder an die linke Spielfeldseite. Dort konnte wieder Njoh zur Flanke ansetzen. Das Zuspiel verpasste Freund, aber nicht Feind! Der unglückliche Hefti lässt die Hereingabe vor das Gehäuse abprallen. Einen weiteren Klärungsversuch von Kronig blockt Hefti wieder unfreiwillig ab. Ayé erhält den Abpraller zugespielt und schiesst ihn an die Latte, ehe Mráz brachial zum 0:2 verwertet. Es war die Vorentscheidung.
Ausser einem Distanzversuch von Kabacalman brachte Sion nichts mehr zu Stand. Das Spiel ging an den Servette FC.
Bei diesem war die Freude ausgelassen. Endlich reichte es auch in der Super League zu einem Vollerfolg. Und dies erst noch auswärts beim Erzrivalen, der hervorragend in die Saison gestartet ist. Nun gilt es, die gute Stimmung zu konservieren. Das Cup-Spiel vom nächsten Samstag muss unbedingt gewonnen werden, wenn man sich nicht wieder Negativkritik stellen will. Entsprechend dürfte Jocelyn Gourvennec den Fokus der Mannschaft nun voll auf den Yverdon Sport FC richten.
FC Sion – Servette FC 0:2 (0:0)
Stade de Tourbillon : 10'000 Zuschauer
Schiedsrichter : Luca Cibelli ; Matthias Sbrissa, Nicolas Tuberosa
VAR : Mirel Turkes ; Hajrim Qovanaj
Tore : 59' Mráz (0:1), 67' Mráz (0:2)
Servette FC : Mall ; Magnin, Bronn, Severin, Mazikou ; Stevanovic, Cognat, Fomba (90' Ondoua), Njoh (83' Rouiller) ; Mráz (77' Antunes), Ayé
FC Sion : Racioppi ; Lavanchy, Hajrizi, Kronig, Hefti ; Sow (73' Costa), Kabacalman ; Chouaref (46' Bouchlarhem), Berdayes (46' Rrudhani), Kololli (46' Lukembila) ; Nivokazi (73' Boteli)
Verwarnungen : 61' Fomba, 66' Stevanovic, 87' Ayé
Bemerkungen : Servette ohne Douline, Frick, Guillemenot (Verletzt), Anselme, Scandurra, Vincent, Zuka (Nicht im Aufgebot), 67' Lattenschuss von Ayé ; Sion ohne Llukes, Shala (Verletzt), Biner, Dubosson, Joseph, Mulazzi, Rodrigues (Nicht im Aufgebot)

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