Das Erdbeben vom Montag ist so langsam abgeklungen. Nun gilt es, den Blick nach vorne zu richten und die Zukunft zu planen. Doch mit wem an der Seitenlinie?
Die Tribune de Genève wagt einen Vorstoss und bringt erste Kandidaten ins Gespräch, die auf Häberli folgen könnten. Man geht davon aus, dass das interimistische Duo, bestehend aus Bojan Dimic und Alexandre Alphonse, keine langfristige Lösung sein soll. Da dürfte wohl auch ein Kantersieg gegen GC und ein Weiterkommen in der EL-Qualifikation nichts ändern. Man suche einen Trainer, der den hiesigen Fussball kennt. Zudem soll er die Servette-DNA leben und bereits einen Super-League-Klub betreut haben. Das genfer Lokalblatt bringt folgende Namen ins Spiel:
Raphael Wicky
Der einstige Nationalspieler erfüllt alle Kriterien. Als Spieler stand er bei Vereinen aus der Bundesliga sowie der Primera División unter Vertrag. Als Trainer coachte er die Fanionteams des BSC Young Boys und des FC Basels. Am Rheinknie war er, wie auch in den USA, im Juniorenbereich tätig. So ein Amt bekleidete der Walliser auch beim Servette FC. Die Grenats gaben ihm als erster Klub in der Schweiz die Möglichkeit, Erfahrungen im Trainerbusiness zu sammeln. Laut der TdG soll Wicky noch heute in Kontakt mit Massimo Lombardo stehen. Dieser ist beim SFC für den Nachwuchsbereich verantwortlich und sitzt in der Sportkommission, die René Weiler als Sportchef abgelöst hat. Der 48-jährige wäre sofort verfügbar. Ein Wechsel in die zweite englische Liga (West Bromwich Albion FC) platzte zu Jahresbeginn.
Massimo Lombardo
Der Leiter des Nachwuchszentrums könnte sich auch selbst als Trainer ins Gespräch bringen. Mit 52 Jahren blickt Lombardo auf eine Karriere als Profifussballer zurück, auf welche Trainerposten im Juniorenbereich der Grenats und des SFV folgten. Unter Raphael Wicky fungierte er auch als Co-Trainer beim FC Basel 1893. Lombardo bestizt die Diplome und versteht sich bestens mit Didier Fischer, der als Präsident der Fondation 1890 wohl auch ein Wörtchen mitreden dürfte. Reizt ihn die Aufgabe, die 1. Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen?
Gaël Clichy
Noch im Frühling 2023 hielt der Aussenverteidiger seine Knochen selbst für den Servette FC hin. Nach verschiedenen Trainerposten im französischen Fussballverband soll nun ein Posten als Cheftrainer her. Vor wenigen Tagen entschied sich die USL Dunkerque gegen Clichy, der als Favoriten auf den freien Platz auf der Bank des Ligue-2-Vereins gehandelt wurde (wir berichteten). Mit Bojan Dimic an seiner Seite, dürfte auch die fehlende UEFA-Pro-Lizenz kein Problem darstellen. Sein grosser Nachteil sind die fehlenden Leistungsnachweise als Übungsleiter. Zudem hat er noch mit einigen seiner allfälligen Schützlinge selbst zusammengespielt.
Alain Geiger
Der Aufstiegstrainer dürfte wohl nur dann übernehmen, wenn sich effektiv keine andere Lösung abzeichnet. So ist auch seine Nicht-Nomination als Interimstrainer zu verstehen. Der 64-jährige wird sich auf seinen neuen Posten hinter den Kulissen konzentrieren. Dort wird er aber seine Finger mit im Spiel haben, wenn ein neuer Coach gesucht wird.
Auch wenn hier mehrere Personalien gehandelt werden, kann die Wahl auf einen anderen "starken Mann" fallen. Man erinnere sich an die Verpflichtung von Thomas Häberli, den niemand so richtig auf dem Schirm hatte. Damals war man sich eigentlich sicher, dass Adrian Ursea (damals Etoile Carouge) ins Stade de Genève gelockt werden sollte. Der Rumäne trainiert seit diesem Sommer den Yverdon Sport FC und dürfte nicht zur Verfügung stehen.
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