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Viel Frust nach Rückspiel gegen Viktoria Pilsen

31.07.2025 17:47:03 | Peter

Servette schlägt sich selbst

 

Vor einer Woche gelang dem Servette FC in der Doosan Aréna ein Achtungserfolg. Die Grenats schlugen den FC Viktoria Pilsen auswärts. Dies gelang, in Pilsens letzten 38 Europacup-Heimspielen, nur gerade sechs Vereinen. Damit reiht man sich direkt hinter dem FC Barcelona, FC Bayern München, Inter Mailand, Lazio Rom, Manchester United und Real Madrid ein. Doch die viel wichtigere Frage stellte sich gestern Abend: Was vermag die Häberli-Truppe im Rückspiel zu reissen?

Der Start verlief ganz vielverpsrechend. Lediglich zwei Minuten standen Uhr, da machte Cognat das Spiel schnell. Stevanovic suchte Mráz, der wiederum den Abschluss. Mit vereinten Kräften konnten die Gäste ins Toraus klären. Der daraus resultierende Corner blieb ungefährlich. Doch nur wenig später legte sich Morandi erneut die Kugel für einen Eckball zurecht. Der Tessiner bringt den Ball auf den ersten Pfosten, wo Rouiller verlängert. Antunes steht dann goldrichtig und verwandelt zum 1:0! Was für ein Start in diese wichtige Partie!
Doch auf der Führung durfte man sich nicht ausruhen. Von Viktoria Pilsens Seite aus kam ordentlich Druck auf das Servette-Tor. Nach einer Viertelstunde tauchte Durosinmi alleine vor Mall auf und schob zum vermeintlichen 1:1 ein. Sofort hob der Linienrichter die Fahne und signalisierte eine Abseitsposition. Die Servettiens zogen den Kopf aus der Schlinge. Für die Gäste ging die Suche nach dem Ausgleichstor weiter. Die Druckphase schien schon beinahe überstanden, da trat Dweh einen hohen Ball in den genfer Strafraum. Dort geht Spáčil komplett vergessen. Diese Nachlässigkeit bestraft der Tscheche eiskalt. Per Direktabnahme erzielt er das 1:1. Nun hiess es cool bleiben und nicht in ein dummes, zweites Gegentor zu laufen. Leider schien dies nicht komplett aufzugehen. Nur zwei Minuten nach dem 1:1 schickte Cerv Vydra in die Tiefe. Dieser enteilte Magnin und liess dann auch Rouiller aussteigen. Vydra kam zum Abschluss und prüfte Mall. Der Goalie lässt den Schuss unglücklich nach vorne abprallen. Sofort ist Pilsens Kapitän zur Stelle und nutzt die Unkonzentriertheit aus - 1:2.
Mit dem unbefriedigenden Resultat ging es in die Pause.
Nach Wiederanpfiff sah man ein erstarktes Servette. Baron schickte einen weiten Ball in die Spitze. Mráz stieg hoch und legte mit dem Kopf auf Antunes zurück. Dieser nimmt volles Risiko und drischt das Leder über das Tor hinweg. Kaum durchgeatmet lancieren die Grenats den nächsten Angriff. Morandi legt das Spielgerät von links in den Strafraum. Stevanovic kann schiessen, findet aber keine Lücke zwischen Pfosten und Torwart Wiegele. Der Österreicher ersetzte den verletzten Jedlička, der noch im Hinspiel das Tor hütete.
Das Heimteam war im Aufschwung und durfte sich ab der 66. Minute gar über eine numerische Überzahl freuen. Zeljkovic grätschte Mazikou von hinten um. Schiedsrichter Muñiz hatte keine Zweifel und zeigte die Ampelkarte. Leider stellte sich die Häberli-Elf aber auch jetzt zu ungeschickt an. Nur drei Minuten nach dem Platzverweis nahm man sich den Vorteil wieder selber weg. Severin flog nach einem dummen Foul an Sulc mit Gelb-Rot vom Platz. Es ging mit einem 10 vs. 10 weiter.
Die beiden roten Karten schienen die Mannschaften etwas zu hemmen. Das Spiel flachte ab und man stellte sich innerlich schon auf eine Verlängerung ein. Dann fasste sich Doski doch noch ein Herz. Dieser wurde zuvor eingewechselt und war noch frisch. Doski überlief Magnin und profitierte davon, dass sich der SFC-Verteidiger im Zweikampf saudämlich anstellte. Quasi an der Grundlinie ringt Magnin seinen Gegenspieler zu Boden. Völlig zurecht zeigte Muñiz auf den Punkt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Durosinmi, mit einer Portion Glück, zum 1:3! Ganz bitter für Servette. Mall war mit der Hand am Ball. Es war die spielentscheidende Szene.

Mit viel Frust im Bauch muss man sich in der Qualifikation zur UEFA Champions League geschlagen geben. Mit etwas mehr Geschick hätte man den Gegner niederringen können. Nun geht das Zittern um einen Platz in einer europäischen Ligaphase weiter. Nächsten Donnerstag geht es gegen den Sieger des Duells zwischen dem FC Sheriff Tiraspol und dem FC Utrecht weiter. Um 20:30 Uhr rollt dann der Ball in der 3. Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League. Das Hinspiel findet in Genf statt.

Servette FC – FC Viktoria Pilsen 1:3 (1:2)

Stade de Genève : 15'354 Zuschauer
Schiedsrichter : Alejandro Muñiz ; Diego Sánchez, Fabian Blanco (Spanien)
VAR : Javier Iglesias ; Daniel Trujillo (Spanien)
Tore : 4' Antunes (1:0), 29' Spáčil (1:1), 31' Vydra (1:2), 87' Durosinmi (1:3)

Servette FC :  Mall ; Magnin (89' Srdanovic), Rouiller, Severin, Mazikou (90'+3 Jallow) ; Cognat, Baron ; Stevanovic, Antunes (75' Bronn), Morandi (89' Varela) ; Mráz (75' Guillemenot)

FC Viktoria Pilsen : Wiegele ; Dweh, Markovic, Jemelka ; Havel (71' Memic), Zeljkovic, Cerv, Spáčil (71' Doski) ; Sulc (90'+3 Višinský) ; Vydra (78' Ladra), Durosinmi

Verwarnungen : 26' Severin, 37' Mazikou, 39' Cerv, 90'+4 Jallow
Gelb-Rot : 69' Severin
Rot : 66' Zeljkovic

Bemerkungen : Servette ohne Douline (Verletzt), Anselme, Scandurra (Nicht im Aufgebot), Fomba (Noch nicht qualifiziert) ; Pilsen ohne Jedlička, Souaré (Verletzt), Kopic (Nicht im Aufgebot), 15' Abseitstor von Durosinmi