Nach dem Auswärtserfolg in Pilsen starteten die Grenats letzten Samstag auch in die Schweizermeisterschaft. Aufgrund des ausgedünnten Kaders war klar, dass Häberli nicht zu fest rotieren würde. Steve Rouiller wurde wegen Knieproblemen geschont. Im Mittelfeld debütierte Lamine Fomba nach nur einem Mannschaftstraining. Wie erwartet stand Jérémy Frick zwischen den Pfosten.
Dank der Frauen-EM liegt im Wankdorf wieder ein Naturrasen. Könnte dies ein Vorteil für die Gäste sein? Neuzugang Fomba liess den Gäsesektor jedenfalls aufschreien, als sein Kopfball knapp am YB-Gehäuse vorbeiflog.
Ebenfalls geflogen ist, kurz darauf, Bradley Mazikou. Als letzter Mann brachte dieser Males zu Fall, der alleine auf Frick losgezogen war. Die Notbremse war eine klare Sache. Doch Schiedsrichter Piccolo zeigte auf den Penaltypunkt. Die Doppelbestrafung, eigentlich abgeschafft, wurde trotz VAR-Check durchgewunken. Ein krasser Fehlentscheid, der den SFC in die Bredouille brachte. Fassnacht verwandelte den Elfmeter zum 1:0. Schade, denn Frick war noch mit der Hand dran.
Bedingt durch den frühen Platzverweis war das Defensivkonzept komplett durcheinander gebracht worden. YB war es egal. Keine fünf Minuten nach dem Führungstreffer stellt Males aus 2:0. Dies, weil die Gäste den Ball nicht konsequent aus der Gefahrenzone spedieren konnten.
Nach zwanzig Minuten reagierte Häberli. Morandi musste raus, Srdanovic komplettierte die dezimierte Abwehrreihe. Sofort stabilisierte sich die Mannschaft und kam selbst zu Chancen. Einen Handspenalty verwehrte Piccolo nach VAR-Intervention. Mráz stand zuvor im Abseits.
In der 36. Minute stand der Slowake dafür goldrichtig. Im Strafraum der Berner kommt er frei zum Kopfball und verwertet eiskalt zum 2:1.
Bei diesem Resultat blieb es bis zur Pause.
Nach dem Seitenwechsel hielt die Häberli-Truppe weiterhin gut mit Gelbschwarz mit. Erst kurz vor Schluss machten die Berner den Sack endgültig zu. Mit einem Schuss aus der Drehung düpierte Virginius Frick zum 3:1. Ein Start nach Mass für die zuletzt titellosen Young Boys.
Für den SFC war der Ausflug in die Bundesstadt ein Abend zum abhaken. Wichtig ist der kommende Mittwoch mit dem Rückspiel gegen Viktoria Pilsen. Dort könnte man, mit einem Weiterkommen, die Qualifikation für die Ligaphase eines UEFA-Wettbewerbs sicherstellen.
BSC Young Boys – Servette FC 3:1 (2:1)
Stadion Wankdorf : 29'097 Zuschauer
Schiedsrichter : Luca Piccolo ; Bastien Lengacher, Vital Jobin
VAR : Lionel Tschudi ; Michèle Schmölzer
Tore : 10' Fassnacht (Foulpenalty) (1:0), 14' Males (2:0), 36' Mráz (2:1), 84' Virginius (3:1)
Servette FC : Frick ; Magnin, Bronn, Severin, Mazikou ; Cognat, Fomba ; Stevanovic (81' Varela), Antunes (67' Jallow), Morandi (20' Srdanovic) ; Mráz (67' Ouattara)
BSC Young Boys : Keller ; Athekame, Wüthrich, Benito, Hadjam (65' Janko) ; Males (46' Virginius), Raveloson (65' Ugrinic), Fernandes, Monteiro (74' Colley) ; Fassnacht (90' Tsimba), Bedia
Verwarnungen : 45'+3 Hadjam, 50' Antunes, 56' Raveloson, 60' Bedia, 84' Virginius, 86' Bronn
Rot : 8' Mazikou
Bemerkungen : Servette ohne Douline (Verletzt), Aubert, Rouiller, Scandurra (Nicht im Aufgebot), SFC-Pflichtspieldebüt von Abdie Jallow, Lamine Fomba ; YB ohne Conte, Seiler, Smith (Verletzt), Bajrami, Blum, Chaiwa, Dalipi, Elia, Imeri, Itten, Marzino, Persson, Rrudhani, Tschanz, von Ballmoos (Nicht im Aufgebot), 17' Tor von Monteiro wegen Handspiels aberkannt, 45'+5 Pfostenschuss von Males
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