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Krümelpicken in Genf

05.06.2025 00:14:26 | Peter

Basel verkauft Kayombo - Servette bleiben Brosamen

 

Zugegebenermassen hat Axel Kayombo in der Super League keine Spuren hinterlassen. Dennoch dürfte man sich in Genf in den Hintern grün und blau ärgern, dass man das Offensivtalent nicht länger halten konnte.

In der Winterpause der Saison 2022/2023 wechselte der Stürmer von Servettes U18 in dieselbe Nachwuchsstufe des FC Basel 1893. Im April letzten Jahres debütierte er im Fanionteam von Rotblau. Gegen den FC Lugano und den FC Stade-Lausanne-Ouchy reichte es Kayombo zu zwei Teileinsätzen. Coach Fabio Celestini erkannte das Potential des Franzosen, der auch Wurzeln in der demokratischen Republik Kongo hat. Für einen fixen Platz in der 1. Mannschaft war es aber noch zu früh. Die Basler parkten Kayombo in der Challenge League. Beim FC Stade-Lausanne-Ouchy sollte das einstige Servette-Talent an den Profifussball herangeführt werden. Am nördlichen Ufer des Genfersees gehörte Kayombo zu den Lichtblicken im Team von Ex-Servettien Dalibor Stevanovic. 30 Pflichtspiele, 10 Tore, 4 Vorlagen - der 19-jährige wusste zu gefallen.

Mit den Leistungen in der zweithöchsten Spielklasse fiel Kayombo über die Landesgrenzen hinaus auf. So sehr, dass der SK Sturm Graz beim FCB vorstellig wurde. Der österreichische Meister konnte sich mit den Baslern auf einen Transfer der Nachwuchshoffnung einigen. Seit einer Woche ist der Deal in trockenen Tüchern. Der Klub aus der Steiermark lässt sich den Angreifer rund 2 Millionen Euro kosten. Einen Betrag, den die Basler-Verantwortlichen mit einem süffisanten Lächeln einstreichen dürften. Denn Kayombo hatte nur noch einen Vertrag bis Sommer 2026. Man schafft früh klare Verhältnisse und kann die Integrationspläne ad acta legen.

Im südwestlichsten Zipfel der Schweiz wird man den Wechsel zähneknirschend hinnehmen. Als Ausbildungsentschädigung fliessen zwar um die 20'000 Euro in die Calvin-Stadt. Wenn man den Betrag ansieht, der ans Rheinknie fliesst, bleibt man dennoch wehmütig zurück. Ein weiteres Mal wird einem vor Augen geführt, wie wichtig das Halten von Jungtalenten sein kann. Immerhin haben die Servettiens mit Tiemoko Ouattara und Keyan Varela endlich wieder zwei vielversprechende Youngster am Start. Es bleibt spannend, ob Thomas Häberli diesen Sommer weitere Nachwuchsspieler ins Fanionteam einbauen wird.