Der Tag der Arbeit ist vorbei. Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Wir werfen einen Blick auf unsere Leiharbeiter. Wie ergeht es Behrami, Camara & co. an ihren temporären Arbeitsplätzen?
Von Dänemark über die Schweiz bis nach Slowenien. Diverse Servettiens versuchen bei anderen Klubs Spielpraxis zu erhalten. Doch wer hat seine Leihchance genutzt?
Valton Behrami (SR Delémont - Promotion League)
Der Linksverteidiger wechselte letzten Herbst in den Kanton Jura. Nach einer verpatzten Leihe bei der AC Bellinzona wollte Behrami bis zur Winterpause Selbstvertrauen bei der SR Delémont sammeln. In der Winterpause verlängerte der kosovarische U21-Internationale seinen Leihvertrag in der Promotion League. Mit 23 Pflichtspielen und 2 Toren hat sich dies sportlich ausgezahlt. Eine Rückkehr zum SFC scheint aber dennoch ungewiss. Denn der Vertrag des 21-jährigen läuft im Juni aus. Gut möglich, dass er versuchen wird, ablösefrei bei einem Klub aus der Challenge League anzuheuern.
Sidiki Camara (Etoile Carouge FC - Challenge League)
Der zentrale Mittelfeldspieler ist ein Mysterium. Camara hat unweigerlich Potential. Nur konnte er es bislang selten beim Servette FC zur Schau stellen. Ob Alain Geiger, René Weiler oder Thomas Häberli. Keiner der Übungsleiter setzte bewusst auf den Schweiz-Ivorer. Letzte Saison verbrachte Camara auf Leihbasis beim FC Stade Nyonnais. In dieser Saison nahm er ein Angebot von Etoile Carouge an. 22 Pflichtspieleinsätze bestritt der 22-jährige für die "Stélliens". Hätte er sich im November nicht verletzt, wären es vermutlich noch mehr geworden. Bei Stammklub Servette steht Camara noch bis 2027 unter Vertrag. Im Sommer wird er den nächsten Anlauf nehmen, um sich einen Platz im Fanionteam zu sichern. Mit Timothé Cognat, David Douline und Gaël Ondoua hat das Eigengewächs aber arrivierte Mitbewerber um den Platz im Mittelfeld.
Keenan Carole (NK Tabor Sežana - Druga Liga /SLO)
Im letzten Sommer wurde der Rechtsaussen von Leeds United übernommen. Gewisse Erwartungen an den Franzosen waren vorhanden. Diese konnte er im Herbst in Servettes U21 nicht restlos erfüllen. Nach zehn Einsätzen im Team von Jeff Saibene war Schluss. Carole wechselte in der Winterpause auf Leihbasis zum NK Tabor Sežana. Beim Verein aus der zweithöchsten slowenischen Liga scheint es dem 20-jährigen besser zu laufen. In zehn Pflichtspielen skorte er drei Mal (1 Tor, 2 Vorlagen). Sein Vertrag in Genf endet im Sommer 2026. Es ist nicht bekannt, ob sich Tabor Sežana eine Kaufoption gesichert hat.
Benjamin Keita (FC Stade Nyonnais - Challenge League)
Der junge Angreifer wurde im Winter vom Meyrin FC abgeworben und direkt in der Challenge League platziert. Beim FC Stade Nyonnais sollte sich zeigen, ob der 20-jährige auch ausserhalb der 1. Liga Classic funktioniert. Nach anfänglichen Jokereinsätzen in "la Côte" fiel Keita in der Teamhierarchie zurück. Im Abstiegskampf hat Trainer Andrea Binotto keinen Raum für Experimente. Keita darf im Sommer darauf hoffen, dass er die Vorbereitung mit der 1. Mannschaft mitmachen darf. Danach dürfte sich wohl entscheiden, ob er die Saison 2025/2026 in der U21 oder bei einer anderen Leihstation in Angriff nimmt. Ein Aufstieg in den Kader von Thomas Häberli scheint zu früh.
Alexander Lyng (Sønderjyske Fodbold - Superliga /DEN)
Der Offensivakteur kehrte letzten Sommer der Schweiz den Rücken. Seit seiner Rückkehr in die Heimat geht es für Lyng bergauf. Er dürfte, aufgrund einer Kaufoption, auch nach der Sommerpause in Dänemark spielen. Mehr zu seiner Saison gibt es im Bericht von letzter Woche zu lesen (zum Bericht).
Loïs Ndema (FC Biel-Bienne - Promotion League)
Unter Alain Geiger debütierte Ndema im Fanionteam der Grenats. Seither konnte aber auch er keine Stricke in Genf zerreissen. Letzten August liess er sich deshalb auf ein Leihgeschäft mit dem FC Biel-Bienne ein. Beim Cup-Finalisten gehört Ndema zum unbestrittenen Stammpersonal. Dennoch reichte es gegen YB am letzten Wochenende nur zu einem Teileinsatz. Mit seinen 20 Jahren ist der offensive Mittelfeldspieler noch relativ jung. Dennoch dürfte man ihn bei Servette ziehen lassen. Ndemas Vertrag läuft diesen Sommer aus. Bei einem Aufstieg der Seeländer könnte eine Folgeanstellung in der Tissot Arena winken.
Mahir Rizvanovic (FC Biel-Bienne - Promotion League)
Das 19-jährige Abwehrtalent wartet noch auf seinen ersten Ernstkampf mit Servettes Fanionteam. Nach dem Abstieg der U21 im letzten Sommer, entschied sich Rizvanovic für den Gang in die Promotion League. Beim FC Biel-Bienne kommt er in 11 Meisterschaftsspielen zum Zug. Im Schweizer Cup stand er, ausser in der 1. Hauptrunde, immer auf dem Platz. So auch zuletzt bei den Sensationssiegen gegen YB und den FC Lugano. Sein Vertrag beim SFC läuft ebenfalls aus.
Malik Sawadogo (FC Stade Nyonnais - Challenge League)
Beim schnellen Linksverteidiger wird man nicht so richtig schlau. Seit Jahren steht sein Name immer wieder auf Matchblättern der 1. Mannschaft. Bei Leihengagements, wie letztes Jahr in Nyon, konnte er immer überzeugen. Wenn es dann ernst wird, kann er sein Talent zu wenig abrufen. Der SFC gab den 21-jährigen letzten Winter erneut an den FC Stade Nyonnais ab. Dort machte er 12 Einsätze und erzielte, als Stammspieler, ein Tor. Der nächste Sommer dürfte Sawadogos letzte Chance sein, sich beim SFC aufzudrängen. Falls dies nicht gelingt ist es unwahrscheinlich, dass sein im Juni 2026 auslaufender Vertrag nochmals erneuert wird.
Usman Simbakoli (Etoile Carouge FC - Challenge League)
Der Schritt von der Promotion League in die Super League war zu gross. Im Winter folgte eine Leihe zu Ex-Klub Etoile Carouge. In der Challenge League fühlt sich Usman Simbakoli wohler. Zwölf Spiele, drei Tore, ein Assist, viel Einsatzzeit - der Mann aus der Zentralafrikanischen Republik sammelt Selbstvertrauen. Das braucht er, wenn er im Sommer zu den Grenats zurückkehrt. Dort steht momentan noch in der Schwebe, ob Alioune Ndoye über den Sommer hinaus bleibt. Falls ja, wird er sich mit dem Senegalesen um den Platz im Sturm duellieren müssen. Die Entscheidung dürfte spätestens in der Sommervorbereitung fallen.
Jarell Simo (FC Paradiso - Promotion League)
Der Sohn von Ex-NLA-Profi Augustine Simo durfte in der Winterpause mit der Häberli-Truppe ins Trainingslager nach Spanien reisen. Es wurde bereits gemutmasst, dass der defensive Mittelfelspieler vorzeitig vom FC Paradiso in die Calvin-Stadt zurückkehren könnte. Bei den Tessinern ist Simo im Mittelfed gesetzt. 29-Mal lief er in der Promotion League auf. Für ihn eine wichtige Bühne, um sich für einen neuen Vertrag aufzudrängen. Der 21-jährige wäre ab Sommer ablösefrei zu haben. Erneuern die SFC-Verantwortlichen das Arbeitspapier, oder orientiert sich Simo neu? Eine Vertragsverlängerung mit anschliessender Leihe in die Challenge League wäre ebenfalls ein denkbares Szenario. So könnte er weitere Erfahrungen sammeln, um dann im Sommer 2026 voll anzugreifen.
Patrick Weber (FC Stade Nyonnais - Challenge League)
Der offensive Mittelfeldspieler wechselte im Januar ins Stade de Colovray. Auch er profitiert beim FC Stade Nyonnais von regelmässiger Einsatzzeit auf Challenge-League-Ebene. Hätte er sich im letzten Herbst nicht verletzt, wäre Patrick Weber vielleicht schon zu Einsätzen in der Super League gekommen. Nach einer Kurzleihe zum FC Lugano im Frühling 2024 (nur Einsätze für die U21), sind es nun Webers erste richtige Schritte im Profifussball. In 10 von 13 Partien lief der 21-jährige für die "Stadistes" auf. Der Schweiz-Brasilianer wird nach der Sommerpause wieder für die Grenats auflaufen.
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