In der 3. Runde der Qualifikation zur UEFA Europa League ging die Angst um. Servette und Konkurrent Braga wollten unbedingt eine Runde weiterkommen. Denn in den Play-Offs zur UEFA Conference League wartete mit dem Chelsea FC ein Hammerlos.
Nach dem 0:0 vor Wochenfrist mussten die Grenats am letzten Sonntag in der Meisterschaft Federn lassen. Die 0:6-Klatsche gegen den FC Basel bremste die Euphorie vor dem zweiten Braga-Spiel etwas aus. Vielleicht sollte aber genau diese Demut dabei helfen, den SC Braga in die Schranken zu verweisen. Zumindest in der Startphase zeigte sich der Servette FC aufgeräumt. Die Abwehr glich nicht mehr dem zerstreuten Hühnerhaufen, der gegen Basel unter die Räder kam. Bis kurz vor der Pause hielt man die Gäste aus Portugal auf Distanz. Dann packten diese jedoch ihre ganze Klasse aus. Ricardo Horta lupft lässig in den Lauf von Gómez. Dieser enteilt Ondoua und legt sofort quer. El Ouazzani steht goldrichtig und verwandelt zum 0:1. Zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt - direkt vor der Pause.
Nach dem Seitenwechsel brauchten die Servettiens Unterstützung von den Rängen. Diese kam, für einnmal, nicht geballt von der Mitte der Tribune Nord, sondern von der linken Ecke ebendieser Tribüne. Aufgrund Pyrovergehen in der abgelaufenen Spielzeit, als man Viktoria Pilsen empfing, liess die UEFA einen Teil der Kurve schliessen.
Auf der Suche nach dem Ausgleichstor schickte Cognat Douline auf die Reise. Der Franzose sah, dass Crivelli im Zentrum angerauscht kam. Douline spielte scharf zur Mitte, wo Crivelli nur noch den Fuss hinhalten muss. Der Angreifer schafft es aber tatsächlich, die Kugel nicht im Tor unter zu bringen. Es blieb beim 0:1.
Servette rannte weiterhn dem Rückstand hinterher. Braga zog sich zurück und schaltete nur punktuell auf Angriffsspiel. Wenn, dann wurde es aber gefährlich. In der 69. Minute steckte Bruma mit viel Klasse zu Vitor Carvalho durch. Der Brasilianer nutzt den Raum für ein Zuckerzuspiel auf Fernández. Der Stürmer vollendete die Ballstafette mit dem 0:2 ins leere Tor. Da liess Braga für einmal die Muskeln spielen.
Nun schien es eine Mammutaufgabe zu werden, wenn man die EL-Play-Offs erreichen wollte. Lange rannten die Grenats an. Doch dann gelang der Druchbruch. Niakaté trat in ein Luftloch. Das Spielgerät lag frei und wurde direkt von Guillemenot übernommen. Mit viel Zug eilte das Eigengewächs nach vorne, wo es Kutesa bedient. Der angeschlagene Joker schob den Ball an Magalhães vorbei und verkürzte auf 1:2.
Doch der Treffer kam zu spät. Braga brachte den Sieg über die Zeit und zieht in die nächste Quali-Runde ein. Für Servette bleibt nur der Gang in die Conference-League-Qualifikation. Gegen Chelsea winken zwei unvergessliche Partien, aber halt auch der wahrscheinliche Abschied vom internationalen Geschäft. Hoffen wir auf eine Sensation. Wir stehen hinter der Mannschaft.
Servette FC – SC Braga 1:2 (0:1)
Stade de Genève : 15'179 Zuschauer
Schiedsrichter : Igor Pajač ; Ivan Mihalj, Vedran Durak (Kroatien)
VAR : Mario Zebec ; Zdenko Lovric (Kroatien)
Tore : 45'+1 El Ouazzani (0:1), 69' Fernández (0:2), 90'+1 Kutesa (1:2)
Servette FC : Frick ; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Mazikou ; Ondoua (85' Guillemenot), Douline ; Magnin (63' Kutesa), Antunes (73' Sawadogo), Cognat ; Crivelli (85' von Moos)
SC Braga : Magalhães ; Gómez (87' Mendes), Niakaté, Arrey-Mbi, Marín ; V. Carvalho, Zalazar, Moutinho (17' Fernandes) ; R. Horta, El Ouazzani (57' Fernández), Bruma (87' Gorby)
Verwarnungen : 62' Douline, 62' Antunes, 65' Zalazar, 71' Fernández, 85' Crivelli
Bemerkungen : Servette ohne Beniangba (Verletzt), Aubert, Behrami, Bouzamoucha, Diallo, Dias, Ndema, Salihi, Srdanovic, Weber (Nicht im Aufgebot) ; Braga ohne Barbosa, Beirão, J. Carvalho, Chissumba, Ferreira, Gharbi, A. Horta, Macedo, T. Marques, Noro, Oliveira, Pedro, Ribeiro, Rodrigues, Vasconcelos, Wdowik (Nicht im Aufgebot)
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