Noch unter der Woche stand der FC Lugano in der UEFA Conference League gegen die KAA Gent im Einsatz. Das Duell mit den Belgiern hinterliess müde Beine. Servette sagte "merci".
Schon früh wollten die Grenats im Stade de Genève die Weichen auf "Sieg" stellen. Ein Severin-Kopfball klatschte schon in den Startminuten an die Torumrandung. Generell hatten die Gastgeber die Startphase fest in ihren Händen. Ondoua und Stevanovic brachten Saipi zum Schwitzen. Noch hielt der Torhüter seinen Kasten rein. Zwanzig Minuten lang hielten die Luganesi hinten dicht. Dann schleuderte Ondoua einen Einwurf in den gegnerischen Strafraum. Ein Tessiner verlängerte unglücklich zu Severin. Der Innenverteidiger liess den Torriecher vermissen. Wieder köpfte der Franzose nur an die Latte.
Man war gewagt zu sagen, dass dies bislang der beste Meisterschaftsauftritt in der Ägide Thomas Häberli war. Denn die Servettiens pwoerten munter weiter. El Wafi bugsiert ein hohes Zuspiel per Kopf aus der Gefahrenzone. Stevanovic spedierte die Kugel gleich wieder in die andere Richtung. Saipi lenkte die Flugbahn übers Tor hinweg.
Jetzt wagte sich auch Servettes bester Torschütze in den Abschluss. Kutesa war mit Ball schneller, als Doumbia ohne. Im Strafraum hält der Nationalspieler drauf. Saipi zeigt die nächste Parade. Der kosovarische Nationalgoalie war der Lichtblick im Team von Trainer Mattia Croci-Torti. Und er bekam genügen Szenen, in denen er sich auszeichnen konnte. Vor der Pause muss er nochmals bei einem Kopfballversuch von Crivelli eingreifen. Beim letzten Aufreger der ersten Hälfte war Saipi dann unbeteiligt. Dort köpfte Rouiller aus kurzer Distanz an Marques' Hand. Der VAR schaute sich die Szene mit Schiedsrichter Wolfensberger an. Es wurde entschieden, dass der Lugano-Verteidiger mit dem Rücken zu Rouiller steht und nicht mehr reagieren kann. Der Penaltypfiff blieb somit aus.
Was dafür folgte war der Pausenpfiff. Als Zwischenfazit konnte man durchaus glücklich sein. Denn aus Sicht des Heimteams fehlte nur das Tor.
Dieses wollte man im zweiten Durchang suchen. Und nach 55 Minuten schien der Knopf endlich zu platzen. Saipi lässt einen Kutesa-Schuss nach vorne abtropfen. Crivelli braust heran und haut das Leder in die Maschen. Endlich 1:0!
Dann geriet der SFC-Motor ins Stocken. Bei einem Zweikampf im Mittelfeld steht Cognat unglücklick auf das Knie des hereingrätschenden Valenzuela. Was der Schiedsrichter zuerst mit einer gelben Karte quittierte, prüfte der VAR am Bildschirm genaustens nach. Wolfensberger wird ebenfalls an den Monitor zitiert. Dieser nimmt die Verwarnung zurück und zeigt Cognat direkt Rot! Ein Witz, denn der Franzose zeigte keine Absichten, den Gegenspieler treffen zu wollen. So ging es aber in Unterzahl weiter.
Und plötzlich witterte der FCL Morgenluft. Einen ersten Kopfballversuch von El Wafi fing Frick noch ohne Probleme ab. Bei einem Abschluss von Przybylko in der 78. Minute musste sich der Servette-Schlussmann ganz lang machen, um den Ausgleichstreffer zu verhindern.
Die Calvin-Städter brauchten das 2:0. Ansonsten wird der starke Auftritt zur Zitterpartie. Nach 82 Minuten beschäftigt von Moos die gegnerische Defensive. Lugano kann die Situation nicht entschärften. Mit der Ruhe am Ball legt von Moos für Rouiller zurück. Der aufgerückte Abwehrchef packt die Brechstange aus und wuchtet die "Pille" irgendwie ins Netz.
Nun war der Bann gebrochen. Nach einem Stevanovic-Freistoss köpfte Rouiller gar noch zum 3:0 ein. In Anbetracht der ersten Halbzeit ein, auch in der Höhe, verdientes Resultat.
Mit dem Sieg gegen den FC Lugano stoppt Servette den Abwärtstrend der letzten Wochen. Mit Hoffnung darf man deshalb auf den nächsten Sonntag blicken, wenn mit dem FC Winterthur ein weiterer, schlagbarer Gegner nach Genf reist. Aber bekanntlich muss auch gegen diese Mannschaften immer erst gespielt werden.
Servette FC – FC Lugano 3:0 (0:0)
Stade de Genève : 9'242 Zuschauer
Schiedsrichter : Sven Wolfensberger ; Marco Zürcher, Noël Lötscher
VAR : Anojen Kanagasingam ; David Huwiler
Tore : 55' Crivelli (1:0), 82' Rouiller (2:0), 88' Rouiller (3:0)
Servette FC : Frick ; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Mazikou (73' Adams) ; Ondoua, Magnin ; Stevanovic (90' Guillemenot), Cognat, Kutesa (81' von Moos) ; Crivelli (73' Baron)
FC Lugano : Saipi ; Brault-Guillard, Mai, El Wafi (68' Mahou), Marques (46' Valenzuela) ; Doumbia, Mahmoud (46' Grgic) ; Steffen, Dos Santos (69' Bislimi), Bottani (76' Vladi) ; Przybylko
Verwarnungen : 2' El Wafi, 10' Mai, 60' Mazikou, 87' Doumbia, 90' Przybylko
Rot : 59' Cognat
Bemerkungen : Servette ohne Antunes, Beniangba, Douline, Weber (Verletzt), Aubert, Besson, Diallo, Dias, Fankhauser, Salihi, Sawadogo (Nicht im Aufgebot), 5' Lattenkopfball von Severin, 21' Lattenkopfball von Severin ; Lugano ohne Hajdari, Papadopoulos (Gesperrt), Aliseda, Babic (Verletzt), Maslarov, Mina, Ndiaye, Pseftis, Ryter (Nicht im Aufgebot)
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