Wenn der amtierende Cup-Sieger auf den amtierenden Meister trifft, dann ist Spannung garantiert. Gestern Abend trafen sich Servette und die Young Boys zum inoffiziellen "Supercup" des schweizerischen Fussballs.
An diesem Mittwochabend startete Servette besser ins Spiel. Schon nach 24 Minuten wurde es ganz brenzlig für YB-Keeper von Ballmoos. Nach einem Konter klatschte Kutesas Abschlussversuch an den linken Pfosten. Keine zehn Minuten danach zappelte der Ball dann wirklich im Netz. Stevanovic legte ein hohes Zuspiel mit dem Kopf auf die rechte Seite. Dort sauste Tsunemoto heran. Am Rande eines Fouls setzte sich der Japaner gegen Monteiro durch und brachte sich in Abschlussposition. Von Ballmoos bleibt nur noch das Nachsehen. Servette jubelt über das 1:0. Und die Hausherren überzeugten weiter. 40 Minuten standen auf der Uhr, da beschleunigte Mazikou das Spiel auf dem linken Flügel. Antunes erlief sich die Kugel und passte zu Kutesa. Dieser vereint, auf engstem Raum, Geschwindigkeit, Technik und Übersicht. Der Flügelspieler legt pfannenfertig für Stevanovic auf, der zum 2:0 Pausenstand verwandelt.
Auch nach dem Seitenwechsel bleiben die Berner überraschend harmlos. Antunes kam für den SFC zur nächsten Chance. Im Gehäuse bewahrt von Ballmoos jedoch alle Ruhe und lenkt den Schuss ins Toraus. Langweilig wird es dem Nationaltorhüter aber definitiv nicht. Cognat und Guillemenot sind die nächsten, welche den 29-jährigen prüfen. Wieder hält von Ballmoos dicht.
Vom Meister kommt er nach einer Stunde etwas. Dann aber so richtig. Einen hohen Ball lenkt Elia per Direktabnahme auf das genfer Tor. Mall hält zuerst mit dem Fuss, pariert dann den Nachschuss mit den Händen, nur um zu sehen, wie Elia den zweiten Rebound per Fallrückzieher übers Tor setzt. Da brannte es kurzzeitig im Servette-Strafraum! Die Szene weckte den Torhunger bei den Gästen. Gestillt wurde dieser nach 71 Minuten. Dann schlug Lakomy einen Traumpass über das halbe Feld. Blum zeigte sich als zufriedener Adressat. Reaktionsschnell legte der Aussenverteidiger zu Itten rüber, der zwischen Malls Beinen hindurch auf 2:1 verkürzt.
Servette hatte Glück, dass sich der Meister dann selbst wieder aus dem Spiel nahm. Anstatt eine Schlussoffensive zu zünden, verursacht Husic im eigenen Strafraum einen dummen Elfmeter gegen Stevanovic. Der Innenverteidiger trifft bei einem Klärungsversuch das Knie des Calvin-Städters. Crivelli wusste um die Wichtigkeit des Tores. Mit einem satten Schuss ins linke Eck macht der Franzose den Sack zu. Das 3:1 hielt dann bis zum Abpfiff Bestand.
Somit gelingt Thomas Häberli auch die Heimpremiere. Servette holt sechs Punkte in zwei Spielen und deutet an, in welche Richtung es in dieser Saison gehen soll.
Servette FC – BSC Young Boys 3:1 (2:0)
Stade de Genève: 8'727 Zuschauer
Schiedsrichter : Fedayi San ; Vital Jobin, Nicolas Tuberosa
VAR : Johannes von Mandach ; Hüseyin Sanli
Tore : 32' Tsunemoto (1:0), 40' Stevanovic (2:0), 71' Itten (2:1), 79' Crivelli (Foulpenalty) (3:1)
Servette FC : Mall ; Tsunemoto (89' Severin), Rouiller, Baron, Mazikou ; Cognat, Ondoua ; Stevanovic (89' Douline), Antunes (68' Crivelli), Kutesa (68' Magnin) ; Guillemenot (62' Ouattara)
BSC Young Boys : von Ballmoos ; Blum, Zoukroum Lauper (77' Husic), Persson ; Elia (73' Colley), Ugrinic, Chaiwa (56' Lakomy), Monteiro (56' Males) ; Itten, Ganvoula (56' Imeri)
Verwarnungen : 45'+2 Chaiwa, 73' Mazikou, 75' Zoukrou, 87' Tsunemoto, 89' Blum
Bemerkungen : Servette ohne Bouzamoucha (Verletzt), Aubert, Behrami, Besson, Diallo, Dias, Diba, Ndema, Salihi, Srdanovic, Weber (Nicht im Aufgebot), Beniangba (Noch nicht qualifiziert), 24' Pfostenschuss von Kutesa ; YB ohne Hadjam (Gesperrt), Benito, M. Camara, Conte, Janko, Jankewitz, Niasse (Verletzt), Bajrami, Bichsel, Bomo, Crnovrsanin, Dalipi, Deme, Jetzer, Lüthi, Marzino, Racioppi, Seiler, Smith, Tsimba (Nicht im Aufgebot)
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