Nationalspieler zahlen sich aus
UEFA entschädigt Vereine für das Abstellen von Nationalspielern
Jeder Klub dürfte stolz sein, wenn ein Spieler aus den eigenen Reihen für ein Nationalteam aufgeboten wird. Mit den Ausflügen zu den Landesauswahlen geht aber auch ein stetes Verletzungsrisiko einher. Dies ist einer der Gründe, weshalb die UEFA die Vereine entschädigt.
Gerade kürzlich hiess es wieder "Zahltag". Die UEFA öffnete ihren Geldbeutel und schüttete Prämien an die Klubs aus, welche Spieler für UEFA-Wettbewerbe abgestellt haben. Wir hatten Einblick in den Bericht des europäischen Fussballverbands (siehe hier). Berücksichtigt wurden Akteure, welche für die UEFA Euro 2024 (Endrunde & Qualifikationsphase) oder die UEFA Nations League (2020/2021 & 2022/2023) abgestellt worden sind. Wer hierzulande davon ausgegangen ist, dass Basel oder YB am meisten Prämien einkassiern konnten, der täuscht sich. Schweizweit ist der FC Lugano der Primus, wenn es um Entschädigungszahlungen für Nationalspieler geht. Insgesamt sind 612’394 Euro ins Tessin geflossen. Auf dem zweiten Platz folgt der FC Basel 1893 mit 320’333 Euro, gefolgt von GC mit 299’958 Euro. Die Top 6 werden vom FC Luzern (224’164 Euro) sowie YB und dem FC Zürich (je 182’950 Euro) komplettiert. Der Servette FC darf sich über eine Prämie von 95'134 Euro freuen. Die Calvin-Städter entsandten Spieler wie Bendegúz Bolla, Jérémy Frick, Dereck Kutesa, Joël Mall oder Miroslav Stevanovic zu ihren jeweiligen Nationalteams.
Betrachtet man die Liste genauer, stellt man fest, dass sich auch Amateurvereine über einen Zuschuss freuen dürfen. Der FC Chur 97, der FC Konolfingen oder der FC Montlingen profitierten davon, Spieler aus kleineren Staaten wie Liechtenstein im Kader zu haben. Witzig ist die Situation im Bündnerland. Denn die Churer aus der 2. Liga Interregional kassieren mit 62'203 Euro die höhere Prämie als der FC Sion (29'272 Euro), der FC St. Gallen 1879 (25'613 Euro) oder der FC Winterthur (14'636 Euro). Auch der FC Lausanne-Sport und der Yverdon-Sport FC liegen als Super-League-Vertreter hinter dem Amateurverein.
Im Fürstentum Liechtenstein reibt sich übrigens der FC Vaduz die Hände. Die UEFA vergütet dem Challenge-League-Klub 424'444 Euro.
Im internationalen Vergleich hinkt die Schweiz hinterher. Am meisten Sonderzahlungen strich der Manchester City FC ein. Die "Citizens" führen den kontinentalen Vergleich mit 5,17 Millionen Euro an Prämienzahlungen an. Ebenfalls aufs "Treppchen" schaffen es der Real Madrid CF (4,79 Millionen Euro) und der FC Inter Mailand (4,66 Millionen Euro). Im Länderranking steht die Schweiz mit 2,31 Millionen Euro auf dem 19. Rang. Auch hier liegen mit England (46,89 Millionen Euro), Italien (35,31 Millionen Euro) und Deutschland (30,35 Millionen Euro) nur Nationen mit Top-5-Ligen auf den vorderen Plätzen.