Gleich mit 5:0 fertigte der FC Luzern die Yong Boys vor Wochenfrist ab. Die Mannschaft von Mario Frick schien heiss zu sein, auch den Servette FC aus dem Weg räumen zu wollen. Im, mit 12'027 Zuschauern, gut gefüllten Stade de Genève fehlte zu Spielbeginn der Grossteil der Auswärtsfans. Diese steckten mit dem Extrazug in Sursee fest und schafften es erst auf die zweite Halbzeit ins Stadion.
Die FCL-Fans verpassten zu Spielbeginn nichts, was sie interessiert hätte. Denn die Startphase gehörte den Servettiens. Schon nach vier Minuten trat Cognat einen Eckball ins Zentrum. Dieser wurde von Stankovic per Kopf geklärt. Der Klärungsversuch landete in den Füssen von Anthony Baron. Die genfer Allzweckwaffe fackelte nicht lange und hielt per Drop-Kick drauf. Die Kugel sauste ins linke Lattenkreuz und liess die Tribune Nord explodieren. 1:0! Traumtor! Was für ein Start in die Partie! Wie im Vorfeld anzunehmen war, startete Baron in der Innenverteidigung (wir berichteten). Dort ersetzte er den gesperrten Kasim Adams. In Sion musste Baron noch in der linken Aussenverteidigung ran. Wiederum eine Woche zuvor startete er im defensiven Mittelfeld. Polyvalenz ist eine der Stärken des Kapitäns von Guadeloupes Nationalteam.
Servette wirkte frischer, als am letzten Spieltag. Zielstrebiger wagte man sich in die Offensive. Varela hätte in der 10. Minute auf 2:0 stellen können. Der Portugiese versemmelte leichtfertig eine Stevanovic-Hereingabe. Eine ähnliche Szene ereignete sich fünfzehn Minuten später. Wieder gewährten die Luzerner Stevanovic viel Raum. Die Nummer 9 behielt die Übersicht und bediente Antunes. Auch hier ging das SFC-Eigengewächs zu "schludrig" mit der Chance um. Loretz hielt den schlecht platzierten Schuss.
Je länger es in Richtung Pause ging, deste mehr Ballbesitz eroberten sich die Zentralschweizer. Zum ersten Mal brandgefährlich wurde es nach 39 Minuten. Spadanuda liess sich von Tsunemoto nicht aufhalten. Der Angreifer prüft Mall, der mit viel Unsicherheiten pariert. Dorn hat den Ausgleich auf dem Fuss. Im zweiten Anlauf reagiert Mall aber glänzend. Mit dem Fuss hält er die Null fest. Die Situation hatte sich kaum beruhigt, da lief der FCL wieder an. Wieder war es Spadanuda, der Mall prüfen wollte. Diesmal entschärfte der SFC-Schlussmann den Abschlussversuch mit einer Flugeinlage.
Bis zum Seitenwechsel blieb es bei der Führung für die Heimmannschaft.
Nach dem Tee schickte sich die Häberli-Truppe an, den Deckel auf das Resultat zu machen. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff ging Varela im Strafraum zu Boden. Referee Schnyder taxierte den vorangegangenen Stoss von Beloko als regelwidrig. Entsprechend liess der Penaltypfiff nicht lange auf sich warten. Für die Ausführung machte sich Stevanovic bereit. Routiniert erwischte dieser FCL-Torhüter Loretz auf dem falschen Fuss und stellte auf 2:0. Es schien, als würde der Nachmittag angenehme Züge anzunehmen. Kurz nach dem 2:0 hatte Cognat gar die Möglichkeit auf 3:0 zu erhöhen. Der Schuss des Franzosen landete jedoch im Aussennetz.
Die Gäste aus der Innerschweiz brauchten bis zur Stundenmarke, ehe sie sich wieder fangen konnten. Dann lancierte Dorn mit einem Lattenschuss die Aufholjagd! Angepeitscht von Trainer Mario Frick kam der FCL besser ins Geschehen. Die Quittung gab es in der 72. Minute. Nach einem unabsichtlichen Severin-Handspiel schaltete sich der VAR ein. Schnyder wurde an den Monitor gebeten. Auch hier gab es keine zwei Meinungen. Wieder zeigte der Unparteiische auf den Punkt. rrudhani nahm die Chance dankbar an. Humorlos verkürzte der kosovarische Nationalspieler auf 2:1. Die Schlussphase sollte nochmals heiss werden! Servette konzentrierte sich nun vollständig auf die Defensivarbeit. Gegen vorne wurden sämtliche Bemühungen komplett eingestellt. Luzern warf hingegen alles nach vorne. Tief in der Nachspielzeit flog ein langer Ball in Richtung Grbic. Mall kommt raus, kriegt den Ball aber nicht richtig zu fassen, weil ihm der Stürmer im Weg steht. Mall lässt das Leder fallen. Sofort ist der eingewechselte Kadák zur Stelle. Der Joker schiebt ins leere Tor ein und dreht zum Jubel in Richtung Gästesektor ab. Die Servettiens protestieren heftig - und sie bekommen Recht! Wieder meldet sich Volketswil, wieder begibgt sich der Schiedsrichter zum Monitor, wieder lässt er sich vom VAR umstimmen. Schnyder nimmt das Tor zurück und entscheidet auf Foulspiel von Grbic. Ein harter Entscheid, der nicht ihn zehn von zehn Fällen so getroffen worden wäre.
Den Grenats kann es egal sein. Sie gewinnen die Partie mit 2:1 und bleiben erster Verfolger des FC Basels. Mit diesem kommt es als nächstes zum Kräftemessen. Auswärts im St. Jakob-Park erwartet die Häberli-Truppe am 04.05.2025 ein Sechspunktespiel. In Bezug auf allfällige Meisterhoffnungen ist eine Niederlage Tabu. Nun hat der Übungsleiter zwei Wochen Zeit, seine Mannschaft auf das Spiel vorzubereiten.
Servette FC – FC Luzern 2:1 (1:0)
Stade de Genève : 12'027 Zuschauer
Schiedsrichter : Urs Schnyder ; Marco Zürcher, Benjamin Zürcher
VAR : Johannes von Mandach ; Hajrim Qovanaj
Tore : 4' Baron (1:0), 55' Stevanovic (Foulepenalty) (2:0), 72' Rrudhani (Handspenalty) (2:1)
Servette FC : Mall ; Tsunemoto, Severin, Baron, Mazikou ; Stevanovic, Cognat, Douline, Varela (62' Kutesa) ; Antunes (74' Ondoua) ; Ndoye (62' Crivelli)
FC Luzern : Loretz ; Dorn, Knezevic, B.M. Freimann, Fernandes (63' Ciganiks) ; Beloko (83' Kadák), Stankovic, Owusu (63' Ottiger) ; Rrudhani (83' Karweina) ; Villiger, Spadanuda (63' Grbic)
Verwarnungen : 18' Varela, 30' Ndoye
Bemerkungen : Servette ohne Adams (Gesperrt), Beniangba, J. Frick, Guillemenot, Magnin, Rouiller, Srdanovic, von Moos (Verletzt), Aubert, Diallo, Dias, Fankhauser, Salihi (Nicht im Aufgebot) ; Luzern ohne Beka, Chader, Klidjé, Toggenburger (Verletzt), Bock, Britschgi, B.H. Freimann, Kozarac, Löfgren, Vasovic (Nicht im Aufgebot), 61' Lattenschuss von Dorn, 90'+6 Tor von Kadák wegen Foulspiels aberkannt
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