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Baldiges Teilen der Heimstätte?

18.04.2025 00:01:50 | Peter

Etoile Carouge schielt auf das Stade de Genève

 

Fast dreissig Jahre ist es her, seit der Etoile Carouge FC aus der Nationalliga A abgestiegen ist. Seit 1998 pendelt der Verein aus dem genfer Vorort zwischen 1. Liga Classic und Challenge League. Das könnte diesen Sommer ein Ende haben.

Denn die "Stélliens" lauern hinter dem FC Thun und dem FC Aarau auf dem dritten Platz der Challenge-League-Tabelle. Nur vier Punkte liegt das Team von Ex-SFC-Trainer Adrian Ursea hinter dem Barrageplatz. Trotz der Tatsache, dass man erst letzten Sommer in die "Zweitklassigkeit des helvetischen Fussballs" aufgestiegen ist, bleibt dieser Platz das kurzfristig festgelegte Saisonziel. Doch was ist, wenn man Aarau tatsächlich abfangen sollte?

Das heimische Stade de la Fontenette würde die Sicherheitskriterien für ein Barragespiel nicht erfüllen. Es liegt auf der Hand, dass die Verantwortlichen des ECFC Kontakt mit den Eigentümern des Stade de Genèves aufgenommen haben. Im Falle von Relegationsspielen dürfte Etoile Carouge seine Heimpartie in la Praille austragen. Dies wäre insbesondere dann eine spezielle Konstellation, wenn man gegen die Grasshoppers antreten müsste. Wie der Blick schon Mitte März berichtete, müsste GC sein Heimspiel ebenfalls im Exil austragen. Die Aufbauarbeiten für das Konzert der Imagine Dragons verunmöglichen ein Barragespiel im Letzigrund. Die Zürcher spekulieren darauf, dass das Stade Municipal in Yverdon-les-Bains als Austragungsort hinhalten müsste.

Spinnen wir den Gedanken nun ganz zu Ende. Was wäre, wenn Etoile Carouge die Barrage packen würde? Was, wenn der Durchmarsch durch die Challenge League gelingt? Fahren im Sommer die Bagger auf der Fontenette auf? "Nein!", will die westschweizer Zeitung Le Matin wissen. Denn in Carouge sei man auf jeden Fall vorbereitet. Bei einem Aufstieg würde man auch die Saison 2025/2026 im Stade de Genève in Angriff nehmen. Der Spielort wurde vor einigen Wochen mit Lizenzantrag bei der SFL angemeldet. Nur bei einem Verbleib in der Challenge League wird man das heimische Stade de la Fontenette auch tatsächlich als Heimstätte nutzen.

Für den Servette FC ist die Situation mit einem geteilten Stadion nicht neu. Längers trugen auch der Servette RC oder der Servette FCCF ihre Heimspiele im Stade de Genève ab. Vor zwölf Jahren diskutierte man gar darüber, ob der französische Evian Thonon Gaillard FC im Süden Genfs auflaufen könne. Damals verhinderte die UEFA den Einzug der Savoyer (wir berichteten). Die Doppelnutzung würde vor allem den Greenkeepern Kopfzerbrechen bescheren. Denn der Rasen in Servettes Heimstätte sorgt immer wieder für Diskussionen. Wäre der Platz langfristig robust genug, um beiden Vereinen als ordentliche Unterlage zu dienen? Oder würde bei einem Carouge-Aufstieg die Diskussion um einen Kunstrasen neu entfacht?


Foto: S.A.