17-Mal Schweizermeister, 8-Mal Sieger des Schweizer Cups - Servette ist einer der grossen Traditionsvereine des Landes. Leider schon eine weitere "Tradition" ist die Rolle als Aufbaugegner für kriselnde Konkurrenten. Bei schönstem Frühlingswetter in St. Gallen fehlt den Grenats die nötige Durschlagskraft in der Offensive, um Punkte mit nach Hause zu nehmen.
Dabei war der Start ind die Partie recht verheissungsvoll. Bereits in den Startminuten scheitert Kutesa mit dem Absatz an FSCG-Goalie Ati Zigi, Nur kurz darauf verpasst Crivelli-Ersatz Beniangba das Führungstor per Kopf. Doch auch die Hausherren waren an diesem Sonntagnachmittag heiss. Kapitän Görtler untermauerte dies mit einem Schuss ins Aussennetz. Die 18'410 Zuschauer sahen eine animierte Partie mit leichten Vorteilen für den SFC. Kutesa vergab nach einer knappen halben Stunde alleine vor dem gegnerischen Tor. Auf der Gegenseite versuchte sich St. Gallens bester Torschütze, in der Person von Geubbels, ebenfalls im Abschluss. Der Franzose ging mit Tempo durch die Mitte und konnte erst von Mall gestoppt werden. Der Torwart parierte mit dem Fuss. Die Szene gab den Ostschweizern Aufwind. Nur einige Zeigerumdrehungen später rettete Rouiller vor dem einschussbereiten Geubbels. Servette überstand die Druckphase und rettete das 0:0 in die Pause.
Dort waren einige Spieler wahrscheinlich in ihren Köpfen, als Fedayi San die Partie wieder anpfiff. Denn der FCSG suchte zielstrebig nach dem Führungstreffer - und wurde fündig! Akolo setzte Teamkollege mit der Hacke perfekt in Szene. Der Deutsche hat viel Platz und nutzt diesen, um Mall zu verladen und einzuschieben.
Mit dem 1:0 war es noch nicht gemacht. Die Espen versuchten die Führung auszubauen. In der 53. Minute scheiterte Akolo leichtfertig an sich selbst. Fünf Minuten später war Stanic zu wenig abgezockt, als er sich in den Strafraum der Gäste vorkämpfte. Mall hielt den Schaden in Grenzen.
Das Schlimmste schien überstanden, da wagte sich auch Servette wieder etwas mehr nach vorne. Als Fan schien man im Gästesektor tausend Tode zu sterben. So oft kamen die Servettiens in Abschlussposition, zogen aber einfach nicht ab. Etwas mehr Mut wäre durchaus wünschenswert gewesen. Wenn es an Mut hapert, hilft vielleicht ein Überraschungsmoment. Ndoye setzte nach einem Corner zu einem wuchtigen Kopfball an. Der Versuch des Senegalesen wird von Faber auf der Linie abgeblockt. Tsunemotos Versuch hielt Ati Zigi im Nachgang, auf unkonventionelle Art und Weise, mit dem Fuss. Damit hielt er den Sieg für sein Farben fest.
Denn mehr zähbares brachte Servette nicht mehr auf den Rasen. Nach zwischenzeitlich grösseren Problemen, wäre ein Unentschieden nicht unverdient gewesen. Alles in allem kam aber von einem Spitzenteam zu wenig. Zumal der offensive, hinten offen stehende Spielstil des FCSG dem SFC eigentlich entgegengekommen wäre. So geht es nächstes Wochenende nach Sion. Im Rhône-Derby soll man das Steuer wieder herumreissen und auf den Erfolgskurs zurückfinden.
FC St. Gallen 1879 – Servette FC 1:0 (0:0)
Kybunpark : 18'410 Zuschauer
Schiedsrichter : Fedayi San ; Leroy Hartmann, Venancius Antony
VAR : Lukas Fähndrich ; Marijan Drmic
Tore : 48' Daschner (1:0)
Servette FC : Mall ; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Mazikou ; Ondoua (62' Douline), Baron (85' Guillemenot) ; Mir. Stevanovic, Cognat, Kutesa (76' Ouattara) ; Beniangba (62' Ndoye)
FC St. Gallen 1879 : Ati Zigi ; Ambrosius, Stanic (78' Diaby), Vallci ; Vandermersch (73' Faber), Görtler (85' Quintillà), Daschner, Okoroji 78' Csoboth) ; Witzig, Geubbels, Akolo (73' Mambimbi)
Verwarnungen : 9' Stanic, 21' Vallci, 23' Mazikou, 25' Tsunemoto, 55' Daschner, 90'+2 Cognat, 90'+3 Mambimbi
Bemerkungen : Servette ohne Aubert (Gesperrt), Varela (Krank), Antunes, Crivelli, Frick, Magnin, Srdanovic, von Moos (Verletzt), Diallo, Dias, Fankhauser, Nonge, Salihi (Nicht im Aufgebot) ; St. Gallen ohne Fazliji, Nsamé, Nuhu (Verletzt), Büttiker, Cissé, Dumrath, Karlen, Muslija, Probst, Vogt, Yannick (Nicht im Aufgebot)
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