Zentralafrikanische Republik im Trainerchaos - Simbakoli fehlt im Aufgebot
Wer steht an der Seitenlinie der Zentralafrikanischen Republik?
Letzten Sommer unterschrieb Usman Simbakoli einen 2-Jahresvertrag beim Servette FC. Der Wechsel sollte seine Karriere auf ein neues Level hieven. Eines seiner Ziele war die Nationalmannschaft der Zentralafrikanischen Republik.
Seit der Winterpause kickt der 23-jährige auf Leihbasis beim Etoile Carouge FC. In der Challenge League sammelte er drei Skorerpunkte (2 Tore, 1 Assist) in 6 Spielen. Mit diesen Leistungen durfte er sich durchaus Hoffnungen auf ein Länderspielaufgebot seines Heimatlandes machen. Dieses blieb offensichtlich aus. Denn Simbakolis Name fehlt im Kader, den Nationaltrainer Eloge Enza für die WM-Qualifikationspartien gegen Madagaskar und Mali bekannt gab. Nur stellt sich jetzt die Frage, ob Enza überhaupt bemächtigt gewesen wäre, das Aufgebot zu bestimmen. Der Grund - Enza wurde von Ex-Liverpool-Verteidiger Rigobert Song als Nationaltrainer abgelöst. Und jetzt wird es wirklich skurril. Denn Enza hat die Rückendeckung vom FCF, dem Fussballverband des 135. der FIFA-Weltrangliste! Die Übernahme von Song wird seitens Verband abgelehnt. Der Kameruner sei vom Sportminister des Landes installiert worden. Ein Entscheid, der bei den Funktionären der "Fauves" auf taube Ohren stösst. Ein allfälliges Aufgebot von Rigobert Song würde nicht akzeptiert werden. Die Situation droht zu eskalieren. Um seine (potentiell) neue Aufgabe nicht zu gefährden, nimmt sich Song gemäss afrikanischen Medienberichten zurück. Der Ex-Trainer der kamerunischen Nationalmannschaft wird die beiden anstehenden Partien als Zuschauer beobachten. Erst danach soll die Trainerfrage gestellt werden. Danach dürfte sich auch Simbakoli wieder für einen Platz im Team aufdrängen wollen.
Immer wieder kommt es zu Chaos und Machtkämpfen in afrikanischen Sportverbänden. Servette-Verteidiger Bradley Mazikou trat deswegen aus dem Nationalteam der Republik Kongo zurück (wir berichteten). Ex-Servettien Samba Lélé Diba kam 2023 sogar unverhofft zu seinem Länderspieldebüt für den Senegal, als dessen Landesverband eine Partie in Uganda boykottieren wollte (wir berichteten).