Teamkollegen halten Guillemenot den Rücken frei
Es war der grosse Aufreger am letzten Sonntag. Als Jérémy Guillemenot in der 85. Minute das Feld verliess, hallte ein gellendes Pfeifkonzert durch das Stade de Genève.
Der Offensivspieler zeigte sich zuletzt alles andere als in Form. Umso grösser schien die Hoffnung auf ein Erlösung, als Schiedsrichter Fähndrich am Sonntag auf den Penaltypunkt zeigte. Mit einem Treffer wollte er die Negativspirale stoppen. Guillemenot nahm Anlauf, verzögerte und verschoss. Auch im weiteren Verlauf der Partie wollte dem Eingengewächs nicht viel gelingen. Zwar rackerte er viel und betrieb einigen Aufwand. Spätestens vor dem Tor stand dann immer ein Verteidiger oder der Torwart zwischen ihm und dem Torerfolg. Als er dann bei einer Doppelchance gleich zwei Mal im Weg stand und die Abschlussversuche seiner Mitspieler unfrewillig abblockte, nahm die Dynamik ihren Lauf.
Etwa zehn Minuten später, Alioune Ndoye hatte soeben auf 3:1 erhöht, pfiff der Schiedsrichter die Partie ab. Wer Jubelstürme und frenetische Wechselgesänge zwischen Mannschaft und der Tribune Nord erwartete, der wurde enttäuscht. Noch auf dem Rasen bildeten die Servettiens einen Kreis. Dann trotteten sie als geschlossene Einheit vom Feld. Jérémy Frick und Steve Rouiller nahmen ihre Leaderrollen wahr und steuerten die Heimkurve an. Dort überbrachten sie den Capos der Section Grenat die Botschaft, dass man Pfiffe aus den eigenen Reihen nicht toleriere. Die Mannschaft setze mit dem Verlassend des Platzes ein Zeichen und solidarisiert sich mit ihrem Kameraden.
Mit dieser Aktion setzt das Team auch ein positives Signal, was den Zusammenhalt anbelangt. Schön und wichtig zugleich - insbesondere, wenn man in dieser Saison noch etwas reissen will. Auch wir verurteilen die Pfiffe gegen Guillemenot. Kritik ja - dann aber konstruktiv und aufbauend.
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