13 Zürcher und 11 Genfer standen zu Spielbeginn der gestrigen Auswärtspartie im Letzigrund auf dem Platz. Der FCZ hatte dennoch keinen numerischen Vorteil – denn bei zwei dieser "Zürcher" handelte es sich um die beiden Linienrichter, beziehungsweise deren Nachnamen.
Für dieses Mittwochabendspiel stellte René Weiler auf einigen Positionen um. So durften beispielsweise Anthony Baron und Théo Magnin von Beginn weg die Aussenflanken der Defensive absichern. Zudem kehrte im Mittelfeld David Douline in die Startelf zurück.
Zum Start der Partie standen dann auch zwei Neulinge im Fokus. Denn dann trat Baron einen Freistoss aus dem Halbfeld gefährlich in den gegnerischen Strafraum. Dort warf sich Douline in den Ball und düpiert FCZ-Goalie Brecher per Direktabnahme zum 0:1! Ein Start nach Mass für die Gastmannschaft.
Zürich reagierte verhalten auf den Rückstand. Mathews Distanzversuch landete im Aussennetz, Katic brachte Frick mit seinem Kopfball ebenfalls nicht in Verlegenheit.
Brenzlig wurde es erst kurz vor der Pause. Dann sticht Oko-Flex in den Servette-Strafraum. Der irische Angreifer versucht sich ein Zuspiel zu erlaufen, wird dann aber von Frick von den Beinen geholt. Schiedsrichter Schnyder verzichtete auf einen Penaltypfiff. Die Berührung des SFC-Schlussmanns war zu wenig intensiv, um hier auf den Punkt zu zeigen.
So retteten die Grenats die Pausenführung in die Katakomben.
Vor dem Seitenwechsel haderte der FCZ mit einem nicht gegebenen Elfmeter. Zum Start von Halbzeit zwei waren es die Gäste, welche die Welt nicht mehr verstanden. Dante blockte einen Stevanovic-Kopfball mit der Hand. "Aus zu kurzer Distanz", urteilte der Referee und liess weiterlaufen.
Der zweite Durchgang war knapp zehn Minuten alt, da suchte der "Z" die Lücke in der genfer Defensive. Conceição hatte die goldene Idee und spielte einen langen Ball hinter die Abwehrreihe. Dies witterte Marchesano, der erst Douline abschüttelt und dann zum 1:1 verwertet.
Servette reagierte prompt. Cognat spielt einen Steilpass auf Guillemenot. Dieser fackelt nicht lange und verwandelt eiskalt zum 1:2. Doch da kam nun einer der zusätzlichen "Zürcher" ins Spiel. Der Schiedsrichterassistent hob die Fahne und signalisierte, zurecht, eine Abseitsposition des vermeintlichen Torschützen.
Es ging also weiter. Und wieder waren es die Calvin-Städter, welche Gefahr auf das Tor brachten. Antunes scheiterte am aufmerksamen Brecher. FCZ-Interimstrainer Moniz gefiel dies gar nicht. Der Niederländer feuerte sein Team am. Das schien zu fruchten, denn nach 70 Minuten setzt Marchesano Krasniqi in Szene. Der 22-jährige zeigt sich abgezockt. Mit einem Lupfer übertölpelt er Frick und stellt auf 2:1.
Jetzt lag es an den Servettiens, nochmals eine Schippe drauf zu legen. Der eingewechselte Bolla fasste sich in der Schlussphase ein Herz, forderte Brecher dann aber zu wenig. Der Torhüter lenkte den Schuss ins Toraus. Den darauffolgenden Eckball trat wieder der ungarische Nationalspieler. Seine Flanke erreichte Rouillers Kopf, von wo sie aufs Tor gelenkt wurde. Katic blockt mit der Hand! Elfmeter für Servette! Dies war zumindest die erste Entscheidung des Schiedsrichters. Auf Intervention des VAR schaute sich Schnyder die Situation nochmals an und machte seinen Entscheid rückgängig.
Wenig später beendete der Unparteiische das Gezeigte. Der FC Zürich behält alle Punkte im Letzigrund. Servette reist geschlagen in die Romandie zurück. Es war ein Rückschlag im Kampf um den zweiten Tabellenplatz.
Am Pfingstmontag, zu "bescheidener" Uhrzeit (18:00 Uhr) bestreitet der SFC sein letztes Heimspiel der Saison. Zu Gast ist der wahrscheinliche Meister aus Bern. Hoffen wir auf eine schöne Kulisse und darauf, dass YB seine Meisterparty nicht im Stade de Genève schmeissen darf.
FC Zürich – Servette FC 2:1 (0:1)
Stadion Letzigrund : 10'671 Zuschauer
Schiedsrichter : Urs Schnyder ; Marco Zürcher, Benjamin Zürcher
VAR : Sven Wolfensberger ; Maxime Odiet
Tore : 13' Douline (0:1), 54' Marchesano (1:1), 70' Krasniqi (2:1)
Servette FC : Frick ; Magnin, Rouiller, Severin, Baron (81' Mazikou) ; Douline ; Stevanovic, Antunes (81' Bolla), Cognat, Kutesa ; Guillemenot (81' Nishimura)
FC Zürich : Brecher ; Conceição (78' Kamberi), Katic, Kryeziu, Dante ; Conde (46' Santini) ; Mathew, Krasniwi ; Marchesano (82' Tsawa) ; N. Reichmuth (46' Sabobo), Oko-Flex (86' Daprelà)
Verwarnungen : 12' Conde, 31' Dante, 53' Magnin, 58' Kutesa
Bemerkungen : Servette ohne Crivelli, N'Diaye (Verletzt), Behrami, Besson, Dias, Diba, Kaloga, Lyng, Ondoua, Onguéné, Rekik, Salihi, Sestito (Nicht im Aufgebot), 61' Abseitstor von Guillemenot ; Zürich ohne Okita (Gesperrt), Boranijasevic, Ligue, M. Reichmuth, Wallner (Verletzt), Bajrami, Di Giusto, Guzzo, Hodza, Omerovic, Rohner (Nicht im Aufgebot)

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