Welche Lösung für unsere Neuzugänge?

20.02.2024 00:09:03 | Peter

Was passiert mit den Winterneuzugängen?

 

Mit einem Mega-Bock machten die Servette-Verantwortlichen zum Wochenstart auf sich aufmerksam. Aufgrund eines administrativen Fehlers dürfen drei Neuzugänge nicht eingesetzt werden (zum Bericht).

Im Verlaufe des Montags kamen weitere Details ans Licht. Offenbar sei der Fehler nur per Zufall festgestellt worden. Dies weil man im Vorfeld des Lugano-Spiels ein Telefonat mit Vertretern der SFL geführt habe. Gemäss der Tribune de Genève kam dabei zur Sprache, dass man bei der SFL keine Rückmeldung zur Erinnerungsmail vom 13.02.2024 erhalten habe. Im Podcast "C'te équipe" war gar zu vernehmen, dass die zuständige Person die Verwaltungsfirma Genève Sports im Dezember verlassen habe. Dabei gab es offenbar keine saubere Arbeitsübergabe an den Nachfolger.

Doch wie geht es nun weiter?

Wie bereits gestern erwähnt, könnte der SFC einen Spieler nachmelden, sofern ein anderer Akteur den Klub auf Leihbasis verlässt. Da es sich bei den Neuzugängen allesamt um Ausländer handelt, müsste auch der Leihspieler aus dem Ausland stammen. Ronny Rodelin, die plausibelste Lösung, wollte man schon während des Transferfensters abgeben. Es darf bezweifelt werden, dass man jetzt noch einen Leihwechsel ins Ausland durchboxen kann. Andere ausländische Ersatzspieler wie Samba Lélé Diba oder Alexander Lyng hätten in der Rückrunde vermehrt in die 1. Mannschaft eingebaut werden sollen. Der ebenfalls ausgemusterte Jérôme Onguéné steht offiziell bei der SG Eintracht Frankfurt unter Vertrag und kann deshalb nicht verliehen werden.

Eine andere Lösung wäre ein Gesuch auf eine nachträgliche Kontingentslistenanpassung bei der Transferkommission der Swiss Football League. Diese Option schlägt David Barras, Sprecher der SFL, im Blick vor. Denn vor allem bei den Leihtransfers stehen wirtschaftliche Interessen von mehreren Parteien im Raum. Einen fitten Spieler ein halbes Jahr nicht einzusetzen sinkt dessen Marktwert merklich. Weder Betreuer noch die abgebenden Vereine würden dies goutieren. Falls die Transferkommission die Situation als Härtefall anerkennt, dürften zwei neue Namen auf die Kontingentsliste gesetzt werden (Ersatz für Bedia & Fofana). Das Gesuch muss bis Ende Februar bei der Transferkommission eingereicht werden. Ein Rekurs auf den darauffolgenden Entscheid ist nicht mehr möglich.
Beim Servette FC hält man sich übrigens bedeckt. Man verzichte vorerst auf eine Stellungnahme und werde kommunizieren, sobald man mehr Klarheit zum Thema habe.

Wer würde nachgemeldet werden?

Aus drei mach zwei - was sich einfach anhört, muss in Genf gut überlegt sein. Mit Bassirou N'Diaye, Takuma Nishimura und Omar Rekik stehen drei unterschiedliche Profile zur Auswahl. Gemäss unserer Einschätzung dürfte die Wahl, wenn dann möglich, auf Nishimura und Rekik fallen. Mit Nishimura hat man einen erfahrenen Mann unter Vertrag, der die Mannschaft direkt verstärken könnte. Im Fall von Rekik dürften Gedanken an die Zukunft eine Rolle spielen. Der Abwehrspieler könnte in der Rückrunde getestet und im Sommer günstig übernommen werden. Vielleicht behauptet er sich ja als potentieller Nachfolger von Steve Rouiller. Bei N'Diaye spricht die noch immer hängige Arbeitsbewilligung gegen weitere Bestrebungen, den Senegalesen an Bord zu behalten. Dem Stürmer fehlt zudem die Erfahrung auf höchstem Niveau. Sein Engagement wäre von Beginn weg risikobehaftet gewesen. Entweder wäre N'Diaye durch die Decke gegangen, oder man hätte ihn im Sommer erleichtert nach Lorient zurückgeschickt. Mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit wird der 22-jährige die Rückreise in die Bretagne schon in den kommenden Wochen antreten.

Den Servette-Verantwortlichen stehen intensive Tage bevor. Wir hoffen auf ein positives Ende.