Für solche Spiele reist man gerne nach St. Gallen
Bestes Auswärtsteam besiegt bestes Heimteam
 
Mit einer abgeklärten Leistung krallen sich die Grenats gestern Abend den "Dreier" in St. Gallen. Damit ist die Weiler-Truppe erster Verfolger der Young Boys – und schweizweit seit vier Monaten ungeschlagen!
Servette-Spiele im Kybunpark sind, trotz wiederholt unnötiger Schikane, selten enttäuschend. Tolle Stimmung und offensiver Fussball erfreuen das Herz des gemeinen Matchbesuchers. Auch gestern ging es nicht lange, bis Stimmung in die "Bude" kam. Denn bereits in den Startminuten sorgten Toma und Akolo mit zwei gefährlichen Szenen für Raunen auf den Rängen.
Servette brauchte einen Moment, um im Spiel anzukommen. Dann wagte man sich mit Tsunemoto in die Offensive. In der 19. Minute versucht der Japaner von rechts ins Zentrum zu flanken. Stanic will per Kopf klären, trifft die Kugel aber derart unglücklich, dass sie ins Tor gelenkt wird. Das 0:1 kam unerwartet, aber wurde im Gästesektor wohlwollend zur Kenntnis genommen. Das Gegentor wirkte für das Heimteam wie ein Klotz am Bein. Plötzlich waren es die Genfer, welche das Spieldiktat übernahmen. Der Ball zirkulierte schön, der Gegner wurde laufen gelassen. Im Mittelfeld powerte Kutesa. Der Schweiz-Angolaner schickte nach 26 Minuten Mihailo Stevanovic mit starkem Körpereinsatz zu Boden. Sofort wurde das Spiel schnellgemacht. Ein Pass zu Antunes, welcher sich das Spielgerät kurz vorlegt und dann an Ati Zigi vorbei schiebt – 0:2!
Je länger die erste Hälfte ging, desto verdienter war die Führung. St. Gallen hatte nach einer guten halben Stunde gar Glück, dass dem SFC nicht noch ein Penalty zugesprochen wurde. Stanic holte Guillemenot im Strafraum von den Beinen. Schiedsrichter Cibelli entschied nur auf Eckball. Der VAR blieb stumm…
Die beiden Mannschaften gingen mit einem 0:2 in die Pause. Ein Resultat, mit welchem die Weiler-Elf gut leben konnte. Man weiss aber aus Winterthur und vom Heimspiel gegen Lugano, dass ein Zweitorevorsprung schnell verzockt ist.
Diese Aussage untermauerten die Ostschweizer nach Wiederanpfiff. Sofort suchten sie den Anschlusstreffer. Der eingewechselte Schubert hatte das 1:2 auf dem Fuss, traf den Ball aber nicht richtig.
In der 52. Minute löste sich Servette aus dem Würgegriff. Kutesa bediente Mazikou, dieser legt vor dem Tor zu Tsunemoto rüber. Der aufgerückte Aussenverteidiger hat zwar Platz, dafür kein Selbstvertrauen. Tsunemoto legt zu Guillemenot rüber, der sich in dieser Szene zu nonchalant zeigt. Mit vereinten Kräften können Ati Zigi und Vallci klären. Vallci war es auch, dem die nächste gute Chance gehörte. Nach einem Toma-Corner kam der Österreicher mit dem Kopf an den Ball. Mall stand goldrichtig und krallte sich die Kugel mit seinen Pranken.
Das hohe Tempo forderte Tribut. Peter Zeidler musste wechseln und brach damit die Offensivbegehren seines Teams. Der FCSG lief an, wurde von den leidenschaftlich verteidigenden Servettiens aber ein ums andere Mal ausgebremst. Erst in der Schlussphase war es Vallci, der Mall mit einem Kopfball zu einer Parade zwang. Dieser konnte die Null weiterhin halten.
Seine Teamkameraden beschränkten sich auf Konterchancen. In den Schlussminuten vergaben Ondoua und Ouattara zwei gute Möglichkeiten, um den Sack zuzumachen.
Am Ende reichte es trotzdem! Servette reist mit verdienten drei Punkten zurück in die Westschweiz. Wir hoffen, dass der Schwung direkt in die Partie gegen den FC Stade-Lausanne-Ouchy mitgenommen werden kann. Denn gegen "kleinere" Gegner tut man sich bekanntlich immer schwer.
FC St. Gallen 1879 – Servette FC 0:2 (0:2)
Kybunpark : 14'219 Zuschauer
Schiedsrichter : Luca Cibelli ; Vital Jobin, Claudio dos Santos
VAR : Stefan Horisberger ; Tobias Thies
Tore : 19' Stanic (Eigentor) (0:1), 26' Antunes (0:2)
Servette FC : Mall ; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Mazikou ; Bolla (56' Magnin), Cognat, Ondoua, Kutesa (90' Ouattara) ; Antunes (85' Diba) ; Guillemenot (56' Crivelli)
FC St. Gallen 1879 : Ati Zigi ; Zanotti, Stanic, Vallci, Okoroji (79' Sutter) ; Mih. Stevanovic (46' Konietzke), Quintillà, Schmidt (68' Witzig) ; Toma (75' Mambimbi) ; Möller (46' Schubert), Akolo
Verwarnungen : 16' Bolla, 79' Konietzke, 86' Tsunemoto, 88' Zanotti
Bemerkungen : Servette ohne Mir. Stevanovic (Krank), Baron, Douline (Verletzt), Behrami, Besson, Dias, Kaloga, Ndema, Onguéné, Rodelin, Salihi, Sestito (Nicht im Aufgebot) ; St. Gallen ohne Görtler (Gesperrt), Fazliji, Geubbels, van der Venne, von Moos (Verletzt), Dumrath, Guidotti, Karlen, Lymann, Nuhu (Nicht im Aufgebot)
 
