Endlich rollt der Ball wieder! Endlich startet das Fussballjahr 2024. Die Grenats trafen auswärts auf den FC Winterthur. Ersatzgeschwächt trat man auf der Schützenwiese an. Guillemenot ersetzte den abgewanderten Bedia, während Magnin im zentralen Mittelfeld starten durfte.
Im Vorfeld der Partie war man etwas skeptisch, wär auf genfer Seite für die Tore sorgen sollte. Die Antwort gab der SFC schon nach 8 Minuten. Stevanovic erläuft sich einen geklärten Eckball. Mit der Fussspitze spediert er das Leder zu Kutesa. Dieser hängt mit seinem Sturmlauf alle Gegenspieler ab. Im Strafraum folgt der Querpass zu Guillemenot und der hat keine Mühe zum 0:1 einzuschieben. Eine gute Aktion der Gäste, welche Hoffnung auf mehr machte. Dennoch ging es eher gemächlich weiter. Es verging eine knappe halbe Stunde, bis auch Winterthur zum ersten Mal Gefahr ausstrahlte. Jankewitz brachte einen hohen Ball zur Mitte. Dort wurde Di Giusto sträflich allein gelassen. Bei Servette konnte man von Glück reden, dass dem Offensivspieler ein paar Zentimeter fehlten. Di Giusto setzte seinen Kopfball nebens Tor.
Servette ist bekannt für sein schnelles Umschaltspiel. Auch an diesem Abend gaben „les Grenats“ ein paar Müsterchen von ihrem Können preis. Für Di Giustio ist gegen Tsunemoto Endstation. Rouiller macht das Spiel schnell und lanciert Stevanovic. Dieser beweist ein gutes Auge und spielt in die Tiefe. Guillemenot passt aus vollem Lauf zu Kutesa rüber, welcher gnadenlos einnetzt. Das 0:2 brachte die heimische Bierkurve zum Schweigen. Und ihre Spieler strahlten wenig Torgefahr aus. Weder Zuffi noch Burkart brachten Mall in Verlegenheit. Auf der Gegenseite hatte Kutesa das 0:3 auf dem Fuss. Es wäre wohl die Vorentscheidung gewesen. FCW-Keeper Keller hielt den Schaden in Grenzen.
Es ging mit einer Gästeführung in die Pause.
Die erste Möglichkeit der zweiten Halbzeit gehörte dem SFC. Nach einem Stevanovic-Freistoss lenkte Rouiller die Kugel mit dem Rücken aufs Tor. Nur haarscharf sauste die Kugel am Pfosten vorbei.
Patrick Rahmen musste gegensteuern. Der glücklose Fofana musste, bei seinem FCW-Debüt, Sidler Platz machen. Der Wechsel schien sich bezahlt zu machen. Denn der Joker machte direkt Dampf. Von rechts tritt er die Kugel an den zweiten Pfosten. Dort geht Schneider vergessen. Dieser hält volley drauf und verkürzt auf 1:2. Die Hoffnung war zurück auf der Schützenwiese. Und die Servettiens wollten diese sogleich im Keim ersticken. Mazikou prüft Keller von der Strafraumgrenze. Die YB-Leihgabe ist mit den Fingern am Ball und klärt zum Corner. Damit war die Gefahr für Winterthur aber nur vorerst gebannt. In der 72. Minute marschierte Bolla über links nach vorne. Der Ungar sucht den kreativen Doppelpass mit Guillemenot. Dieser legt hoch für Bolla auf, der wiederum von einer Unsicherheit Kellers profitiert. Der Goalie fasst ins Leere. Bolla markiert das 1:3.
Damit war das Spiel aber noch nicht gelaufen. Servette wirkte im Angriffsaubau nonchalant und unzielstrebig. Im Mittelfeld gab man den Ballbesitz leichtfertig ab. Bis zu Schlussphase roch es an einem Tor für die Platzherren.
Und plötzlich ging es schnell – zu schnell. Zuffi leitete einen Ball direkt in den Lauf von Gantenbein. Der hat Platz und Zeit. Es folgt ein scharfer Flachpass zur Mitte, den Turkes eiskalt verwertet. Der „Servette-Schreck“, man kennt ihn von früheren Karrierestationen, tauchte alleine vor Mall auf.
Jetzt brannte es in der genfer Hintermannschaft. Die Eulachstädter drückten auf das Ausgleichstor. In der 89. Minute kann Sidler wieder flanken. Im Zentrum steht der aufgerückte Gantenbein, der seinen Schädel hinhält. Der Ball fliegt in die weite Ecke und schlägt unhaltbar ein! Das 3:3 bringt die Heimkurve zum Bersten. Das Heimteam belohnt seine Aufwände mit einem Punktgewinn.
Damit stolpert der Servette FC gleich zu Jahresbeginn über einen nominell schwächeren Gegner. Es gilt das Spiel abzuhaken und die positiven Erkenntnisse in die nächste Partie mitzunehmen. Denn bereits am Samstag erwartet man Yverdon Sport im Stade de Genève. Gegen den Tabellensiebten müssen drei Zähler her. Nur so kann man den Abstand zur unteren Tabellenhälfte möglichst gross behalten.
FC Winterthur – Servette FC 3:3 (0:2)
Stadion Schützenwiese : 7'265 Zuschauer
Schiedsrichter : Fedayi San ; Bekim Zogaj, Susanne Küng
VAR : Sandro Schärer ; Marijan Drmic
Tore : 8' Guillemenot (0:1), 30' Kutesa (0:2), 64' Schneider (1:2), 72' Bolla (1:3), 81' Turkes (2:3), 89' Gantenbein (3:3)
Servette FC : Mall ; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Mazikou ; Stevanovic, Cognat, Magnin (67' Diba), Kutesa (79' Crivelli) ; Antunes (67' Bolla) ; Guillemenot (78' Touati)
FC Winterthur : Keller ; Gantenbein, Lekaj, Arnold, Schättin (46' Diaby) ; Jankewitz (72' Stillhart), Zuffi ; Burkart (46' Schneider), Di Giusto (80' Ramizi), Fofana (62' Sidler) ; Turkes
Verwarnungen : 28' Schättin, 87' Cognat
Bemerkungen : Servette ohne Ondoua (Gesperrt), Baron, Douline (Verletzt), Behrami, Besson, Diallo, Dias, Kaloga, Ndema, Onguéné, Rodelin, Salihi, Sestito, Souaré (Nicht im Aufgebot) ; Winterthur ohne Buess (Krank), Araz, Chiappetta (Verletzt), Abaz, Ballet, Gonçalves, Rodríguez, Schmid (Nicht im Aufgebot), Ltaief (Nationalmannschaft Tunesien)

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