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Harmloser Rekordmeister muss in Genf Federn lassen

27.11.2023 23:56:03 | Peter

Und da waren es plötzlich sieben

 

Die Länderspielpause ist vorbei und der Servette FC will da anknüpfen, wo er zuvor aufgehört hat. Sechs Siege am Stück fuhr die Weiler-Truppe zuletzt ein. Am letzten Spieltag glich der 4:1-Sieg gegen Basel einer Machtdemonstration. Gegen GC fehlten aber einige Leistungsträger. Miroslav Stevanovic sass seine zweite Sperre aus dem FCZ-Match ab. Enzo Crivelli, David Douline und Bradley Mazikou erholen sich von ihren Verletzungen.

Ungefährlich waren die Grenats trotz Ausfällen nicht. Bolla setzte schon früh ein erstes Ausrufezeichen gegen seine ehemaligen Teamkameraden. Und der Offensivdrang seiner neuen Gefährten nahm nicht ab. Eine gute Viertelstunde war gespielt, da schlug Rouiller einen langen Ball in die Spitze. Bedia legte mit der Brust für Guillemenot ab. Der Doppeltorschütze vom Basel-Spiel schüttelte Bewacher Laws ab und zirkelte die Kugel gefühlvoll und unhaltbar ins lange Eck! 1:0 Servette – ein Start nach Mass! Und Guillemenot wollte sich bei Assistgeber Bedia revanchieren. Nach einem Zuspiel von Baron legte Guillemenot herrlich mit dem Absatz für den ivorischen Stürmer auf. Bedia umkurvte Hammel und schob zum vermeintlichen 2:0 ein. Schiedsrichter Horisberger reagierte allerdings schnell und nahm den Treffer zurück. Grund war eine Abseitsposition von Guillemenot.
Die Grasshoppers waren über weite Strecken harmlos. Dennoch durfte man sich auf Seiten der Gastgeber nicht zurücklehnen. Denn die Gäste konnten mit Kontern empfindliche Nadelstiche setzen. So auch in der 32. Minute. Dann schickte Momoh Corbeanu in die Tiefe. Die Leihgabe der Wolverhampton Wolves marschierte mit Geleitschutz in Richtung Servette-Tor. Aus etwas spitzem Winkel suchte Corbeanu den Abschluss und liess mit einem Pfostenknaller aufhorchen.
Servette hatte die aufmüpfigen Zürcher schnell wieder im Griff. Guillemenot hatte kurz nach dem Pfostentreffer das 2:0 auf dem Fuss. Der einstige Barça-Junior macht nach einem klugen Kutesa-Pass aber viel zu wenig aus der Situation.
So ging es auf die Pause zu. Einen Schreckmoment mussten die Grenats noch verkraften. Ohne Fremdeinwirkung verknackste sich Mall das Knie und musste verletzt ausgewechselt werden. Genauere Details zur Diagnose sind bislang nicht bekannt.
Die Pausenführung wurde demnach zur Kenntnis genommen. Die Szene mit Mall hätte aber definitiv nicht sein müssen.
Raus aus der warmen Garderobe, rein ins stürmische Rund – die Servettiens wollten im zweiten Durchgang alles klar machen. Wieder war es Ex-Hopper Bolla, der mit der ersten Torchance aufhorchen lässt. Der Stevanovic-Ersatz kommt am zweiten Pfosten zum Abschluss. Hammel kratzt das Geschoss irgendwie von der Linie. Ebenfalls wie in Halbzeit eins war Corbeanu der erste Akteur des GCZ, der den Torerfolg suchte. Ein Weitschuss des Kanada-Rumänen liess Frick nach vorne abprallen. Glücklicherweise ohne Folgen.
In der Folge wurde GC wieder in die eigene Platzhälfte gedrängt. Cognat, Kutesa und Guillemenot kombinieren sich herrlich durch den gegnerischen Strafraum. Hammel muss Guillemenots Schuss mit dem Bein blockieren. Das 2:0 war schon lange überfällig. Und die Chance dazu wurde auf dem Silbertablett serviert. Nach einem Foul innerhalb des Sechzehners durfte sich Bedia den Ball zum Elfmeter bereitlegen. Dass der Gefoulte nicht selbst schiessen sollte, ist eine alte Fussballregel. Auch hier sollte sie sich bewahrheiten. Hammel ahnte die richtige Ecke und parierte den Schuss des Servettiens. Weiler uns seine Mannen mussten noch länger auf die Entscheidung warten. Nach 75 Minuten konnte Cognat seine Farben erlösen. Der Franzose zog gefühlvoll aus der zweiten Reihe ab und fand die Lücke zwischen Pfosten und Goalie. Das 2:0 war höchstverdient. Der Sieg hätte noch höher ausfallen können. Kutesa hatte den dritten Treffer auf dem Fuss. Wieder war Hammel zur Stelle und lenkte das Geschoss an den Pfosten.

Servette tankt nochmals Selbstvertrauen vor dem EL-Knüller gegen die AS Roma. Doch auch in der Liga wartet als nächstes ein Topspiel auf die Calvin-Städter. Am Sonntag gastiert man im Wankdorf bei den Young Boys. Motivationskünste dürfte es nicht benötigen, um die Mannschaft in die Spur zu kriegen. Wir sind gespannt darauf, wie sich der SFC präsentieren wird.

An dieser Stelle möchten wir eine Aktion der GC-Fans herausheben. Diese spendeten tatkräftig bei der Weihnachtsaktion "Un Enfants - Un Cadeau" mit. Zahlreiche Stofftiere fanden den Weg an den Spielfeldrand, wo sie von Helfern des SFC eingesammelt worden sind. 

Servette FC – Grasshopper Club Zürich 2:0 (1:0)

Stade de Genève :
7'124 Zuschauer
Schiedsrichter : Stefan Horisberger ; Jan Köbeli, Nicolas Tuberosa
VAR : Nico Gianforte ; Mirel Turkes
Tore : 16' Guillemenot (1:0), 75' Cognat (2:0)

Servette FC : Mall (45'+5 Frick) ; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Baron (77' Vouilloz) ; Bolla, Cognat, Ondoua, Kutesa (90' Touati) ; Guillemenot (90' Magnin), Bedia

Grasshopper Club Zürich : Hammel ; Paskotsi (76' Bollati), Tobers, Laws (37' Seko), Hoxha ; Mabil, Abrashi, Ndenge, Corbeanu (76' de Carvalho) ; Fink (46' Morandi), Momoh (63' Babunski)

Verwarnungen : 22' Laws, 67' Paskotsi

Bemerkungen : Servette ohne Stevanovic (Gesperrt), Besson, Crivelli, Douline, Mazikou (Verletzt), Behrami, Diallo, Dias, Fofana, Henchoz, Lyng, Ndema, Onguéné, Rodelin, Salihi, Sestito, Souaré (Nicht im Aufgebot), 19' Abseitstor von Bedia, 68' Bedia verschiesst Foulpenalty, 85' Pfostenschuss von Kutesa ; GC ohne Abels, Kempter, Meyer, Rastoder, Schürpf, Shabani (Verletzt), Blasucci, Glaus, Kacuri, Nigg (Nicht im Aufgebot), 32' Pfostenschuss von Corbeanu