Unter der Woche feierte die Geiger-Elf noch den Halbfinaleinzug im Cup. Am Sonntag wartete mit dem FC Zürich ein formstarker Gegner auf den SFC.
Gut in Form schienen auch die Gäste beim Spielbeginn zu sein. Es spielte nur Servette. Pflücke, Stevanovic und Kutesa kamen bereits in den Startminuten zu ersten guten Abschlussversuchen. Noch wurde Brecher im FCZ-Tor nicht all zu sehr geprüft. Das änderte sich nach 25 Minuten. Nach einer schönen Kombination hatte Stevanovic auf dem rechten Flügel viel Platz. Der Bosnier nutzte diesen, um Cognat mit einem schönen Pass zu bedienen. Der Franzose zieht den Ball in die lange Ecke, wo Brecher ihn mit den Fingern am Tor vorbei lenkte. Ein Mutmacher, der den genfer Offensivbemühungen keinen Abriss tat. Die darauffolgende Ecke gelangte via Cognat auf dem Kopf von Bedia. Dieser steht alleine vor dem Tor, kann dem Spielgerät jedoch nicht genügend Druck verleihen. Brecher krallt sich die Kugel ohne Probleme.
Nun traute sich auch der FC Zürich nach vorne. Wenn auch nur verhalten und wenn auch nur mit einem Freistoss. Ex-Nationalspieler Dzemaili übernahm die Ausführung und zirkelte das Leder gefährlich auf das Servette-Gehäuse. Frick, mit der Sonne im Gesicht, parierte für die Calvin-Städter. Ein Sturmlauf des amtierenden Meisters blieb aus. Ein Weitschuss von Condé blieb die letzte erwähnenswerte Möglichkeit des Heimteams. Dem Versuch fehlte es an Präzision.
Vor dem Seitenwechsel erhöhten die Servettiens nochmals das Tempo. Kutesa kann von der linken Strafraumgrenze zur Mitte ablegen, wo sich Bedia gegen Katic behauptet. Der Stürmer schiesst aus der Drehung. Brechers Schienbein hält die Null zur Pause.
Der Unterbruch tat der Mannschaft von Bo Henriksen gut. Die Zürcher fingen sich zum Start der zweiten Hälfte und liessen lange Zeit nichts zu. Erst nach einer knappen Stunde meldeten sich die Grenats im Spiel zurück. Bedias Zuckerpass bescherte Kutesa viel Raum. Der Sommerneuzugang zieht aus dem Lauf ab und lässt das Gebälk erzittern. So nah war Servette der Führung das ganze Spiel hindurch nicht. Doch auch der „Z“ sollte seine Grosschance erhalten. Ein Missverständnis zwischen Frick und Severin wäre beinahe ins Auge gegangen. Simic fing das Zuspiel des Torhüters ab und leitete dieses auf Rohner weiter. Der Joker lässt die dicke Möglichkeit leichtfertig liegen. Sein Abschluss landete auf der Tartanbahn.
So langsam erwarteten die Zuschauer im Letzigrund den ersten Torjubel. Nach 73 Minuten Wartezeit war es dann soweit. Servette spielte sich geschickt durch das Mittelfeld. Dann lanciert Pflücke den mit eilenden Cognat. Der Franzose wartet nicht lange und flankt uns Zentrum, wo Crivelli den Schoner hinhält und den Ball ins Tor abfälscht. Ein gefühlvolles Tor zum 0:1. Zu diesem Zeitpunkt absolut verdient.
Die Hausherren bewiesen Mentalität. Knapp fünf Minuten nach dem Rückstand tankte sich Condé durch die gegnerischen Abwehrreihen. Am Sechzehner zieht der Mann aus Guinea die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Ein cleverer Pass mit dem Aussenrist brachte Ligue in Abschlussposition. Das FCZ-Talent zieht kompromisslos ab und ballert da förmlich das 1:1. Eine starke Aktion, die die Schlussphase einläutete. Es wurde nochmals heiss für den SFC. Die Zürcher wollten den Sieg zu Hause behalten. Lange hielt die Geiger-Truppe gut dagegen. In der Nachspielzeit konnte allerdings Becir Omeragic zur Flanke ansetzen. Im Zentrum stieg Marchesano am höchsten. Der Kopfball des Tessiners landete, zum Glück für die Romands, auf statt im Tor. Es war der Schlusspunkt einer unterhaltsamen Partie.
Beim Servette FC darf man sich wieder darüber ärgern, die Chance auf die Festigung des zweiten Platzes vergeben zu haben. Mit einem Sieg hätte man wieder vier Zähler Vorsprung auf den FC St. Gallen 1879 gehabt. Am kommenden Sonntag erwartet den SFC ein weiterer Härtetest. Der FC Luzern reist ins Stade de Genève. Dies nicht zum Spass, denn Sportchef Remo Meyer hat in den Medien erwähnt, dass man sich in der Innerschweiz durchaus Chancen auf den zweiten Tabellenrang ausrechne. Es wird spannend. Beim SFC wird Steve Rouiller nicht mittun dürfen. Der Abwehrspieler verbüsst eine Gelb-Sperre. Nicolas Vouilloz dürfte zum Handkuss kommen.
FC Zürich – Servette FC 1:1 (0:0)
Stadion Letzigrund : 13'780 Zuschauer
Schiedsrichter : Stefan Horisberger ; Jan Köbeli, Guillaume Maire
VAR : Sandro Schärer ; Mirel Turkes
Tore : 73' Crivelli (0:1), 78' Ligue (1:1)
Servette FC : Frick ; Mbabu, Rouiller, Severin, Clichy ; Cespedes, Cognat (90'+5 Baron) ; Stevanovic, Kutesa (70' Antunes), Pflücke (85' Valls) ; Bedia (70' Crivelli)
FC Zürich : Brecher ; B. Omeragic, Katic, Kamberi ; Condé ; Boranijasevic, Dzemaili (60' Rohner), Krasniqi (76' Mathew), Aliti (76' Ligue) ; Tosin (46' Simic), Okita (85' Marchesano)
Verwarnungen : 11' Kutesa, 66' Aliti, 83' Mathew, 85' Cognat, 88' Rouiller
Bemerkungen : Servette ohne Douline, Fofana, Ndema, Rodelin, Souaré (Verletzt), Bauer, Behrami, Besson, Camara, Deana, Kaloga, Ouattara, Salihi, Sawadogo, Touati (Nicht im Aufgebot), 58' Lattenschuss von Kutesa ; Zürich ohne Kryeziu (Gesperrt), Guerrero (Verletzt), Afriyie, Buschman, De Nitti, Guzzo, Reichmuth, Santini, Sauter, Selnæs (Nicht im Aufgebot)

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