Auf den Tag genau 132 Jahre waren es her, seit der Servette Football Club gegründet worden wMit dem Rhône-Derby gegen den FC Sion also die perfekte Affiche, um dies zu feiern. Alain Geiger dürfte unter der Woche einige Sorgenfalten in Bezug auf seine Defensive gehabt haben. Clichy, Diallo, Douline und Sasso sassen allesamt eine Sperre ab. Zeit also, auf sehr viel genfer Power zu setzen. Der Trainer nominierte mit Antunes, Cespedes, Frick, Imeri, Vouilloz und Debütant Valton Behrami sechs beim SFC ausgebildete Akteure in die Startelf. Im Verlauf der Partie kamen mit Alves und Camara gar zwei weitere Eigengewächse ins Spiel. Nachwuchsstürmer Dias sowie Ersatzgoalie Omeragic und Abwehrhüne Nyakossi komplettierten den jungen Kader.
Das Derby startete fulminant mit zwei Chancen auf beiden Seiten. Erst verzog Stevanovic, dann traf Saintini bloss das Aussennetz. Schnell war klar, man durfte sich auf einen spannenden Nachmittag freuen.
Servette schien das Spieldiktat nach der Startphase übernommen zu haben. Stevanovic verfehlte zum zweiten Mal nur knapp.
In der 25. Minute gingen die Grenats völlig verdient in Führung. Rodelin bedient Cognat an der Strafraumgrenze. Dieser vernascht Grgic und schlenzt herrlich in die obere, linke Ecke.
Zurücklehnen durfte man sich als Servette-Fan aber noch nicht. Denn Sion reagierte prompt. Zuffi hat auf dem rechten Flügel zu viel Raum und kann zur Mitte passen. Dort ist Stojilkovic mit dem Fuss schneller an der Kugel, als Bewacher Vouilloz. Der Angreifer spitzelt das Spielgerät an Frick vorbei ins Tor. Ein ärgerlicher Gegentreffer, den es nun zu korrigieren galt. Kurz vor der Pause landete eine missglückte Behrami-Flanke bei Cognat. Der kann sich in aller Ruhe drehen und spielt in den Laufweg des heraneilenden Imeri. Dieeser lupft die Kugel erst über Bamerts Fuss, ehe er auch Fickentscher überlobbte. Damit skorte der Wirbelwind das wichtige 2:1, mit dem es auch in die Pause ging.
Gestärkt vom Pausentee waren die Servettiens auch in der zweiten Hälfte das bessere Team. Cognat und Behrami kamen zu zwei Distanzversuchen, welche beide von Fickentscher pariert werden mussten.
Kontrolliert plätscherte das Spiel vor sich hin. Servette hatte alles im Griff und steuerte zielsicher dem ersten Derby-Heimsieg seit 2013 entgegen. Nach 85 Minuten hat Oberlin die Siegsicherung auf dem Fuss. Der Stürmer zeigt Nerven und schiesst weit über das Gehäuse. In der Nachspielzeit liess Rouiller gar die Querlatte erzittern. Der Innenverteidiger sprang nach einer Valls-Ecke am höchsten und setzte seinen Kopfballversuch nur leicht zu hoch an.
Es konnte allen egal sein. Der Servette FC sichert sich die drei Punkte un erobert sich in der Tabelle den 5. Platz vom FC St. Gallen zurück. Gleichzeitig befindet man sich nun in einer komfortablen Lage ohne grossen Druck. Optimale Bedingungen, um in den kommenden Partien auch einmal auf junge Spieler zurückzugreifen. Nach der Länderspielpause gastiert die Geiger-Truppe beim FC Lausanne-Sport, dem man, mit einem Auswärtssieg, den Frühling so richtig vermiesen könnte.
Servette FC – FC Sion 2:1 (2:1)
Stade de Genève : 9'851 Zuschauer
Schiedsrichter : Stefan Horisberger ; Matthias Sbrissa, Efe Kurnazca
VAR : Sven Wolfensberger ; Alessandro Dudic
Tore : 25' Cognat (1:0), 33' Stojilkovic (1:1), 44' Imeri (2:1)
Servette FC : Frick ; Bauer, Vouilloz, Rouiller, Behrami (77' Alves) ; Cespedes ; Cognat (90'+2 Severin), Imeri (90'+2 Camara) ; Stevanovic, Rodelin (77' Oberlin), Antunes (61' Valls)
FC Sion : Fickentscher ; Berardi, Saintini (54' Cavaré), Bamert, Marquinhos ; Ndoye (69' Karlen), Grgic ; Wesley, Zuffi, Bua (69' Sio) ; Stojilkovic
Verwarnungen : 55' Cespedes, 60' Bamert, 90'+5 Cavaré, 90'+5 Sio, 90'+5 Imeri, 90'+6 Vouilloz
Bemerkungen : Servette ohne Clichy, Diallo, Douline, Sasso (Gesperrt), Bedia, Fofana, Mendes, Pédat, Sawadogo (Verletzt), Besson, Deana, Guérin, Henchoz, Holcbecher, Magnin, Nyakossi, Opoku, Wieland (Nicht im Aufgebot), Monteiro (Nationalmannschaft Portugal U17), Salihi (Nationalmannschaft Schweiz U17), 90'+2 Lattenkopfball von Rouiller, SFC-Pflichtspieldebüt von Valton Behrami ; Sion ohne Baltazar (Gesperrt), Doldur, Iapichino, Itaitinga (Verletzt), Aguilar, Berdayes, Hoarau, Keita, Martic, Richard, Rodrigues, Safarikas, Serey Dié, Theler, Tosetti, Vagner (Nicht im Aufgebot)

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