Anzeige gegen Mitarbeiter des Servette-Sicherheitsdienst
Das Spiel gegen den FC Lausanne-Sport gibt auch Wochen danach zu reden. Die Gründe dafür sich jedoch nicht sportlicher Natur.
In der 78. Minute des Léman-Derby erhält der Servette FC einen Corner zugesprochen- Während sich die Spieler für die Hereingabe von Valls bereit machen, stürmt ein 11-jähriger Junge aufs Feld. Dieser scheint ein grosser Fan von Grejohn Kyei zu sein. Der junge bittet den Angreifer mitten im Spiel um ein Selfie. Kyei lässt sich ablichten. Der Junge verlässt das Spielfeld.
Ein klarer Verstoss gegen die Stadionordnung. Der Junge wird von Ordnern angehalten und aus dem Innenraum des Stadions begleitet. Dort kommt es zum Eklat. Während die Ordner eine Personenkontrolle am jungen Störenfried vornehmen, stürmt ein weiterer Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes zur Gruppe. Dieser packt den Jungen am Ohr und zerrt ihn auf die Toilette. Was dort folgt, weiss der lokale TV-Sender Léman Bleu vom Anwalt der Familiie des Jungen. Denn diese hat eine Anzeige erstattet.
Der Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes soll dem Jungen drei schallende Ohrfeigen verpasst haben. Danach soll der Junge als "kleines Arschloch" und als "Abschaum" bezeichnet worden sein. "Wenn du mein Sohn wärst, hätte ich dich verprügelt", soll der Servette-Mitarbeitende dem Buben gedroht haben. Mehrere Augenzeugen seien anwesend gewesen. Der Mitarbeitende drohte in seiner Überreaktion gar, dass "der Junge ein lebenslanges Stadionverbot erhalte und niemals mehr Fussball spielen könne. Sein Vater würde eine heftige Busse erhalten und ein Leben lang für diese Aktion bezahlen müssen."
Harter Tobak für einen 11-jährigen, der seinen Fehler gegenüber seinem Anwalt einsieht. Der Junge wurde nach dem Spiel festgehalten und konnte erst kurz nach Mitternacht von seinem Vater in einem Büro beim Stadion abgeholt werden.
Während der Verein dem Jungen schriftliche Verwarnung erteilte, hält er sich gegenüber Konsequenzen für den mutmasslich fehlbaren Mitarbeiter bedeckt. "Wir kommentieren kein laufendes Verfahren", liess die Medienstelle der Grenats gegenüber Léman Bleu verlauten. Fakt ist, wenn der Mitarbeitende verurteilt wird, dürfte er seine Funktion nicht mehr lange innehaben. Dem Jungen droht übrigens kein Stadionverbot. So eines kann in der Schweiz erst ab dem 12. Altersjahr verhängt werden.
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