Am letzten Freitag empfing der Servette FC den FC St. Gallen 1789 zur Dernière der Spielzeit 2020/2021. Für beide Mannschaften ging es Grunde nur noch um die goldene Ananas. Das Stade de Genève sollte kein Herzschlagfinale erwarten. Servette nutzte die Partie als Abschiedsspiel für Joël Kiassumbua. Der Torhüter wird seinen auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern. Für den FCSG war der Auftritt in der Westschweiz gar ein mühsamer Pflichtauftritt, den man vor dem Cup-Final auf sich nehmen musste. Deshalb verwunderte es niemanden, dass Peter Zeidler den Grossteil seines Teams zu Hause liess. Auf dem Platz stand eine Auswahl an Nachwuchstalenten.
Das jüngste SL-Team seit 2004 überraschte dann auch die Servette-Abwehr. Campos bedient nach 12 Minuten Diarrassouba. Der taucht alleine vor Kiassumbua auf und markiert eiskalt das 0:1. Wieder einmal lag der SFC früh in Rücklage. Eine schnelle Reaktion war gefragt – und die kam. Kyei spitzelte ein Valls-Zuspiel weiter zu Schalk. Der schirmt die Kugel gegen Nuhu ab und scheitert erst an Watkowiak. Der FCSG-Ersatzkeeper zeigte einen ersten guten Reflex. Bei der darauffolgenden Aktion blieb der Schlussmann jedoch ohne Chance. Stevanovic bringt den Eckball von Valls unter Kontrolle und spediert das Leder ins Netz. Jubeln durften die Servettiens trotzdem nicht. Dem Abschluss ging ein Handspiel des Bosniers voraus.
Wie bereits vor der Partie zu befürchten war, hatte das Gezeigte Freundschaftsspielcharakter. Die jungen Ostschweizer wirkten aber gewillter, sich dem Trainer für die nächste Saison anzubieten. So marschierte Sutter auf dem rechten Flügel drauf los. Völlig unbedrängt legt der Aussenverteidiger für Simon auf, welcher nur ganz knapp verzieht. Bis kurz vor der Pause blieb dies der einzige Aufreger. Dann tritt Staubli einen Freistoss ins Zentrum. Rouiller klärt, aber nur bis zu Besio. Der 17-jährige nimmt volles Risiko und verwertet zum 0:2. Ein Paukenschlag vor dem Seitenwechsel.
Auch die zweite Hälfte wusste nicht recht zu gefallen. Über Genf brachen die Wolkendecken zusammen. Es regnete aus Kübeln. Während man von ausserhalb des Stadions Unterstützungsgesänge der Section Grenat zu hören waren, lancierte der SFC seinen ersten gefährlichen Angriff des zweiten Durchgangs. Kyei wird auf der linken Seite des Strafraums in Szene gesetzt. Der Franzose legt quer, wo Stevanovic herangerutscht kommt. Traoré rettet in Extremis. Dafür prallen er und Stevanovic unkontrolliert gegen den Pfosten. Beide Akteure mussten sich verletzt auswechseln lassen.
Für die restlichen Spieler ging es aber weiter – und wie! Den fälligen Corner legte Valls an die Strafraumgrenze zurück. Dort sucht Fofana direkt den Abschluss und verkürzt! Sein präziser Schlenzer liess Watkowiak keine Abwehrchance. In der Folge blieben die Servettiens aber viel zu harmlos. Nennenswertes gab das Spielgeschehen nicht mehr her. Bei den Espen sollte Lorenzo Gonzalez zu seinem Super-League-Debüt kommen. Der Angreifer wechselte in jungen Jahren von Servette zu Manchester City und landete schliesslich in der Ostschweiz. Auch das verschriene Megatalent konnte dem Spiel seinen Stempel nicht aufdrücken.
Schliesslich pfiiff Schiedsrichter Horisberger die Partie und die Saison ab.
Der Servette FC beendet die zweite Spielzeit nach dem Aufstieg auf dem hervorragenden dritten Platz. Mit mehr Effizienz und Konstanz wäre gar noch mehr drin gelegen. Nun hoffen wir auf eine Rückkehr der Fans im Juli und auf eine spannende und erfolgreiche Saison 2021/2022.
Servette FC – FC St. Gallen 1879 1:2 (0:2)
Stade de Genève : 100 Zuschauer
Schiedsrichter : Stefan Horisberger ; Jan Köbeli, Benjamin Zürcher
VAR : Sven Wolfensberger ; Alessandro Dudic
Tore : 12' Diarrassouba (0:1), 45' Besio (0:2), 56' Fofana (1:2)
Servette FC : Kiassumbua ; Diallo, Rouiller (46' Vouilloz), Severin, Clichy ; Cespedes (46' Fofana) ; Cognat, Valls ; Stevanovic (59' Alves), Kyei, Schalk
FC St. Gallen 1879 : Watkowiak ; Sutter, Nuhu, Letard (72' Ajeti), Traoré (57' Heule) ; Jacovic ; Staubli, Simon ; Diarrassouba ; Besio (68' Mayer), Campos (68' Gonzalez)
Verwarnungen : 50' Clichy, 76' Staubli, 84' Diallo
Bemerkungen : Servette ohne Imeri, Koné, Sauthier (Gesperrt), Antunes, Henchoz, Ondoua (Verletzt), Ambassa, Guérin, Magnin, Mazzolini, Mendy, Monteiro, Nyakossi, Omeragic, Opoku, Pédat, Regillo, Sawadogo, Wieland (Nicht im Aufgebot), 14' Tor von Stevanovic wegen Handspiels aberkannt ; St. Gallen ohne Cabral, Kräuchi, Muheim (Verletzt), Abaz, Adamu, Ati Zigi, Babic, Duah, Fazliji, Görtler, Guillemenot, Lüchinger, Quintillà, Ruiz, Solimando, Stergiou, Stillhart, Youan (Nicht im Aufgebot)

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