Am Samstag feierte der Servette FC seinen 131. Geburtstag. Zur „Feier des Folgetages“ wollten unsere Servettiens einen alten Vereinsrekord einstellen. Seit 1986 hat der SFC nicht mehr fünf Spiele am Stück gewinnen können. Damals dirigierte Alain Geiger die Defensive – heute das ganze Team. Und der „Dirigent“ stellte vor der Partie auf drei Positionen um. Im Tor kam Ersatztorhüter Joël Kiassumbua zu seinem zweiten Saisoneinsatz. Im Angriff ersetzte Koro Koné den angeschlagenen Grejohn Kyei. In der Defensive rotieren die Innenverteidiger. Steve Rouiller nahm zu Beginn auf der Bank Platz, während Yoan Severin und Vincent Sasso in der Startelf standen.
Waren es die Rochaden, oder doch das Unterschätzen des Gegners? Auf jeden Fall starteten die Liechtensteiner besser in die Partie. Di Giusto spitzelt Sauthier am Strafraum den Ball vom Fuss. Djokic schnappt sich die Kugel und legt von der Grundlinie für Gajic auf. Der kommt frei zum Abschluss und trifft den Pfosten! Das hätte die frühe Führung für den FCV sein müssen, denn der Serbe hatte das leere Tor vor sich. Servette überstand zwar den ersten Schockmoment, fand aber lange Zeit nicht ins Spiel. Ein Weitschuss von Cognat segelte übers Tor hinweg.
Vaduz machte den munteren Eindruck. So auch in der 28. Minute, als Hug auf der linken Seite zur Flanke kam. Kiassumbua will den Ball abfangen, springt aber unglücklich ins Leere. Am hinteren Pfosten bedankte sich Dorn. Der Deutsche grätscht in die Flugbahn und bringt den Aussenseiter in Führung!
Das Heimteam musste reagieren. Aber es kam gar nichts von Alain Geigers Truppe. Zwar hatte man deutlich mehr Spielanteile, doch die Offensive war mit der Farbe „Beige“ zu vergleichen. Blass und ohne Kreativität musste man mit einem Rückstand in die Pause.
Dies sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern. Clichy startete einen Solo-Lauf über die linke Seite. Der Franzose passt zu Koné, der Simani mit einer Finte täuschen konnte. Der Abschluss war dennoch zu harmlos, um FCV-Goalie Büchel in Bedrängnis zu bringen.
Die Gäste lauerten weiterhin auf ihre Chancen. Nach 50 Minuten vertändelt Koné einen Ball im Aufbauspiel. Die Vaduzer schalten sofort um. Ein hoher Ball erreicht Djokic. Der beisst sich in einem Zweikampf mit Severin fest. Di Giustio kann die Kugel übernehmen und stürmt auf das Tor. Mit einem Übersteiger lässt er Sasso ins Leere laufen. Auch vor dem Tor behält der schweizer U20-Internationale die Nerven und versenkt eiskalt zum 0:2. Bahnt sich da eine Überraschung an? Noch nicht, denn die Grenats reagieren sofort. Clichy schlägt eine Traumflanke in den Lauf von Stevanovic. Der kann abdrücken und trifft den Kopf von Büchel! Aus der Szene resultieren Kopfschmerzen für den Liechtensteiner und ein harmloser Eckball für den SFC.
Nach 67 Minuten hatte Geiger genug. Drei neue Kräfte sollten das Spiel noch auf die Seite der Genfer kippen. Koné, Schalk und Valls wurden durch Antunes, Imeri und Kyei ersetzt. Der erstgenannte wollte direkt auf sich aufmerksam machen. Ein Distanzversuch des U21-Nationalspielers verfehlte das Ziel jedoch deutlich. Den anderen beiden Jokern gehörte die nächste Szene. Imeri setzt am Strafraumrand zum Laserpass an. Kyei läuft perfekt in Szene und lupft das Leder herrlich zum 1:2 ins Netz! Da war der dringend benötigte Anschlusstreffer!
Trotzdem hatten die Servettiens weiterhin ihre liebe Mühe mit dem Knacken des gegnerischen Abwehrriegels. Der Tabellenletzte rettete die Führung bis weit in die Nachspielzeit. Dann tritt Ondoua nochmals einen Ball in die Gefahrenzone. Schmid verlängert ungewollt zu Stevanovic. Der Bosnier versucht es mit dem Kopf, bringt aber zu wenig Druck hinter den Ball. Büchel kann klären und sichert Vaduz den Vollerfolg im Stade de Genève.
Enttäuscht trotten die Servettiens vom Platz. Vorbei ist es mit dem internen Rekord. Hinzu kommt die verpasste Möglichkeit, sich mit einem Sieg vom Mittelfeld abzusetzen. Dank des Lugano-Siegs gegen Basel, hätte man den zweiten Platz mit vier Zählern Vorsprung festigen können. Nach der Länderspielpause kommen die Tessiner nach Genf. In einem „Sechspunktespiel“ gilt es dort zu gewinnen.
Servette FC – FC Vaduz 1:2 (0:1)
Stade de Genève : 5 Zuschauer
Schiedsrichter : Stefan Horisberger ; Jan Köbeli, Remy Zgraggen
VAR : Esther Staubli ; Raffael Zeder
Tore : 28' Dorn (0:1), 50' Di Giusto (0:2), 76' Kyei (1:2)
Servette FC : Kiassumbua ; Sauthier (82' Rouiller), Sasso, Severin, Clichy ; Ondoua ; Valls (67' Imeri), Cognat ; Stevanovic, Koné (67' Kyei), Schalk (67' Antunes)
FC Vaduz : Büchel ; Dorn, Schmied, Schmid, Simani, Hug ; Gasser (80' Gomes) ; Gajic, Lüchinger ; Di Giusto (90' Rahimi) ; Djokic (69' Sutter)
Verwarnungen : 25' Gasser, 63' Ondoua, 63' Simani, 64' Lüchinger, 89' Sutter, 90' Sasso
Bemerkungen : Servette ohne Alves, Diallo, Fofana, Henchoz (Verletzt), Ambassa, Guérin, Holcbecher, Magnin, Martial, Mazzolini, Monteiro, Nyakossi, Omeragic, Opoku, Regillo, Sawadogo, Vouilloz (Nicht im Aufgebot) ; Vaduz ohne Prokopic, Wieser (Verletzt), Chande, Ibrisimovic, Iodice, Saglam, Santin (Nicht im Aufgebot), 7 Pfostenschuss von Gajic

Social Media