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Basel bereitet Servette keine Mühe - Dritter Sieg in Serie!

07.03.2021 20:54:24 | Peter

VARrückter Heimsieg gegen Basel!

 

Die Saison 2020/2021 gestaltet sich als munteres Auf- und Ab. Ausser Meister YB befindet sich die ganze Liga im Abstiegs- & Europacup-Kampf. Mittendrin auch Servette, das sich zuletzt nach Siegen gegen Zürich und St. Gallen etwas Luft nach Hinten verschaffen konnte. Gestern Abend traf man auf dem FC Basel. Und in Genf wollte man mit einem Sieg bis auf den zweiten Tabellenplatz vorrücken.

Dass der FCB in der momentanen Situation sehr angeschlagen ist, weiss man nicht nur in der Deutschschweiz. Entsprechend drückte Servette von Beginn weg aufs Gaspedal. Sauthiers erster Distanzversuch unterstrich das Begehren des Heimteams. Einige Augenblicke später war es Kyei, der im sündigte. Nach einer Kopfballvorlage von Stevanovic tritt der Franzose alleine vor Goalie Lindner in ein Luftloch. Alles halb so wild, denn der Treffer hätte wegen Abseits nicht gezählt. Basel wirkte verunsichert. Ein missglückter Seitenwechsel von Clichy wird von Kalulu derart unkontrolliert gestoppt, dass Cognat das Leder direkt übernehmen konnte. Der Mittelfeldspieler zieht in Richtung Tor und bedient Kyei. Der taucht alleine vor dem Tor auf und scheitert an Lindner. Der Österreicher pariert mit dem Fuss. Im Stade de Genève standen noch keine zwanzig Minuten auf der Uhr. Trotzdem roch es förmlich nach einer Servette-Führung. Sauthier war der nächste, dessen Abschlussversuch am FCB-Gehäuse vorbeizischte.
Die Gäste vom Rheinknie blieben offensiv harmlos. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis Kalulu so halbwegs zu einer gefährlichen Chance kam. Sasso blockte für seinen Torhüter.
Vorne blieb der SFC die gefälligere Mannschaft. Es fehlte nur noch ein Tor. Dann liess ein Pfiff von Schiedsrichter Dudic aufhorchen. Der Unparteiische ahndete ein Tackling von Kasami an Valls als Foulspiel. Penalty für Servette -­ oder doch nicht? Der VAR schaltete sich ein und bat den Referee an den TV-Bildschirm. Nach kurzer Konsultation kehrte Dudic auf den Rasen zurück und revidierte seinen Entscheid korrekterweise.
Es blieb beim letzten Aufreger der ersten Halbzeit. Als Pausenfazit durfte man zusammenfassen, dass der Servette FC die Partie mehr als im Griff hatte. Offensiv bemüht und defensiv abgeklärt, liess man Torhüter Frick einen ruhigen Abend verbringen. Der SFC-Schlussmann hätte gar Zeit für einen Flammkuchenplausch in Olten gehabt.
Gleich nach dem Seitenwechsel flammte dann aber Hoffnung auf Seite der Gäste auf. Sprichwörtlich brannte es gar im Servette-Strafraum. Frick liess einen Weitschuss von Frei nach vorne abprallen. Kasami ging auf den Abpraller und setzte diesen nebens Tor! Das hätte der rotblaue „Lucky Punch“ sein müssen! Dies alles kurz nachdem Stevanovic die Calvin-Städter bereits hätte in Führung bringen sollen.
So aber kippte das Spielgeschehen wieder zu Gunsten der Gastgeber. Stevanovic legt an der Strafraumgrenze für Schalk auf. Der Niederländer lässt Zuffi stehen und zieht ab. Lindner musste sich da ganz lang machen, um die Kugel noch um den Pfosten zu lenken. Wann sollte das 1:0 fallen? Es blieb die brennendste Frage des Spiels. Dann, nach 62 Minuten, spielte Clichy einen hohen Ball in die Gefahrenzone. Kyei nahm volley ab und liess das Tornetz zappeln! Da war er, der Führungstreffer! Doch der Linienrichter hob die Fahne. Wieder musste Dudic die Szene am Monitor analysieren. Der Schiedsrichter notierte, dass Basels Cardoso die Flanke minim mit dem Kopf abfälschte. Folglich kein Abseits und Tor für den SFC! Ein strittiger Entscheid, den man auf Seiten der Genfer gerne annahm. Beim FCB hinterliess der „Schocker“ Spuren. Und die Servettiens suchten den nächsten Torerfolg. In der 71. Minute bringt Stevanovic einen Ball von rechts ins Zentrum. Petretta geht dazwischen und klärt – bis zu Ondoua. Der Kameruner kommt herangerauscht und wuchtet die Kugel mit brachialer Gewalt ins Tor! Lindner bleibt bei diesem Geschoss das Nachsehen.
Die 2:0-Führung gab Servette den notwendigen Komfort um Experimente zu wagen. Der junge Diogo Monteiro kam kurz vor Schluss zu seinem Profidebüt. Und was der 16-jährige mitansehen musste, war wie Zhegrova sich im genfer Strafraum hinlegt. Es roch sehr stark nach einer Schwalbe. Der VAR hatte seinen Arbeitsplatz aber wahrscheinlich schon aufgeräumt. So kam Basel mit Toptorschütze Cabral vom Punkt zum Ehrentreffer. Doch beim 2:1 sollte es bleiben.

Servette sichert sich den dritten Sieg in Folge. Damit darf man nächste Woche mit breiter, aber nicht zu breiter Brust ins Wallis zum FC Sion reisen. Denn der Erzrivale zeigte heute gegen den FC Lausanne-Sport ein Lebenszeichen. Trainiert von Präsident Christian Constantin gewannen die Sittener auswärts mit 3:1.

Servette FC – FC Basel 1893 2:1 (0:0)

Stade de Genève : 5 Zuschauer
Schiedsrichter : Alessandro Dudic ; Marco Zürcher, Efe Kurnazca
VAR : Lionel Tschudi ; Jan Köbeli
Tore : 62' Kyei (1:0), 71' Ondoua (2:0), 90'+3 Cabral (2:1)

Servette FC : Frick ; Sauthier, Sasso, Severin, Clichy ; Ondoua (87' Mendy) ; Valls (89' Monteiro), Cognat (87' Cespedes) ; Stevanovic, Kyei (72' Koné), Schalk (72' Imeri)

FC Basel 1893 : Lindner ; van der Werff (82' Hunziker), Klose, Cardoso, Petretta ; Frei, Zuffi (72' Bunjaku) ; Males (59' Zhegrova), Kasami, Kalulu (72' Chiappetta) ; Cabral

Verwarnungen : 39' Severin, 49' Cardoso

Bemerkungen : Servette ohne Alves, Antunes, Diallo, Fofana, Henchoz, Rouiller (Verletzt), Ambassa, Guérin, Holcbecher, Magnin, Martial, Mazzolini, Nyakossi, Omeragic, Opoku, Regillo, Sawadogo (Nicht im Aufgebot), SFC-Pflichtspieldebüt von Diogo Monteiro ; Basel ohne Cömert (Gesperrt), Abrashi, Hajdari, Isufi, Jorge, Marchand, Padula, Pululu, Sène, van Wolfswinkel, von Moos, Widmer, Xhaka (Verletzt), Chipperfield, Gebhardt, Spataro, Stocker, Vishi (Nicht im Aufgebot)