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Punktgewinn in letzter Sekunde

18.02.2021 15:24:39 | Peter

Das Penaltydebakel geht weiter

 

Bereits vor dem Anpfiff des Nachtragsspiels gegen Lugano überraschte Alain Geiger mit seiner Startaufstellung. Der genfer Übungsleiter liess Mendy und Koné für Schalk und Kyei starten. Zudem kam es zur Rochade in der Innenverteidigung. Der wiedergenesene Sasso lief an der Seite von Vouilloz auf.

Für den ersten Aufreger sorgte aber ein Akteur, der schon öfters in der Startelf stand. Imeri prüfte Baumann nach 8 Minuten mit einer gefährlichen Direktabnahme. Der darauffolgende Eckball sorgte direkt wieder für einen Aufschrei. Lavanchy blockte den Flankenball im Fallen mit der Brust. Der Luganesi landete auf dem Leder und berührt dieses wahrscheinlich mit der Hand. Servette reklamierte einen Penalty. Der VAR meldete sich, warum auch immer, zum wiederholten Mal nicht. Auch einige Augenblicke später hätte der VAR sich einschalten müssen. Lavanchy steigt ungewollt gefährlich gegen Valls ein. Als Konsequenz gab es Gelb. Ein mildes Urteil.
Dass die Tessiner auch Fussball spielen können, zeigten sie in der 18. Minute. Bottani hebelt die Servette-Abwehr mit einem Steilpass aus. Sabbatini lief in Position, legte quer und liess Abubakar den Rest machen. Der Winterzugang der Bianconeri hatte das leere Tor vor sich. Eine Chance, welche er sich nicht nehmen lassen wollte. 1:0 Lugano – schon wieder ein frühes Gegentor!
Und genau dieser Treffer schien Lugano zu beflügeln. Nach einer missglückten Ballannahme von Sauthier, machten Bottani und Guerrero das Spiel schnell. Guerrero bedient Abubakar, der Fricks Beweglichkeit prüfte. Der Servette-Schlussmann hielt dicht – und seine Farben im Spiel. Auch sein Gegenüber blieb nicht unterbeschäftigt. Nach 23 Minuten krallte sich Baumann einen Sasso-Kopfball. Da hätte ebenfalls nicht viel gefehlt. Knappe fünf Minuten später war aber auch Baumann geschlagen. Valls schlägt einen Eckball zur Mitte. Abubakar steigt hoch und lenkt die Flugbahn des Balles über seinen Torhüter hinweg. Am hinteren Pfosten lauerte Mendy, der volley das leere Tor verfehlte! Da muss man sich in Genf nicht wundern, wenn man sich nicht aus dem Tabellenmittelfeld schiessen kann.
Bis zur Pause blieb es bei der knappen Lugano-Führung. Beim SFC kein Grund für Unsicherheiten. Der die Geiger-Truppe kam besser auf den Platz zurück. Koné erläuft sich einen missratenen Rückpass. Der Ivorer lässt Ošs aussteigen und sucht sofort den Abschluss. Jubeln darf Koné trotzdem nicht. Sein Schuss Versuch landete am Aussennetz. Danach flachte das Spiel ab. Wenig Chancen = wenig Tormöglichkeiten. Es dauerte bis kurz vor Schluss, ehe nochmals etwas Stimmung auf dem Platz aufkam. Nach einem Kopfballduell mit Macek sackte Stevanovic zu Boden. Und jetzt gab es den Penalty! Nach zwei verschossenen Elfmetern gab Kyei die Verantwortung ab. Schalk übernahm und scheiterte kläglich mit einem Schuss mitten aufs Tor. Da flogen wohl ein paar Fernbedienungen durch die Wohnzimmer des Servette-Anhangs. Es drohte die Niederlage. Die Grenats rannten nochmals an. Ein hoffnungsloser Ball in die Spitze wurde von Covilo geklärt. Valls nahm das ganze Risiko und versuchte den Abpraller per Direktabnahme aufs Tor zu feuern. Der Ball rutscht über den Rist des Franzosen. Das macht jedoch gar nichts, denn der verunfallte Schuss entpuppte sich als ideale Vorlage für Schalk. Der Niederländer kam unbehelligt zum Abschluss und machte seinen Fehlversuch wieder wett. Das verdiente 1:1 fällt mit dem Schlusspfiff und rettet dem SFC einen Punkt.

Damit verpasst man es ein weiteres Mal, aus einer grundsätzlich akzeptablen Leistung Profit zu schlagen. Das Pech klebt den Servettiens an den Sohlen. Mit etwas mehr Konstanz könnte man problemlos im vorderen Viertel mitspielen. Nun klebt man im Mittelfeldsumpf fest. Gegen YB braucht es am Sonntag einen Exploit, um etwas an dieser Situation zu ändern. Die Erfahrungswerte zeigen jedoch, dass dies trotzdem kein unmögliches Unterfangen ist.

FC Lugano – Servette FC 1:1 (1:0)

Stadio di Cornaredo : 5 Zuschauer
Schiedsrichter : Lukas Fähndrich ; Marco Zürcher, Pascal Hirzel
VAR : Esther Staubli ; Luca Cibelli
Tore : 18' Abubakar (1:0), 90'+3 Schalk (1:1)

Servette FC : Frick ; Sauthier (67' Schalk), Vouilloz, Sasso, Clichy ; Cognat, Valls ; Stevanovic, Imeri (83' Rouiller), Mendy ; Koné (67' Kyei)

FC Lugano : Baumann ; Kecskés, Ošs, Daprelà (78' Facchinetti) ; Custodio (78' Macek) ; Lavanchy, Sabbatini, Lovric (69' Covilo), Guerrero ; Abubakar (85' Ardaiz), Bottani (78' Gerndt)

Verwarnungen : 9' Lavanchy, 22' Ošs, 45' Stevanovic, 60' Cognat, 80' Sabbatini, 86' Macek, 88' Bottani

Bemerkungen : Servette ohne Cespedes (Gesperrt), Alves, Antunes, Diallo, Fofana, Henchoz (Verletzt), Ambassa, Guérin, Mazzolini, Monteiro, Nyakossi, Omeragic, Ondoua, Opoku, Regillo (Nicht im Aufgebot), 87' Schalk verschiesst Foulpenalty ; Lugano ohne Maric (Verletzt), Centinario, De Queiroz, Guidotti, Opara, Monzialo, Pietrogiovanna, Soldini, Stefanovic (Nicht im Aufgebot)