Blamabler Auftritt in Luzern
Heftiger Taucher in der Zentralschweiz
Nach einem Unentschieden gegen den FC Lausanne-Sport, wollten die Servettiens im zweiten Pflichtspiel des Jahres einen Sieg einfahren. Es endete im Desaster.
Dabei startete das Spiel genau nach dem Gusto des Servette-Anhangs. Valls wird nach fünf Minuten von Grether im Strafraum zu Boden gerissen. Schiedsrichter Horisberger zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt. Kyei lief an und schoss präzise in die linke Ecke. Goalie Müller roch den Braten und kratzte die Kugel von der Linie. Der Deutsche im Tor der Luzerner durfte sich nicht zu lange feiern lassen. Denn die Rhône-Städter lancierten den nächsten Angriff. Stevanovic spielt scharf von rechts zur Mitte. Dort verpasst Kyei haarscharf. Der Stürmer schlägt am Ball vorbei und trifft Gegenspieler Lucas. Für den ist die Partie sofort vorbei. Der Verteidiger muss vom Platz transportiert werden. Der frühe Wechsel wirkte sich nicht gerade positiv auf die Defensive des Heimteams aus. Ein weiter Ball von Rouiller knockte die gesamte FCL-Hintermannschaft aus. Kyei sucht den Abschluss und scheitert wieder an Müller.
Kurz vor der Pause tankte sich wieder Kyei auf der linken Seite durch. Der Franzose will für Stevanovic auflegen. Müller wirft sich dazwischen und kann mit seiner Abehraktion sogleich den Gegenangriff lancieren. Schaub macht das Spiel schnell und bedient Sorgic mit einem Zuckerpass. Der Angreifer lässt sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und verwandelt eiskalt zum 1:0. Ein Schocker vor der Pause – und einer gleich danach.
Denn nun muss sich auch ein Servettien verletzt auswechseln lassen. Sasso muss durch Severin ersetzt werden. Und es kam noch schlimmer. In der 52. Minute bringen die Grenats das Leder nicht aus der Gefahrenzone. Frýdek spitzelt zu Schulz und der schraubt mühelos auf 2:0 hoch.
Das darf doch nicht wahr sein! Servette hatte die Partie fest im Griff. Nun rennt man einem Rückstand von zwei Toren nach. Und man machte sich das Leben nicht einfacher. Nach einem Corner ringt Diallo Schürpf nieder. Der Schiedsrichter reagiert zuerst nicht, wurde aber vom VAR auf die Szene hingewiesen. Ein kurzer Blick auf den Fernseher genügte, und schon durfte sich Schulz den Ball zum Penalty bereitlegen. Der zeigte den Genfern, wie man einen Strafstoss tritt und versteckte die Kugel im Winkel.
Sportlich war das Ding gelaufen. Was dann folgte war beschämend. Der kurz zuvor eingewechselte Imeri flog innerhalb rekordverdächtiger 150 Sekunden holte sich der Offensivspieler Gelb-Rot ab. Erst ein taktisches Foul an Schwegler, dann ein hähmisches Applaudieren gegen den Unparteiischen. Schon stand der U21-Nationalspieler unter der Dusche. Und da hätte er nicht lange alleine bleiben dürfen. Der bereits verwarnte Diallo tritt einen Ball weg, um einen schnellen Angriff der Leuchtenstädter zu unterbinden. Horisberger zeigte Erbarmen und beliess es bei einer mündlichen Ermahnung. Fussball wurde zwar auch noch gespielt, allerdings ohne Highlights.
Der SFC verliert völlig verdient mit 3:0 in Luzern. Bereits am Wochenende kommt es zur Revanche gegen denelben Gegner. Dann mit einem hoffentlich ordentlicheren Auftritt.
FC Luzern – Servette FC 3:0 (1:0)
Swissporarena : 5 Zuschauer
Schiedsrichter : Stefan Horisberger ; Jan Köbeli, Remy Zgraggen
VAR : Fedayi San ; Mirel Turkes
Tore : 45'+3 Sorgic (1:0), 56' Schulz (2:0), 72' Schulz (Foulpenalty) (3:0)
Servette FC : Frick ; Sauthier (60' Diallo), Rouiller, Sasso (52' Severin), Clichy ; Cespedes ; Valls, Cognat ; Stevanovic (75' Imeri), Kyei (60' Koné), Fofana (46' Schalk)
FC Luzern : Müller ; Schwegler, Lucas (27' Emini), Knezevic, Frýdek ; Schulz ; Ugrinic, Grether (70' Tasar) ; Schaub (70' Ndiaye) ; Sorgic, Schürpf (87' Bürki)
Verwarnungen : 5' Grether, 36' Fofana, 53' Cespedes, 57' Schwegler, 71' Diallo, 77' Imeri
Gelb-Rot : 77' Imeri
Bemerkungen : Servette ohne Guérin, Henchoz (Verletzt), Alves, Holcbecher, Martial, Mazzolini, Mendy, Monteiro, Nyakossi, Omeragic, Ondoua, Opoku, Regillo, Vouilloz (Nicht im Aufgebot), 5' Kyei verschiesst Foulpenalty ; Luzern ohne Binous, Ndenge (Verletzt), Alabi, Alounga, Balaruban, Carbonell, Hermann, Jacot, Jashari, Lang, Molliqaj, Owusu, Radtke, Wehrmann, Zivkovic (Nicht im Aufgebot)