Lausanne feiert ersten Derby-Sieg im neuen Stadion
Frühe Gegentore brechen Servette das Genick
Zum ersten Mal lief der Servette FC im neuen Stade de la Tuilière gegen den FC Lausanne-Sport auf. Bei der Premiere auf genfer Seite nicht dabei war Boubacar Fofana. Der Franzose brach sich im Spiel gegen den FC St. Gallen das Schlüsselbein. Alex Schalk nahm seinen Platz in der Startelf ein.
In der Eiseskälte von Lausanne wollte sich Alain Geiger nicht mit einem hitzigen Derby aufwärmen. Viel lieber hätte er sich ein frühes Tor gewünscht, um keine Hektik aufkommen zu lassen. Stevanovic wollte den Wunsch des Trainers erfüllen und prüfte Diaw bereits in den Startminuten. Geigers Gegenüber, Giorgio Contini, hegte vermutlich denselben Wunsch. Und seine Spieler setzten die Vorgabe deutlich besser um. Boranijasevic bedient Guessand, der dreht sich um Rouiller herum und erwischt Frick, aus spitzem Winkel, zum 1:0. Und das Heimteam legte gleich nach. Nur drei Minuten nach dem Führungstreffer, kombiniert sich Lausanne nach vorne. Mahou lanciert Flo auf dem linken Flügel. Der Norweger umkurvt Sauthier und passt scharf zur Mitte. Dort steht Puertas goldrichtig und erhöht mühelos auf 2:0. Ein Horrorstart für die Servettiens, welche in den ersten Minuten überfordert scheinen. Ein weiterer Abschluss von Boranijasevic verfehlt das genfer Gehäuse nur um wenige Zentimeter. Wenig später muss Guessand das 3:0 erzielen. Der Franzose verpasst eine Hereingabe von Flo nur ganz knapp.
Es brauchte eine gute halbe Stunde, bis die Grenats sich offensiv gefährlich präsentieren konnten. Kyei drückt an der Strafraumgrenze ab. Jenz fälscht leicht ab und zwingt Diaw zu einer Flugeinlage. Der LS-Keeper kann die „Null“ bis zur Pause halten.
Vom Pausentee aufgewärmt, gehörten Lausanne auch die Startminuten in der zweiten Hälfte. Boranijasevic schickt Guessand in die Tiefe. Der Stürmer sucht den Abschluss, findet aber seinen Meister in Jérémy Frick. Nun folgte endlich die Reaktion des Servette FC. Schalk verlängert einen hohen Ball zu Cognat. Der schüttelt Boranijasevic ab und legt quer. Kyei steht alleine vor dem leeren Tor und verkürzt auf 2:1. Dem Assistgeber gehörte dennauch die nächste Aktion. Von Stevanovic bedient, zieht Cognat auf der rechten Seite davon. Der Franzose sucht den Abschluss. Barès fälscht entscheidend ab und lenkt das Leder um den Pfosten herum. Den darauf folgenden Eckball trat Imeri zur Mitte. Cespedes versuchte sich aus unmöglichem Winkel und trifft den Pfosten! Es war zum Haare raufen! Aber es roch nach dem Ausgleichstreffer. Nach 69 Minuten rollte der nächste Angriff der Gäste an. Am Sechzehnerrand spielen Imeri und Cespedes einen Doppelpass. Puertas geht aggressiv dazwischen und kann einen Konter einläuten. Mahou nimmt Tempo auf und stürmt in Richtung andere Platzhälfte. Die Nizza-Leihgabe beweist übersicht und bedient den mitgeeilten Puertas. Der zeigt keine Nerven und zimmert die Kugel zum 3:1 unter die Latte. Ein „Gamebreaker“, der dem SFC den letzten Mut nahm. Die Waadtländer spielten die Partie ruhig herunter und sichern sich den Derby-Sieg.
Damit verpasst es Servette, Boden auf die vorderen Tabellenplätze gut zu machen. Wieder kassiert man frühe Gegentore. Wieder muss man unnötig Kraft aufwenden, um den Rückstand aufzuholen. Für die körperlich strapazierten Genfer keine einfache Situation. Immerhin soll Gaël Ondoua bald wieder auf den Platz zurückkehren. Der Kameruner vermeldete auf Twitter, dass er dem Verein die Stange hält. Nebst den Wechselgerüchten zwang eine Corona-Infektion den Mittelfeldpuncher zu einer Pause. Bringt er die notwendige Stabilität in der Defensive zurück? Wir hoffen es. Denn bereits am Mittwoch kommt es zum nächsten Nachtragsspiel gegen den FC Lugano. Dafür muss die Mannschaft durch die ganze Schweiz reisen. Am Sonntag darauf wartet der souveräne Leader aus Bern auf die Calvin-Städter.
FC Lausanne-Sport – Servette FC 3:1 (2:0)
Stade de la Tuilière : 5 Zuschauer
Schiedsrichter : Lionel Tschudi ; Devis Dettamanti, Jonas Erni
VAR : Urs Schnyder ; Nico Gianforte
Tore : 7' Guessand (1:0), 10' Puertas (2:0), 53' Kyei (2:1), 69' Puertas (3:1)
Servette FC : Frick ; Sauthier, Rouiller, Severin (75' Mendy), Clichy ; Cespedes (85' Holcbecher) ; Cognat, Valls (46' Imeri) ; Stevanovic, Kyei (75' Koné), Schalk (67' Alves)
FC Lausanne-Sport : Diaw ; Loosli, Jenz, Nanizayamo ; Boranijasevic, Barès (75' Da Cunha), Kukuruzovic, Flo ; Puertas ; Guessand (85' Lukembila), Mahou (89' Thomas)
Verwarnungen : 41' Loosli, 56' Kukuruzovic, 72' Cespedes
Bemerkungen : Servette ohne Antunes, Diallo, Fofana, Henchoz, Sasso (Verletzt), Ambassa, Guérin, Martial, Mazzolini, D. Monteiro, Nyakossi, Omeragic, Ondoua, Opoku, Regillo (Nicht im Aufgebot), 55' Pfostenschuss von Cespedes ; Lausanne ohne Bolingi, Brazão, Falk, Geissmann, E. Monteiro, Turkes, Zekhnini, Zohouri (Verletzt), Cueni, Hysenaj, J. Monteiro, Rochat, Sanches, Schmidt (Nicht im Aufgebot)