Thun verabreicht dem SFC eine kalte Dusche

22.07.2020 23:34:58 | Peter

Von A-Z vorgeführt

 

In der momentanen Sommerzeit reisen Herr und Frau Schweizer, Corona sei Dank, in die Berge, statt ans Meer. Trotzdem wollte der Servette FC heute keinen Urlaubsausflug ins berner Oberland unternehmen. Mit dem FC Thun wartete ein tiefer klassierter Gegner, der sich in den letzten Runden aber in fabelhafter Form präsentiert hatte.

Der FCT knüpfte aber genau dort an, wo man in den letzten Spielen aufgehört hatte. Schon in der Startphase zirkelte Tosetti einen Eckball in den genfer Sechzehner. Abwehrhüne Havenaar nutzte jeden Zentimeter seines Körpers und wuchtete das Spielgerät zum 1:0 ins Netz. Dem stark ersatzgeschwächten Servette trat der frühe Gegentreffer nicht gut. Glarner setzt sich gegen Debütant Mazzolini durch. Der Ball gelangt zu Castoman, welcher dann allerdings verzieht. Die Grenats blieben harmlos. Für die Unterhaltung waren nur die Oberländer besorgt. Stillhart verpasste es nach 28 Minuten gleich doppelt, das Skore zu erhöhen. Keine fünf Minuten danach, halfen dafür seine Teamkollegen nach. Wieder segelte ein Corner von Tosetti zur Mitte. Das Leder plumpste erst auf Kablans Schulter, und von da zum 2:0 ins Tor. Ein weiterer bitterer Dämpfer für den SFC, der sich so langsam aus der Umklammerung lösen konnte. Mazzolini rückte auf und flankte von rechts ins Zentrum. Dort unterläuft Kablan den hohen Ball und lässt Koné zum Kopfballabschluss kommen. Der spitze Winkel verunmöglichte es dem Servette-Angreifer aber, Thun-Goalie Faivre ernsthaft in Verlegenheit zu bringen.
So kam die Heimmannschaft zu einer nächsten guten Möglichkeit. Bandé bedient Tosetti auf dem rechten Flügel. Dieser spielt hoch auf den freistehenden Munsy, der aus bester Position am Tor vorbei köpft. Die Servette-Fans vor den TV-Geräten erwarteten endlich eine Reaktion. Und die kam ­ wenn auch nur kurzzeitig. Stevanovic beweist eine gute Übersicht und legt für Schalk auf. Der Niederländer drapiert sich die Kugel und und drückt ab. Der Abschluss landete knapp neben dem Tor.
Noch vor der Pause erlief sich Munsy einen langen Ball. Der momentan beste Stürmer der Thuner lässt Mazzolini aussteigen und prüft Frick aus spitzem Winkel. Damit war die Situation aber noch nicht bereinigt. Castroman kam am Strafraumrand wieder in Ballbesitz. Der Schweiz-Spanier hatte viel zu viel Zeit um sich in Abschlussposition zu bringen. Frick holte mit einer Flugeinlage die Kohlen aus dem Feuer.
Es war eine Halbzeit zum Vergessen. Der FC Thun war den Genfern in allen Belangen überlegen.
Und auch nach dem Tee spielte nur das Team von Marc Schneider. Castroman schickt Munsy auf die Reise. Der spielt Katz und Maus mit Verteidiger Rouiller und behält auch vor dem Tor die Ruhe. Munsy trifft zum 3:0 nach 50 Minuten. Die Servettiens liefen in Gefahr, sich komplett auseinandernehmen zu lassen. Es brauchte dringend ein Anschlusstor. Nur zwei Minuten nach dem Gegentor spielte Ondoua einen cleveren Pass zu Schalk. Der Stürmer tauchte alleine vor Faivre auf und erwischte diesen, zum 3:1, in der nahen Ecke. Ein Aufbäumen des Aufsteigers wollte Thun dann nicht mehr zulassen. Der bullige Munsy pflügt sich an Sauthier vorbei. Es folgt das Zuspiel auf Salanovic, der wiederum Castroman bedient. Die Abstimmung in der genfer Defensive glich einem Hühnerhaufen. Castroman konnte es egal sein. Der Regisseur schob zum 4:1 ein.
Nun beruhigte sich die Partie ein wenig. Beide Trainer fanden Zeit, um frischen Wind in ihre Mannschaften zu bekommen. Auch hier lag Fortuna voll auf Seiten der Rotweissen. Joker Karlen lanciert nach 71 Minuten Ridge Munsy. Dieser lässt Vouilloz stehen, legt sich den Ball an Rouiller und Frick vorbei und trifft zum 5:1 ins leere Tor.
Der Drops war endgültig gelutscht. Während Thun einen Gang zurückschaltete, brachte Servette keinen Gang hoch. Geiger resignierte und liess auch Henchoz in der Abwehr zu seinem Debüt kommen. Die restliche Spielzeit lief ohne grössere Aufreger ab und endete mit dem hochverdienten Sieg für das Heimteam.

An diesem heissen Sommerabend wird Servette kalt geduscht. Wir hoffen, dass die Niederlage beim Team von Alain Geiger keinen grossen Knacks hinterlassen hat. Dank den Niederlagen des FC Luzerns und des FC Zürichs bleibt in der Tabelle alles beim Alten. Mit einem Sieg am Sonntag gegen Xamax könnte man einen weiteren Schritt in Richtung Europa-League-Qualifikation machen. Doch auch diese Partie muss zuerst gespielt werden.


FC Thun – Servette FC 5:1 (2:0)

Stockhorn Arena : 1'000 Zuschauer
Schiedsrichter : Alain Bieri ; Alain Heiniger, Christopher Chaillet
VAR : Sandro Schärer ; Raffael Zeder
Tore : 8' Havenaar (1:0), 32' Kablan (2:0), 50' Munsy (3:0), 52' Schalk (3:1), 56' Castroman (4:1), 71' Munsy (5:1)

Servette FC : Frick ; Sauthier, Vouilloz (77' Henchoz), Rouiller, Mazzolini (61' Gonçalves) ; Maccoppi (61' Alves) ; Stevanovic (77' L. Monteiro), Ondoua ; Cespedes ; Koné, Schalk (64' Ajdini)

FC Thun : Faivre ; Glarner, Havenaar, Stillhart, Kablan (59' Hefti) ; Fatkic ; Tosetti (59' Karlen), Hasler ; Castroman (75' Breitenmoser) ; Munsy (75' Chihadeh), Bandé (56' Salanovic)

Verwarnungen : 41' Mazzolini, 52' Rouiller, 76' Glarner

Bemerkungen : Servette ohne Cognat (Gesperrt), Iapichino, Imeri, Kyei, Routis, Sasso, Severin, Tasar (Verletzt), Castanheira, Holcbecher, Martial, D. Monteiro, Omeragic, Opoku (Nicht im Aufgebot), SFC-Pflichtspieldebüt für Noah Henchoz, Matteo Mazzolini ; Thun ohne Bertone, Rapp (Gesperrt), Bigler, Hediger, Roth, Sutter (Verletzt), Joss, Rodrigues, Vasic, Wetz, Ziswiler (Nicht im Aufgebot)