Der Kunstrasen ist beschlossene Sache!

05.02.2020 00:48:36 | Peter

Servette spielt nächste Saison definitiv auf Kunstrasen!

 

Der Aufschrei war gross. Letzte Woche sickerten erste Informationen durch, dass im Stade de Genève ab nächster Saison auf Kunstrasen gespielt werden soll. Am Dienstagnachmittag wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Die Fondation du Stade de Genève, ihrerseits Inhaberin des Stadions, sass mit Vertretern des Servette FC und der Stadt an einen Tisch. Der Kunstrasen ist beschlossene Sache!

Trotz vehementer Gegenstimmen von Fans, sind die Würfel gefallen. Im Internet und mit Spruchbändern beim Spiel gegen den FC Thun wurde Kritik am Vorhaben der Verantwortlichen geäussertv. Mangels Alternativen nach dem abgesägten Projekt "Pré-du-Stand" musste aber eine zeitnahe Lösung gefunden werden. Im Stade de Genève sollen künftig die Trainingsheinheiten der 1. Mannschaft, der U21, sowie der NLA-Damen abgehalten werden. Die Junioren werden bis auf weiteres im Stade de Balexert in Châtelaine trainieren. Wie Radio Lac berichtet belaufen sich die Kosten für den Kunstrasen auf 1,6 Mio. Franken. Es wurde nicht kommmuniziert, zu wie vielen Teilen dieser Betrag mit Steuergeldern finanziert werden soll.

Bauarbeiten kollidieren mit allfälligen Europa-League-Terminen

Gemäss Informationen von Radio Lac, wird der Kunstrasen direkt nach Saisonende verlegt. Die Umbauarbeiten sollen sich bis Mitte August erstrecken. Somit ist klar, dass die Servettiens mit 2-3 Auswärtsspielen in die Saison 2020 / 2021 starten werden. Pikant! Sollte das Team von Alain Geiger die laufende Spielzeit auf einem europäischen Platz abschliessen, müssten EL-Qualifikationsspiele im Exil austragen werden. Geografisch kämen dann entweder das Stade de la Maladière (Neuchâtel), oder das brandneue Stade de la Tuilière (Lausanne) in Frage. Im ungünstigsten Fall, würde Servette so das erste offizielle Spiel im neuen Stadion des FC Lausanne-Sport bestreiten! Aufgrund der Rivalität der beiden Vereine ein Schlag ins Gesicht jedes Lausanne-Fans!

Nicht zwingend ein Entscheid für die Ewigkeit

Trotzdem erklärte Didier Fischer gegenüber dem genfer Lokalradio die Wichtigkeit dieser Investition. Fischer liess aber durchsickern, dass der Wechsel nicht von permanenter Dauer sein muss. Der Servette FC fokussiert sich weiterhin auf den Bau eines eigenen Trainingszentrums. Hierfür sollen weitere Projekte ausgearbeitet werden. Eine Rückkehr auf Naturrasen könnte frühestens in drei Jahren zur Debatte stehen.

Der Servette RC wird ausquartiert

Als Präsident der Fondation 1890 war Fischer mit einem weiteren Problem konfrontiert. Die Fondation 1890 kümmert sich ebenfalls um die Finanzierung des Servette RC. Die unterschiedlichen Platzmarkierungen (Fussball & Rugby) hätten quasi wöchentlich erneuert werden müssen. Das hätte zu Mehrkosten und zu Platzschliessungen geführt. Deshalb fiel der Entschied zu Gunsten des Fussballvereins aus. Dieser benötigt das Stadion für seine Spiele in der Super League. Der Rugby-Club muss sich im Sommer eine neue Spielstätte suchen.