Testspielsieg gegen GC & Kommentar von Mychell Chagas

30.06.2019 19:12:38 | Peter

„Heisser“ Test in Fribourg – Servette schlägt GC

 

44 Schweizermeistertitel versammelten sich gestern Abend im Stade Universitaire de Saint Léonard in Fribourg. Der Servette FC testete hinter verschlossenen Toren gegen den Rekordmeister aus Zürich. Auf Einladung des Vereins durften Kevin und Peter dem Spiel im „Exklusiveinsatz“ für maroons.ch beiwohnen.

Bei brütender Hitze setze Servette zu Beginn auf Pressing. Die Grasshoppers liessen sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen und hielten gut dagegen. Bereits früh zeigte sich die harte Gangart, welche die Deutschschweizer anschlagen wollten. Die wendigen Servettiens wurden mit viel Körpereinsatz in die Schranken gewiesen. So sollte es auch sein, dass die Blau-Weissen zur ersten guten Szene der Partie kamen. Gjorgiev lief, nach einer knappen Viertelstunde, an Severin vorbei und zwang Frick zu einer ersten Rettungstat. Nur zwei Minuten später sauste ein Sukacev-Abschluss knapp am Genfer Gehäuse vorbei. In einem ausgeglichenen Spiel kamen auch die Servettiens zu Törmöglichkeiten. In der 30. Minute bringt Imeri das Leder mit einem scharfen Flachpass von rechts in den Strafraum. Koné lässt durch und Stevanovic hämmert den Ball aus zehn Metern übers Tor. Spielerisch war der SFC den Grasshoppers überlegen. Das zeigte sich auch nach 34 Minuten, als Schalk am Ende einer Genfer Ballstafette stand. GC-Keeper Salvi musste den Abschluss des Niederländers mit einer Flugeinlage abwehren.
Beim Seitenwechsel wechselte Uli Forte auf Seiten der Zürcher seine ganze Mannschaft aus. Nur Torhüter Salvi durfte auf dem Platz bleiben. Alain Geiger entschied sich, seine Spieler Stück für Stück im Verlauf der zweiten Hälfte zu ersetzen.
Nach Wiederanpfiff kamen die „Hoppers“ beinahe zum ersten Torerfolg. Testspieler Francis tauchte alleine vor Kiassumbua auf. Der Angreifer zeigte Nerven und scheiterte am gut reagierenden Schlussmann. Servette reagierte umgehend und kam selbst zu einer guten Möglichkeit. Konés Kopfballversuch konnte von Salvi pariert werden. Das Spiel drehte sich nun zu Gunsten der Grenats. Die Umstellung der kompletten Mannschaft wirkte sich auf Seiten der Grasshoppers nicht förderlich auf den Spielfluss aus. Schalk vergab nach einer guten Stunde per Fallrückzieher die nächste gute Chance des SFC. Zwanzig Minuten vor Schluss prescht Sauthier in die gegnerische Gefahrenzone. Der Rechtsverteidiger legt von der Grundlinie auf den Sechzehnerrand zurück, wo Cespedes direkt abdrückt. Salvi hält mit einem klasse Reflex. Seine Vorderleute lancieren sofort den Gegenangriff. Pusic kommt zum Abschluss und zwingt Kiassumbua zu einer Parade. Die Grenats liessen nicht locker und kamen durch Cespedes zu einer weiteren Möglichkeit. Der Schuss des Mittelfeldspielers konnte aber wieder von Salvi entschärft werden. Dies motivierte unsere Nummer 5 aber noch mehr. In der 85. Minute chippt wieder Cespedes die Kugel über die gegnerische Verteidigung hinweg. Chagas kann den Ball mitnehmen und lupft den Ball über den herausstürmenden Keeper. Der Abschluss landet auf dem Tor, doch Salvi holt den Servette-Angreifer rustikal von den Beinen. Für den Schiedsrichter ein klares Verdikt. Sofort kommt der Pfiff und der Fingerzeig auf den Penaltypunkt. Chagas läuft an, schickt Salvi mit einer Täuschung in die Ecke und schiebt flach in die Mitte ein. Das späte, aber verdiente 1:0 für den SFC war Tatsache und sollte sogleich das letzte Highlight der Partie gewesen sein.

Die Grenats setzen sich mit 1:0 gegen GC durch. Trotz körperlich anstrengenden Bedingungen wusste die Geiger-Equipe zu überzeugen. Das Zusammenspiel funktioniert wie in der letzten Saison. Einzig der Zug auf das gegnerische Tor war, vor allem in der ersten Hälfte, ausbaufähig. Individuell konnten Cespedes, Cognat und Imeri Ausrufezeichen setzen. Auch Neuankömmling Sasso spielte eine solide Partie und wusste zu überzeugen. Weiter geht es am Mittwoch mit einem Test gegen den FC Stade-Lausanne-Ouchy. Gespielt wird in Saint-Prex (VD) am Ufer des Genfersees.


Servette FC – Grasshopper Club Zürich 1:0 (0:0)

Stade Universitaire de Saint Léonard, Fribourg : 29 Zuschauer (Funktionäre & Presse)
Schiedsrichter : ?
Tore : 86‘ Chagas (Foulpenalty) (1:0)

Servette FC : Frick (46’ Kiassumbua) ; Sauthier, Rouiller, Sasso, Severin (64’ Gonçalves) ; Routis (80’ Martial) ; Stevanovic (80’ Vouilloz), Cognat (64’ Azevedo) ; Imeri (53’ Cespedes) ; Koné (57’ Chagas), Schalk (70’ Antunes)

Grasshopper Club Zürich : Salvi ; Euclides (46’ Goelzer), Basic (46’ Diani), Cvetkovic (46’ Souare), Arigoni (46’ Asllani) ; Njie (46’ Pickel), Alves (46’ Vitija), Morandi (46’ Pusic), Gjorgiev (46’ Rustemoski) ; Avdijaj (46’ Munsy), Sukacev (46’ Francis)

Verwarnungen : /

Bemerkungen : Servette ohne Busset, Lang, Holcbecher, Maccoppi, Mfuyi, Iapichino, Wüthrich, Tasar (Verletzt), Castanheira (Nicht im Aufgebot)

 

Die Stimme zum Spiel – Mychell Chagas

 

Mychell, die Saisonvorbereitung 2019 / 2020 ist in vollem Gange. Ihr habt im Wallis ein Trainingslager abgehalten. Danach ging es in Genf weiter. Wie ist dein Eindruck nach dem ersten Teil der Vorbereitung?
Die Vorbereitung in diesem Jahr ist anders als letzte Saison. Es geht definitiv „zügiger“ zur Sache. Wir werden viel mehr gefordert und trainieren jeden Tag der Woche zwei Mal. Man muss sich dem Niveau der Super League anpassen.

Also erkennt man einen Unterschied zur letztjährigen Vorbereitung?
Auf jeden Fall! Es wird alles strenger gehandhabt. Wir trainieren sehr viel im konditionellen Bereich. Auch der Einsatz hat sich gesteigert. Jeder gibt 120% und will sich einen Platz im Startspiel gegen YB erkämpfen. Das macht Spass!

Du sprichst von deinen Mitspielern. In der letzten Saison hattet ihr eine super Mentalität in der Gruppe. Wie konntet ihr die Neuzugänge in die Mannschaft integrieren?
Ja, letztes Jahr war die Mentalität definitiv eine unserer Stärken. In der Garderobe ist immer eine gute Stimmung. Jeder kommt gut mit jedem klar. Auch die Neuen haben sich sehr gut eingefügt. Die fühlen sich schon fast wie zu Hause. Wir haben es ihnen aber auch ziemlich einfach gemacht. (lacht)

Jetzt dauert es noch knapp drei Wochen bis zum Auftaktspiel gegen die Young Boys. Was geht, abgesehen von den Testspielen, in dieser Zeit?
Wir werden vor allem viel trainieren. Wir wissen, dass das erste Spiel in Bern nicht einfach sein wird. Da wollen wir eine gute Visitenkarte abgeben. Wir wollen uns sicher nicht blamieren.

Das Spiel in Bern wird auf Kunstrasen ausgetragen. Beeinflusst dies eure Vorbereitung?
Nein, wir trainieren eigentlich nur auf Naturrasen. Es kann sein, dass wir kurz vor dem Spiel zwei, drei Mal ein Training auf Kunstrasen geplant wird. Momentan gibt’s aber nur Trainings auf normalem Rasen.

Mychell, danke vielmals für deine Stellungname. Wir wünschen dir einen guten Start in die Saison!

 

Ein paar fotografische Impressionen

 












Fotos: Kevin