DREI PUNKTE AUS LAUSANNE!!!

04.04.2019 22:52:07 | Peter

Servettiens siegen im Lausanner Schneegestöber!

 

„Hat hier jemand etwas von Frühling gesagt?“ Dem Schreiber dieser Zeilen lief es gestern Abend kalt den Rücken herunter, als er vor der altehrwürdigen Pontaise aus dem Auto stieg. Vergessen waren die warmen Temperaturen des letzten Wochenendes. Bei zünftigem Schneefall gab es für die Servettiens ein Minimalziel: Den Punktevorsprung mindestens einzufrieren und mit einem Zähler nach Hause zu fahren. Um diese Mission zu erfüllen, schickte Alain Geiger dieselbe Elf aufs Feld, wie im Spiel gegen den FC Winterthur.

Eine weitere Parallele zum Winti-Match war die verhaltene Startphase des SFC. Lausanne deutete an, dass es beim Aufstieg auch noch ein Wörtchen mitreden möchte und startete druckvoll. Bereits nach 5 Minuten wartete Oliveira mit einem ersten Warnschuss auf. Auch wenn dieser erste Abschlussversuch noch zu unpräzise war, gehörte der Heimmannschaft die erste Topchance. Dominguez spitzelt die Kugel zu Puertas. Der Spanier hielt drauf und zwang Frick zu einer ersten Parade. Es war der Weckruf für die Servettiens, welche fortan mehr für das Spiel taten. Dafür sollten sie auch gleich belohnt werden. In der 26. Minute schirmte Lausannes Nganga den Ball gegen Stevanovic. Trotz viel Platz und Zeit, liess sich der Abwehrspieler im Strafraum leichtfertig den Ball abluchsen. Stevanovic reagierte sofort und passte zur Mitte, wo Koné sträflich alleine gelassen wurde. Der Ivorer schiebt zum 0:1 ein und lässt den ausverkauften Gästesektor ein erstes Mal kochen. Direkt im Anschluss an die Genfer Führung liess Schiedsrichter Tschudi die Bälle tauschen. Aufgrund des immer stärker werdenden Schneetreibens musste mit einem roten Ball weitergespielt werden. Dies schien die Waadtländer zu beflügeln. Alexandre Pasche, ehemaliger Kapitän des Servette FC, prüfte Frick nach einer halben Stunde. Der Torhüter der Calvin-Städter war auf dem Posten. Wenige Augenblicke später war aber auch Frick geschlagen. Nganga fälschte einen Freistoss ins Genfer Tor ab und wollte bereits zum Torjubel abdrehen, als er die Fahne des Linienrichters erblickte. Dies war oben, was gleichbedeutend war wie: „Der Treffer zählt nicht.“ Der Kongolese drückte, im Fallen, das Leder mit den Händen über die Linie. So blieb es beim 0:1, mit welchem die Spieler unter den Augen der 10‘545 Zuschauer in die Pause verschwanden. Kleine Randnotiz, der gleichzeitig stattfindenden Partie zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel wohnten 221 Personen weniger bei.
Während die Spieler in den Katakomben einen wärmenden Tee genossen, wurde draussen auf dem Rasen der Schnee weggeschaufelt. Frau Holle liess fallen, was sie zu fallen hatte. Damit tat sie der Partie nach dem Seitenwechsel keinen Gefallen. Bei schlecht bespielbarem Terrain waren es die Gäste, welche zu einem ersten Torversuch kamen. Maccoppi schlägt einen hohen Ball in die gegnerische Gefahrenzone, wo Schalk zu wenig Kraft hinter den Ball brachte. LS-Keeper Castella hatte keine Mühe, den Schuss zu entschärfen. „Das nächste Tor könnte das letzte sein“, mutmasste man auf der Tribüne, da sich die Partie in eine Schneeschlacht zu verwandeln schien. Somit war es umso wichtiger, dass die Torhüter auf ihren Posten waren. In der 71. Minute strapazierte Buess die Nerven der Heimfans. Der Angreifer tauchte alleine vor dem Servette-Tor auf und ging in den Abschluss. Frick parierte mit einem klasse Reflex und behielt seine Farben in Front. Für die Grenats kam es gar noch besser. Nach einem missglückten Eckball schien die Situation bereits entschärft. Stevanovic setzte allerdings nach und erkämpfte sich das Spielgerät im Zweikampf gegen Zeqiri zurück. Die Genfer Nummer 9 blies sogleich zum Gegenangriff. Der Bosnier flankte hoch in den Strafraum, wo Imeri angebraust kam. Der Youngster ging auf volles Risiko und hämmerte den Ball volley in die Maschen! Das lang ersehnte 0:2 nach 74 Minuten liess die 3‘000-Kopf starke Gästeanhängerschaft in eine kollektive Jubeltraube verwandeln. Servette spielte die Partie anschliessen gekonnt herunter und sicherte sich die wichtigen drei Punkte aus dem Léman-Derby!

Damit zieht die Geiger-Truppe auf einen Vorsprung von 13 Punkten davon. Der Aufstieg ist (fast) nur noch Formsache! „Servette on t’aime!“

FC Lausanne-Sport – Servette FC 0:2 (0:1)

Stade Olympique de la Pontaise : 10‘545 Zuschauer
Schiedsrichter : Lionel Tschudi ; Vital Jobin, Benjamin Zürcher
Tore : 26‘ Koné (0:1), 74‘ Imeri (0:2)

Servette FC : Frick ; Sauthier, Routis, Rouiller, Iapichino ; Maccoppi ; Stevanovic, Cognat (90‘ Follonier) ; Wüthrich (69‘ Imeri) ; Koné (75‘ Chagas), Schalk (77‘ Mfuyi)

FC Lausanne-Sport : Castella ; Boranijasevic (54‘ Pos), Loosli, Nganga, Flo ; Kukuruzovic ; Puertas, Pasche (46‘ Ndoye) ; Dominguez (61‘ Margiotta) ; Buess, Oliveira (72‘ Zeqiri)

Verwarnungen : 23‘ Pasche, 78‘ Iapichino, 84‘ Chagas

Bemerkungen : Servette ohne Alphonse, Antunes, Busset, Lang (Verletzt), Azevedo, Castanheira, Duah, Holcbecher, Sarr, Vouilloz (Nicht im Aufgebot) ; Lausanne-Sport ohne Cabral, Geissmann, Koura, Nanizayamo, Silva (Verletzt), Baddy, Berchtold (Nicht im Aufgebot), 31‘ Tor von Nganga wegen Handspiels aberkannt