Mittlerweile haben wir eine stattliche Mindestanzahl Marooner zusammengebracht, die sich Wochenende für Wochenende die Spiele unserer Grenats verfolgen wollen. Auch gegen den FC Zürich waren wir knapp 15 Leute im Zug und etwa 20 zusätzliche im Stadion. Einige besuchten zudem am Morgen noch den ebenfalls stattfindenden Autosalon beim Flughafen.
Vor dem Spiel segelte wieder Adler „Sherkan“ durch das Stade de Genève, bevor Philippe Senderos zusammen mit dem wohl neuen Servette-Maskottchen (einem Angry Birds ähnelnden Adler) den Ball auf das Spielfeld brachte. Zudem wurde in einer Schweigeminute den Opfern des Car-Dramas im Wallis, sowie dem verstorbenen Roberto Morinini gedacht.
Dann startete der zu Beginn noch unspektakuläre Match. Ein harmloser Kopfball von Schönbächler nach 15 Minuten war mit Abstand das gefährlichste, was die beiden Teams zu bieten hatten. Die Gäste wussten aber mehr zu überzeugen, da Servette defensiv ganz unsicher stand. So kam nach 27 Minuten und einem Stellungsfehler von Schlauri der FCZ zu seiner ersten Grosschance. Pedro Henrique spielte scharf von rechts in die Mitte, wo Chermiti einen Bruchteil einer Sekunde zu spät kam und das Leder im Fünfmeterraum verpasste. Gonzalez konnte die Situation wenigstens sogleich beruhigen.
Kurz vor der Pause, Servette hatte bislang noch keine erwähnenswerte Torchance, wurde dem SFC eine ähnliche Situation aber zum Verhängnis. Chermiti wimmelte an der Eckfahne Diallo ab, legte zurück zu Schönbächler und dieser passte ebenfalls vor das Genfer Tor, wo Buff vor Gnzalez auftauchte und diesen zum 0:1 bezwang. Ein dummer Gegentreffer wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff. Wirklich unnötig so etwas.
Schliesslich pfiff der Schiedsrichter Bieri die erste Halbzeit ab. Man kann den Rückstand unserer Servettiens aber nicht nur mit den Fehlentscheidungen des Unparteiischen entschuldigen. Diallo und Roderick spielten viel zu langsam von hinten heraus, standen oftmals schlecht und im Mittelfeld fand Marcos De Azevedo noch immer nicht zu seiner alten Form zurück. Der Brasilianer vermag seit der Winterpause nicht mehr zu überzeugen und man sollte darüber nachdenken, ihn mal eine Partie auf der Ersatzbank zu lassen. Unserer Nummer 23 läuft viel zu wenig, wirkt schlapp und sein Zauberfuss lässt momentan anstelle der Torhüter eher die Piloten der startenden Flugzeuge am Genfer Flughafen zittern.
Jetzt aber zurück zum Spiel und ab in die zweite Halbzeit, wo man sich freuen durfte, dass die Pausenrede von Trainer Pereira offenbar Früchte trug. In der 53. Minute konnte der FCZ nach einer Servette-Ecke nicht richtig klären und kassierte beinahe den Gegentreffer. Tibert Pont spedierte den aus der Gefahrenzone fliegenden Ball volley zurück auf den Kasten von Johnny Leoni. Pont fehlte aber die Präzision um das Tor zu markieren. Es blieb beim 0:1.
Nach einer Stunde sackte einem als Fan des SFC das Herz aber wieder in die Hose. Henrique startete einen Lauf in Richtung Servette-Tor, schlug im Strafraum einen Haken und stürzte über das ausgefahrene Bein von Roderick. Es war eigentlich ein Wunder, dass der sonst so contra Servette eingestellte Schiedsrichter in dieser Situation nicht auf den Punkt zeigte.
In Minute 73 waren wieder die Grenats am Drücker. Nater kam auf dem rechten Flügel an den Ball und hatte viel Zeit. Nater setzte zur Flanke an und sah, wie in der Mitte Esteban im Luftduell mit Leoni den Torhüter zu einer Unsicherheit verleiten konnte, welche Rüfli eiskalt bestrafte und den Ball, an Béda und Teixeira vorbei, zum 1:1 ins Tor bugsierte. Es war dies die Strafe für den „Z“, der schon viel zu früh auf Zeit spielte und versuchte das Resultat zu halten.
Leider konnte man aber nicht gleich nachdoppeln. Zwei Distanzversuche von De Azevedo und Rüfli kurz vor Schluss verfehlten das Tor knapp. Eigentlich schade, denn es wäre mit etwas Glück vielleicht noch etwas mehr drinn gelegen.
So endete die Partie mit einem gerechten 1:1 und der Sprung auf Platz 3 bleibt für uns momentan noch aus. Immerhin konnte man aber den FC Zürich auf Distanz halten.
Die Heimreise verlief dann wieder gewohnt elegant in einem rappelvollen Zug. (Leider nicht alles Marooner, sondern Besucher des Autosalons.)
Einige zog es noch weiter zu einem Schlummertrunk und am Ende waren alle wieder glücklich zu Hause angekommen.
Servette FC – FC Zürich 1:1 (0:1)
Stade de Genève : 9‘234 Zuschauer
Schiedsrichter : Alain Bieri ; Raffael Zeder, Sladan Josipovic
Tore : 45‘ Buff (0:1), 73‘ Rüfli (1:1)
Servette FC : Gonzalez ; Rüfli, Diallo, Roderick, Schlauri (46‘ Moubandje) ; Pont (71‘ Eudis), Nater ; Moutinho (57‘ Esteban), De Azevedo, Yartey ; Karanovic
FC Zürich : Leoni ; Sutter, Béda, Teixeira, Glarner ; Aegerter, Zouaghi ; Henrique (87’ Chikhaoui), Buff (81‘ Drmic), Schönbächler (75‘ R. Koch) ; Chermiti
Verwarnungen : 44‘ Teixeira, 72‘ Chermiti, 78‘ Zouaghi, 79‘ Yartey
Bemerkungen : Servette ohne Pizzinat, Routis (Gesperrt), Baumann, Kouassi, Saleiro (Verletzt), Monteiro (Nicht im Aufgebot) ; Zürich ohne Nikci (Gesperrt), Benito, Kajevic, R. Koch, (Verletzt), Brecher, Brunner, Djimsiti, Kukuruzovic, Magnin, Mariani, Nsiala (Nicht im Aufgebot)
Die Spielzusammenfassung :
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=8c8c459e-58ca-47e6-a5bb-2f4121c3d096
Ein Interview mit Hugh Quennec aus der Sportlounge vom letzten Montag :
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=5ab83554-147a-49f6-b8f8-15b80448648c;cid=sport
/peter

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