Die Vorschau zum Rückrundenstart von football.ch
Nach 76 Tagen Pause nehmen die Klubs der Challenge League am kommenden Wochenende die Meisterschaft wieder in Angriff. Spitzenreiter Vaduz will die unglaubliche Siegesserie weiterführen und die Mitstreiter um die ersten beiden Ränge, Lausanne, Lugano und Servette, auf Distanz halten. Die Vorschau auf die 16. Runde der Challenge League.
«Das wird ein packender Frühling!», ist Eric Orie überzeugt. Der holländische Trainer des FC Vaduz startet mit seinem Team als Leader, aber nicht unbedingt als Favorit in die zweite Hälfte der Saison. «Der FC Lausanne-Sport und der FC Lugano, die theoretisch aufgrund der Nachholspiele nur einen, respektive zwei Punkte hinter uns liegen, haben gewichtige Transfers getätigt», warnt der Coach, der seit dem 13. April 2010 im Fürstentum arbeitet. «Für uns kommt der Spitzenplatz etwas zu früh in unserer Entwicklung.»
Folgt auf Sieg Nummer 12 die 13?
Im vergangenen Sommer begann der FC Vaduz mit dem Aufbau einer Mannschaft, die in einem Zeitrahmen von zwei Jahren die Rückkehr in die höchste Liga bewerkstelligen soll. «Unser aktuelles Kader ist momentan mit fünf verletzten (Arlan, Oehri, Burgmeier, Fischer, Sturm) und zwei angeschlagenen Spielern (Sabia und Ritzberger) etwas reduziert», erklärt Eric Orie und versucht damit, vor dem Spitzenkampf gegen den FC Lugano den Druck von seiner Mannschaft zu nehmen. Der FC Vaduz strebt im TV-Live-Spiel vom Montag (ab 20.10 Uhr im Schweizer Sportfernsehen) den 13. Meisterschaftssieg in Folge an. «Wir müssen die Serie und die Leistungen aus dem Herbst aus dem Kopf bringen und uns ausschliesslich auf das nächste Spiel konzentrieren», fordert der frühere Trainer des FC Lustenau in Österreich.
Die Zeit nach Celestini
Auch die Liechtensteiner sind auf dem Transfermarkt nicht untätigt geblieben und verpflichteten zwei Abwehrspieler, den jungen Österreicher Harrer und den erfahrenen Zanni. Ungleich aktiver zeigte sich der FC Lausanne-Sport auf dem Transfermarkt und engagierte zwei Mittelfeldspieler (Bah, Fabrizzyo) und zwei Stürmer (Moussilou, Nlundulu). Doch eine Frage bewegt in der Waadt die Gemüter: wie wird LS den Abgang von Celestini verkraften? «Sein Fehlen macht sich natürlich bemerkbar», gesteht Nicolas Marazzi, sein bisheriger Partner im zentralen Mittelfeld. «Fabio beeindruckte immer wieder mit seinem guten Blick und dem richtigen Handeln.»
Marazzi: «Der Start wird entscheidend sein»
Im letzten Testspiel vor der Reprise kassierte der FC Lausanne-Sport eine klare 0:3-Abfuhr gegen den Ligakonkurrenten FC Biel. «Es fehlte bei uns an allem, besonders aber an Aggressivität und Ordnung», sucht Nicolas Marazzi nach Gründen. «Dieses Resultat beweist, dass wir gegen jede Mannschaft verlieren können, wenn wir nicht unser Bestes geben.» Die Waadtländer, die - mit zwei Partien weniger - sieben Punkten Rückstand auf den FC Vaduz aufweisen, wollen die ausgezeichnete 1. Phase der Saison bestätigen, die mit den überraschenden Einsätzen in der Europa League zusätzlich befrachtet war. «Wir liegen auf dem zweiten Rang und werden alles daran setzen, auch dort zu bleiben - und träumen noch von mehr!», verrät die Nummer 20 von LS. «Der Start wird entscheidend sein. Nicht so wie im letzten Jahr, da wurden wir sehr rasch abgehängt...» Den Beweis dafür müssen die Waadtländer bereits am Sonntag antreten, wenn der FC Wil auf der Pontaise gastiert.
Vier hochkarätige Zuzüge bei Lugano
Auch der FC Lugano liegt in Lauerstellung zur Spitze und will unter keinen Umständen zum dritten Mal in Folge den Aufstieg verpassen. In den beiden letzten Saison scheiterten die Tessiner jeweils in der Barrage am 9. der Axpo Super League. Die Verantwortlichen setzten mit den Verpflichtungen von Rafael, einem Verteidiger mit der Erfahrung aus 42 Partien der höchsten brasilianischen Liga, des erfahrenen Mittelfeldspielers Baldo, der nach zweijähriger Sperre zurückkehrt, von Schürpf, einem Mittelfeldspieler vom FC Basel, und des schwedischen Junioren-Internationalen Hallenius für den Angriff ein klares Zeichen. «Rafael stiess am Dienstag zur Mannschaft und braucht noch etwas Zeit», glaubt Trainer Marco Schällibaum. «Er war Captain bei Avai (AdR: dort amtet der frühere Lugano-Profi Mauro Galvao als Sportchef) und will sich in Europa durchsetzen. Hallenius hat Knieprobleme und ist physisch im Rückstand. Die beiden Spieler verfügen aber über enormes Potenzial.»
Schällibaum: «Eine aussergewöhnliche Truppe»
Marco Schällibaum sieht die Rückkehr von Staubli nach verleztungsbedingter Pause wie einen fünften Transfer. Der ehemalige Junior des FC Zürich kam im bisherigen Verlauf der Saison erst zu einem Kurzeinsatz über acht Minuten. «Er zeigte sich in den Vorbereitungsspielen in ausgezeichneter Form», freut sich der Coach. «Ich arbeite mit einer aussergewöhnlichen Truppe was Wille und Charakter betrifft und in der Kabine ist viel positive Energie zu spüren. Doch auch unsere drei direkten Gegner sind sehr stark und es wird bis zuletzt ein erbitterter Kampf geben.»
Servette muss auswärts vermehrt punkten
Um im Kampf um den Auftieg ebenfalls ein Wort mitreden zu können, muss Servette unbedingt die Punkteausbeute bei Auswärtsspielen verbessern. Bisher resultierten für die Gener aus sieben Partien nur gerade acht Zähler. Der Spielplan sieht für den auf Rang 4 klassierten Traditionsklub zum Start gleich zwei Einsätze auf fremdem Terrain vor, in Kriens und eine Woche später in Wil. «Unser Ziel ist es, alle unsere Spiele zu gewinnen!», fordert João Alves und verlangt von seinen Spielern eine stärkere Siegermentalität.
Alves: «Niemand kann ganz alleine gewinnen»
In dieser Hinsicht ist die «Heimkehr» von Carlos Varela nach über zehn Jahren sicher ein guter Schachzug der Verantwortlichen im Klub. «Niemand ist in der Lage, eine Partie alleine zu gewinnen, alle müssen in die gleiche Richtung ziehen», erklärt der Portugiese, der den enttäuschenden Unentschieden in den Testspielen gegen Le Mont, Nyon und Etoile Carouge keine grosse Bedeutung zumisst. «Diese Resultate sind in meinen Augen nicht wichtig. Ich bin überzeugt, dass meine Mannschaft am Sonntag bereit sein wird», bekräftigt João Alves. /
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/peter
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