zurück zur vorherigen Seite
21.02.2011 00:00:00 | maroons
Servette rettet Punkt aus der Innerschweiz
Grob geschätzte 40 Marooner (wenn nicht noch mehr), wollten gestern Nachmittag den Rückrundenauftakt der Challenge League hautnah miterleben.
Im Krienser Kleinfeld, der Hochburg der Ü18-Kafi-Lutz-Liebhaber (nicht Peter), gab es für unsere Grenats in der doch glorreichen Vergangenheit nie viel zu jubeln. Doch heute sollte sich auch dies ändern.
Zwar fehlte in der Person von Marcos De Azevedo der Fadenzieher im Mittelfeld, dafür durfte Carlos Varela nach der ersten Halbzeit zum ersten Mal ran.
Auf einem schwer bespielbaren Terrain startete die Partie pünktlich um 14.30 Uhr. Um 14.32 Uhr ging schon das erste Raunen durch die 1‘000 Zuschauer. Ein Volley-Schuss von Esteban wurde vom Krienser Torhüter Grasseler in Extremis heruntergepflückt.
Die zweite und vorerst für lange Zeit letzte gute Chance der Genfer vergab Eudis in der 8. Minute nach einer Flanke von Esteban mit dem Kopf.
Servette kontrollierte in der Folge das Spiel, kam aber wie gesagt nicht zu Chancen.
Die erste gute Möglichkeit der Heimmannschaft kam nach 28 Minuten, als die Servette-Abwehr einen Krienser Angriff nicht richtig klären konnte und Jean-Michel Tchouga plötzlich freistehend zu einem Drop-Kick ansetzte. Zum Glück für die Servettiens haute der Kameruner das Leder jedoch übers Tor.
In der 35. Minute lancierte dann Servette wieder einen Angriff. Nach einem Freistoss kam Routis zu einer Doppelchance auf Höhe des Penaltypunktes. Erst wehrte ein Verteidiger ab, dann war Grasseler zur Stelle. Wieder nichts.
Dann gabs Tee für die Spieler und einen weiteren Kafi Lutz für die Fans.
Während der Pause auch schön zu beobachten, das Warm-Up von Carlos Varela.
Nach Wiederanpfiff blieb einem sogleich die noch nicht fertig gegessene Bratwurst im Hals stecken. Foschini marschierte über links durch das Mittelfeld und erwischte David Gonzalez mit einem Schuss der Marke „Sonntag“ aus rund 20-25 Metern zum 1:0 für den SCK.
Das störte den ohneweg schon schlechten Spielrhythmus beider Teams ungemein. Kriens durfte nun Verteidigen und Servette musste versuchen, auf der schwierigen Unterlage den schnellstmöglichen Torerfolg zu suchen.
Den verpassten die Grenats in der 65. Minute auch nur haarscharf. M’Futi spielt zu Esteban, dieser flankt ins Zentrum, wo Varela das Luftduell gegen Grasseler gewinnt und nur knapp über die Latte köpfte.
Ähnlich wie beim 1:0, diesmal aber über rechts lief Shalaj in Minute 73 auf das Servette-Tor zu. Auch er wagte einen Schuss aus der Distanz, sein Versuch zischte nicht allzu viele Zentimeter am Gehäuse von Gonzalez vorbei.
Dann, wir schreiben die 79. Minute. Eine Spielertraube bildet sich um Schiedsrichter Gut. Was war geschehen?
Der eingewechselte Vitkieviez drang mit dem Ball am Fuss in den Strafraum ein und wurde vom bereits verwarnten Djuric von den Beinen geholt. Die Krienser beschwerten sich über die logische Gelb-Rote Karte und die Servettiens regten sich über die Tatsache auf, dass der Linienrichter das Foul ausserhalb des Sechzehners gesehen hatte.
Wie man nach dem Spiel von einigen gehört hatte eine falsche Entscheidung.
Doch das Spiel musste weitergehen. Den darauf folgenden Freistoss trat, zur Überraschung aller, der junge Franzose Routis aufs Tor. Sein „Flachschuss“ sauste eine Handbreite am entfernten Pfosten vorbei.
Mit einem missglückten Kopfball von Esteban wurden die letzten 10 Minuten eingeläutet. Auch Routis scheiterte vor Ablauf der 90-Minutenfrist noch einmal mit dem Kopf.
So lief die Nachspielzeit. Varela preschte noch ein letztes Mal in den Strafraum der Innerschweizer hinein und wird prompt hart getackelt. Der Neuzugang liess sich fallen und zum Unmut der Heimmannschaft zeigte Schiedsrichter Gut sofort auf den Penaltypunkt. Eine harte aber vertretbare Entscheidung, wenn man bedenkt, dass Gut dem SFC vorhin ja schon einen Penalty verwährte.
Zum Penalty lief dann aber nicht Varela, sondern Esteban an. Estebans Schuss kam in die, von ihm aus gesehen, untere linke Ecke. Grasseler, welcher sich in der zweiten Halbzeit einige kleine Nickligkeiten mit dem Genfer Anhang leistete, war mit den Fingern noch drann, konnte den Treffer zum 1:1 aber nicht mehr verhindern.
Eine Minute später griff Gut wieder zur Pfeiffe und besiegelte den ersten Servette-Punkt im neuen Jahr. Es wäre definitiv mehr drinn gelegen, aber die zwingenden Möglichkeiten fehlten. Eine Teilschuld kann man auch dem Rasen geben, der unseren Technikern doch Schwierigkeiten bereitete. Aber der SC Kriens hatte ja dieselben Probleme.
Bereits beim Stadion trennten sich die meisten der Marooner von einander und strömten in die weite Welt hinaus.
Nächsten Montag geht’s weiter mit der „Rückrunde des Aufstiegs“. Diesmal mit einer weiteren Auswärtspartie gegen den FC Wil bei wahrscheinlich ähnlichen Rasenbedingungen.
SC Kriens – Servette FC 1:1 (0:0)
Stadion Kleinfeld : 1‘000 Zuschauer
Schiedsrichter : Luca Gut
Tore : 50’ Foschini (1:0), 92’ Esteban (Foulpenalty) (1:1)
Servette FC : Gonzalez ; Schneider (71‘ Vitkieviez), Baumann, Routis, Moubandje ; Camará, Pizzinat, Kouassi, Nater (54‘ M’Futi) ; Eudis (46‘ Varela), Esteban
SC Kriens : Grasseler ; Stadelmann, Imholz, Djuric, Souto ; Shalaj (81‘ Imbach), Foschini, Deigendesch, Tadic ; N’Tiamoah (89‘ Mehmeti), Tchouga
Verwarnungen : 14’ Camará, 58’ Foschini, 61’ Djuric, 88’ Pizzinat, 92’ Deigendesch, 93’ Stadelmann
Bemerkungen : Servette ohne Mendes (Gesperrt), Ajdini, De Azevedo, Moutinho, Novelle, Rüfli, Schlauri, Soares (Verletzt), Poceiro (Nicht im Aufgebot), Debüt von Carlos Varela ; Kriens ohne Djukic (Krank), Zahnd (Verletzt, Cerda (Nicht qualifiziert)
/peter
Social Media