Servette profitiert von Bieler Cup-Müdigkeit
Ein grosser Aufmarsch von Maroonern ist in Biel schon langsam zur Gewohnheit geworden. Die Lage und das in den letzten Jahren stets gute Wetter, animieren immer wieder für einen Tagesausflug in die Uhrenstadt.
So auch am Sonntag. Mindestens
25 Marooner reisten diesen 1. Mai mit Auto und Zug ans Spiel. Eine Zahl, die in dieser Rückrunde wohl nur selten überschritten wurde.
Im Stadion Gurzelen, war man wohl auch nicht auf einen so grossen Ansturm eingestellt. So ergatterte Stephi knapp 30 Minuten vor Spielbeginn bereits das letzte Salami-Sandwich. Und die 2 Cars aus Genf waren noch nicht einmal angekommen.
Später gingen übrigens auch noch Bier (!) und Cola aus. Zum Glück hat Stephi heute kein Bier getrunken, sonst hätte sie schon viel früher nichts mehr zu trinken gehabt. (Zitat Yvonne ;-) )
Jetzt aber zum Spiel.
Biel, das am Donnerstag noch im Cup gegen Sion gespielt hat, ging konditionell geschwächt ins Spiel.
Servette versuchte dies gleich auszunützen und drückte gleich auf die Führung. Ein erster Distanzversuch von
Eudis nach
4 Minuten blieb aber noch ohne Wirkung. So auch die nächste gute Chance der Grenats, als
Esteban einen Prellball vom Strafraumrand über das Gehäuse der Bieler drosch.
Servette hielt das Pressing aufrecht, spielte kampfbetont und liess die Bieler nur selten in Abschlussposition kommen. Vorne litt das Offensivspiel aber an zu vielen Solo-Aktionen, was das gute Pressing resultatmässig recht nutzlos aussehen liess.
In der
28. Minute sollten die in weissen Shirts spielenden Grenats dann aber wieder zu einer Chance kommen.
Eudis legte den Ball am Strafraumrand auf die rechte Seite zu
Vitkieviez, der sofort einen Seitenwechsel zum alleinstehenden
Esteban vollzog.
Esteban nahm den Ball direkt und zwang Biels Torhüter
Walthert zu einer Glanztat.
Esteban erlief sich nach seinem Schuss aber gleich den Abpraller und brachte diesen zur Mitte, wo
Karanovic und
Eudis aber zu spät kamen. Hier hätte durchaus der Führungstreffer fallen können, ja sogar müssen.
Im Gegenangriff flankte Ex-Servettien
Mehdi Challandes den Ball in den Strafraum Servettes. Dort stieg
Dénervaud höher als
Pizzinat und köpfte den Ball auf Höhe des Penaltypunktes, wo
Doudin ihn aus dem Lauf über das Tor hämmerte. Auch hier hätte ohne Probleme ein Tor fallen können.
Kurze Zeit später erhielt
Esteban einen Ball im Mittelkreis. Der Servettien drehte sich sofort um und stürmte in Richtung Sechzehner der Heimmannschaft. Obschon von seinem Gegenspieler kräftig am Trikot gezogen, lief
Esteban unbeirrt weiter und spielte den Ball steil auf
Eudis, welcher sich nun plötzlich alleine vor
Walthert befand. Die Nummer 27 umkurvte den Torhüter und schob zum
0:1 nach
34 Minuten ein.
Nun war 10 Minuten Chancenflaute, bis
Esteban einen Fehlpass von
Di Nardo in die Spitze weiterleitete.
Eudis erkämpfte sich dort den Ball gegen
Galli und stürmte auf das Tor zu. Kurz bevor die Abschlussposition erreicht worden wäre, legte sich der Brasilianer den Ball zu weit vor und verstolperte dann gegen den Torhüter. Besonders ärgerlich, in der Mitte wäre
Karanovic einschussbereit frei gestanden.
Dann, in der
45. Minute, kam wieder
Esteban an den Ball,
Esteban lancierte den an der Seitenlinie laufenden
Moubandje. Dieser liess auf Strafraumhöhe einen gegnerischen Verteidiger mit etwas Glück ins leere laufen und spielte flach auf den Penaltypunkt. Dort stand wiederum
Eudis, der
Challandes austänzelte und
Vitkieviez die Kugel pfannenfertig servierte. Der Uruguayaner nahm dankend an und schloss den Angriff mit dem
0:2 ab.
Das wars für die ersten 45 Minuten, die Servette mehrheitlich dominiert hatte. Die Bieler kamen bis auf einige Ausnahmen nie richtig gefährlich vor das Tor von Gonzalez und lagen verdient mit 0:2 im Rückstand.
Dieser Rückstand sollte nach der Pause gleich verkürzt werden, hatten sich die Bieler wohl in der Kabine gesagt.
Nachdem ein erster Versuch von Servettes
Kouassi neben dem Tor landete, kam Biel mit
Dénervaud zum ersten Angriff.
Dénervaud spielte einen Doppelpass mit
Vuille und liess zwei Servette-Verteidiger aussteigen, ehe er aus der Distanz abzog und
Gonzalez dazu zwang, sich gaaanz lang zu machen.
Auch aus der Distanz versuchte es
Esteban einige Minuten später. Auch seinem Schuss blieb das glückliche Ende jedoch verwehrt. Immerhin gabs aber einen Eckball, den
Esteban gleich selber ausführen sollte. Der Schweiz-Spanier flankte auf den ersten Pfosten, wo
Vitkieviez ohne Probleme zum
0:3 einköpfen konnte. Gespielt waren
57 Minuten.
Dann gabs eine weniger schöne Szene, als
Moubandje Ledesma kamikazemässig umsäbelte und sich bei
Schiedsrichter Hänni fast schon bedanken musste, dass er nicht vom Platz gestellt worden war.
Auch nichts schönes ereignete sich ein paar Minuten später im Gästesektor. Ein Mitglied der Section Grenat schlug nach einem Stolperer beim Herumflachsen so ungünstig mit dem Kopf auf dem Boden auf, dass er regungslos liegen blieb und mit dem Krankenwangen abgeholt werden musste. Mittlerweile soll es ihm aber schon wieder besser gehen.
Nun wieder zurück zum Spiel.
Die Seeländer wollten jetzt immerhin noch den Ehrentreffer erzielen. So scheiterten
Vuille und kurz darauf
Dénervaud bei ihren Abschlussversuchen. Vor allem der Schuss des letzteren trug das Gefahrensiegel „Dunkelrot“.
In der
75. Minute gab dann wieder Gefahr für das Bieler Tor.
Esteban hatte viel Platz im Mittelfeld und passte zu
Vitkieviez, dieser umdribbelte
Challandes an der Strafraumgrenze und legte zurück auf
Esteban.
Esteban schoss direkt und markierte via Pfosten das
0:4.
Heute stimmte die Chancenauswertung für einmal.
Und weiter gings mit dem Torfestival.
M’Futi schickte
Esteban in die Tiefe, der wollte von der Grundlinie aus
Eudis anspielen, sah aber
Galli in sein Zuspiel rutschen, der den Ball an den Körper von
Challandes knallte. Von dort kam dieser zu
Eudis, für den der Pass ja eigentlich bestimmt war und dieser zeigte kein Mitleid und verwertete zum
0:5.
Nun zur Überraschung des Tages. Obwohl er offiziell für einen Monat ausfallen soll, wurde
Marcos De Azevedo bei Servette kurz vor Schluss für den nebst
Esteban und
Vitkieviez überragenden
Eudis eingewechselt. Etwas bewirken konnte er aber noch nicht, er holte aber eine gelbe Karte wegen Zeitspiels und fehlt nun aufgrund einer Sperre für ein Spiel.
Für die letzte Servette-Möglichkeit war
Esteban besorgt. Er probierte
Walthert mit einem Lopp zu überlisten, blieb aber ohne Erfolg.
Die letzte Möglichkeit des Spiels gehörte dann aber wieder dem Gastgeber.
Dénervaud verfehlte in der
89. Minute zum wiederholten Male das Tor mit seinem Kopfballversuch.
Dann war Zeit für den Schlusspfiff. Servette gewann gegen erschöpfte Bieler auch in der Höhe verdient mit 5:0.
Die Marooner nahmen nun wieder die Heimreise in Angriff und konnten diese auch ohne grosse Probleme abschliessen.
Nach dem Punkteverlust von Lugano am Montag gegen Winterthur beträgt der Rückstand auf den Leader nun noch 8, auch den Barrageplatz 5 Punkte.
Am nächsten Wochenende spielt Servette zu Hause gegen Wohlen, Lugano auswärts in Aarau und Vaduz im heimischen Rheinpark gegen hoffentlich stärkere Bieler als es am Sonntag der Fall war.
FC Biel-Bienne – Servette FC 0:5 (0:2)
Stadion Gurzelen : 1‘279 Zuschauer
Schiedsrichter : Nikolaj Hänni
Tore : 34‘ Eudis (0:1), 45‘ Vitkieviez (0:2), 57‘ Vitkieviez (0:3), 75‘ Esteban (0:4), 86‘ Eudis (0:5)
Servette FC : Gonzalez ; Rüfli, Baumann, Schneider, Moubandje ; Kouassi, Pizzinat ; Vitkieviez (77’ M’Futi), Esteban, Karanovic (70’ Pont) ; Eudis (87’ De Azevedo)
FC Biel-Bienne : Walthert ; Ledesma, Kehrli (7’ Schweizer), Galli, Vuille ; Sheholli, Di Nardo (56’ Etoundi) ; Mathys, Doudin, Egli (16’ Challandes) ; Dénervaud
Verwarnungen : 28’ Galli, 58’ Doudin, 59‘ Moubandje, 88‘ De Azevedo
Bemerkungen : Servette ohne Guedes, Maric, Nater, Novelle, Schlauri, Varela (Verletzt), Ajdini, Camará, Moutinho, Poceiro (Nicht im Aufgebot) ; Biel ohne Liechti (Gesperrt), Morello (Verletzt), Maksimovic (Nicht im Aufgebot)
Wer eine Zusammenfassung des Spiels sehen möchte, kann dies hier tun:
http://www.servettefc.ch/fr/fanzone/player.php?video_id=107
Servette lädt am Muttertag ein
Zum Heimspiel gegen den
FC Wohlen, lädt Servette anlässlich des
Muttertags alle
Mütter und
werdenden Mütter (sprich Schwangere) ein.
Sie erhalten
gratis Eintritt und einen
„aromatisierten“ Blumentopf.
Das symbolische
Anspiel wird wiedermal von einem
Ehrengast ausgeführt.
/peter
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